Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition)
Schottland und danach Europa. Und wenn es ihn den Rest seines Lebens kostete: Er würde Zarabeth finden, und dann könnte ihn nichts und niemand mehr von ihr trennen.
Der kurze Wintertag ging zur Neige. Es war bereits nach vier Uhr und würde bald dunkel sein. Egan, seine Leute, seine Cousins und Adam mit seinen Männern suchten noch stundenlang weiter, ohne auch nur die geringste Spur von Zarabeth, ihren Dienern oder Baron Valentin zu finden.
20
Farbe bekennen
Mary Cameron erfuhr von Zarabeths Entführung, als sie sich noch mit Dougal im Dorf befand. Einer von Egans Gefolgsmännern kam in den Laden gerannt, in dem Mary gerade überlegte, ob sie ein bestimmtes Stoffband kaufen sollte oder nicht, und überbrachte die Nachricht. Dougal lief sofort mit dem Mann mit, während Mary allein nach Hause eilte.
Egan war gewiss außer sich, denn ihr Bruder liebte Zarabeth über alles, das war offensichtlich.
Bei ihrer Ankunft erfuhr sie Näheres über die Entführung, auch dass die beiden nvengarianischen Diener ebenfalls vermisst wurden und es den Anschein erweckte, als steckte Valentin hinter allem. Sie begriff nicht, wie das sein konnte, und wollte es auch nicht glauben.
Eigentlich hätte sie heute bei Valentin sein müssen, doch sie hatte es nicht über sich gebracht, sein Zimmer zu betreten. Der Kuss an Hogmanay hatte ihr den Atem geraubt, und seitdem traute sie sich selbst nicht mehr über den Weg, wenn sie in seiner Nähe war.
Wie dem auch sei, sie hätte schwören können, dass Valentin viel zu schwer verletzt gewesen war, um Zarabeth zu entführen. Andererseits könnte er sie alle getäuscht und Mary verführt haben, damit sie an ihn glaubte. Dieser Gedanke beschämte sie, machte sie überdies allerdings auch maßlos wütend.
Sie ging in die Küche, wo sie Mrs. Williams half, einen Imbiss für die Suchtrupps zuzubereiten. Anschließend nahm sie sich eine Laterne und stieg hinunter in den Tunnel, um selbst auf die Suche zu gehen. Die Dunkelheit machte ihr keine Angst, und sie wollte unbedingt ihren Teil zur Suche beitragen.
Doch leider fand auch sie nichts. Müde und niedergeschlagen kehrte sie in ihr Zimmer zurück. Es war längst dunkel, aber überall auf den Bergen und Wegen draußen tanzten die Laternenlichter der Suchtrupps.
»Mary.« Die tiefe Stimme kam aus der Finsternis hinter ihr. Sie drehte sich um und schlug beide Hände auf den Mund, um ihren Schrei zu ersticken.
Valentin stand wenige Schritte von ihr entfernt, durch seine Verbände sickerte frisches Blut. Er hatte sich eine Kniebundhose angezogen, die ebenfalls blutbefleckt und zerrissen war, als wäre er durch dichtes Gestrüpp gelaufen. Ansonsten war er nackt.
»Hab bitte keine Angst«, flüsterte er. »Ich verspreche, dass ich dir nichts antue.«
Mary fühlte, dass sie kurz davor war, hysterisch zu werden. »Was ist mit dir passiert? Sie denken, dass du Zarabeth verschleppt hast. Wurde auf dich geschossen?«
»Schhh.« Sein warmer Duft wehte ihr entgegen – nach frischer Luft, Blut und Wildnis. »Ich muss sie finden. Damien gab mir den Auftrag, sie zu beschützen, und das muss ich. Hilf mir, Mary!«
»Wie kann ich das?«
»Ich kann Zarabeths Fährte aufnehmen, aber dafür muss ich nach draußen.«
» Ihre Fährte? Ich verstehe dich nicht.«
Er zögerte eine Weile und mied ihren Blick. »Das wirst du schon.«
»Aber alle denken, du hättest Zarabeth entführt oder zumindest dabei geholfen!«
Valentin legte seine rauhen, heißen Hände auf ihre Schultern und beugte sich ganz nahe zu ihr. Ihr fiel auf, dass seine Iris seltsam geweitet und die Pupillen riesig groß waren.
»Bitte, vertrau mir.« Als er noch näher kam, drohte sein Atem ihr Gesicht zu versengen. »Vertrau mir, Mary.«
Ihr Leben lang hatte Mary schwierige Entscheidungen gemieden, wo sie nur konnte. Als einzige Tochter war sie verwöhnt und von allen behütet worden. Nie hatte sie Rivalität erleben müssen, wie sie zwischen Charlie und Egan bestand. Die Wutausbrüche ihres Vaters hatte sie von sich ferngehalten, indem sie tat, als gingen die Schwierigkeiten ihrer Brüder sie nichts an.
Ja, sie war feige gewesen, das leugnete sie nicht. Nach Charlies Tod und Egans Abreise hatte sie sich ganz auf ihr Dasein als Ehefrau und Mutter in Edinburgh konzentriert. Als ihr Mann dann gestorben war, war ihr Vater schon tot, und sie kehrte auf die MacDonald-Burg zurück, als wäre alles bestens.
Nun aber zwang Valentin sie, sich der Realität zu stellen, und das war etwas, was
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