Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition)
Armee. Da gibt es einige, die genug von Damien und seiner Familie haben. Sie, Zarabeth, sind zwar eine Blutsverwandte von Damiens Familie, aber entfernt genug, dass Sie deren grausamen Charakter nicht geerbt haben. Wir haben Sie und Ihren Vater lange Zeit beobachtet und wissen, dass Sie beide gute Menschen sind.«
Gütiger! »Mein Vater … weiß er davon?«
»Nein«, erklärte Ivan. »Er mag Prinz Damien zu sehr, aber wenn Sie Damiens Platz erst eingenommen haben, dann wird er sich auf unsere Seite schlagen.«
Das war viel schlimmer, als sie gedacht hatte. Zarabeth rieb sich weiter ihre Hände, in denen es nun schmerzlich zu kribbeln begann.
Ivan, Constanz und Sebastians Anhänger strebten die Regentschaft einer Puppenkönigin an, einer Frau, die beliebt, jung und Vollblut-Nvengarianerin war. Das Gros der Nvengarianer sträubte sich vielleicht gegen die Herrschaft des Herzogenrats, würde aber eine hübsche junge Frau, die mit der Herrscherfamilie verwandt war, protestlos hinnehmen.
Die beiden Diener hatten Prinzessin Penelope und deren kleinen Sohn bisher mit keinem Wort erwähnt, und Zarabeth entdeckte in Ivans Gedanken die vage Idee, die Prinzessin nach England zurückzuschicken. Allerdings vermied er es, dar über nachzudenken, was mit dem Baby geschehen sollte, Damiens Sohn und Erben. Ivan war zweifellos naiv genug zu glauben, dass Mutter und Sohn einfach ins Exil abgeschoben werden könnten, aber Zarabeth kannte ihre Landsleute. Wahrscheinlicher war, dass beide getötet werden würden.
Verdammt!
Was Egan gern über ihr Volk sagte, traf zu. Zarabeth entstammte einer langen Linie von unerschrockenen, gewaltbereiten Menschen, die brutale Schlachten in den Bergen austragen mussten, um zu überleben. Sie besaß denselben Überlebenswillen, den nicht einmal Sebastian ihr nehmen konnte.
Und so würde sie auch diese Situation überleben, Damien und Penelope warnen und den idiotischen Plan vereiteln können, ehe jemand zu Tode kam. Sie musste dringend Egan davon benachrichtigen, damit er schnellstens eine Botschaft nach Nvengaria schicken konnte.
Wieder berührte sie Ivans Gedanken, weil sie wissen musste, was die beiden mit Egan vorhatten. Sie fand eine klare, grausame Vision: Ivan freute sich schon darauf, Egan zu töten, denn er hatte schließlich versucht, ihnen ihre geliebte Prinzessin wegzunehmen, auf dass sie in dieser Einöde namens Schottland verkümmern sollte. Er musste sterben.
Zarabeth wusste zwar, dass sie in Egan einen stärkeren Gegner vorfinden würden, als sie glaubten, doch mit genügend Leuten würden sie auch ihn überwältigen können. Beinahe hätte sie laut aufgeschrien, als sie die Vision von Egans blutgetränktem Kilt hatte. Eiligst verbannte sie Ivans Gedanken aus ihrem Kopf.
Jeden Zentimeter des Tunnels suchte Egan ab, ohne auch nur den kleinsten Hinweis zu entdecken. Weit konnten sie Zarabeth nicht gebracht haben, das war ihm klar, denn es fehlten keine Pferde, und es gab auch keine Spuren von fremden Pferden oder Karren. Nicht einmal menschliche Fußspuren von möglichen Mittätern, die sie am Dunmarran-Kreis erwartet haben könnten, waren zu sehen.
Er schickte seine Männer zu den verlassenen Cottages von Strathranald und den Häusern seiner Pächter. Wenngleich er Letztere für absolut loyal hielt, machten sie in den Highlands gerade harte Zeiten durch, und falls jemand Tausende von Pfund für die Entführung oder das Verstecken von Zarabeth bot, hatte vielleicht einer der Kleinpächter nicht widerstehen können.
Adam Ross kam mit Jamie im Schlepptau zur Burg, um bei der Suche zu helfen. Es fiel Egan nicht leicht, seine Gefühle zu bändigen, während er seine Leute in Gruppen einteilte, ein klares Suchraster entwarf und Landkarten ausgab.
Innerlich kochte er vor Zorn. Falls Valentin Zarabeth etwas angetan hatte, obwohl sie beteuerte, dass er vertrauenswürdig war, würde er dem Mann jeden Knochen einzeln brechen – Logosh hin oder her. Gleichzeitig fragte er sich, was aus Ivan und Constanz geworden war und ob er bei der Suche wohl über ihre Leichen stolpern würde.
Vor allem aber sorgte er sich schrecklich um Zarabeth. Könnte er sie doch nur berühren, sich vergewissern, dass sie unverletzt war, dass sie lebte! Er sollte sie beschützen und hatte kläglich versagt. Dass er sie in der Burg sicher glaubte, während er sich hundert Meter den Berg hinunterbegab, war ein Fehler gewesen, den er nun teuer bezahlen musste.
Doch er würde die gesamten Highlands absuchen, ganz
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