Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition)

zu sein, die freundlich zu mir sind.«
    »Freundlich? Meine Familie? Kann es sein, dass du träumst, Mädchen?«
    Sie unterdrückte ihr Grinsen. »Na schön, sagen wir gutherzig, falls dir freundlich nicht gefällt. Deine Familie ist gutherzig, genau wie die Ross-Brüder.«
    »Wenn du das gern glauben möchtest.«
    »Du machst dich über mich lustig.« Sie drehte sich um und stellte fest, dass er viel zu nahe bei ihr stand. »Das hast du schon immer gemacht.«
    »Ja, das ist ein Hobby von mir«, gestand er. »Ich kann’s einfach nicht lassen.«
    Wie ausgehungert ihr Herz während der letzten Jahre wurde, begriff sie erst in diesem Moment. Außerdem war sie unsagbar müde. Hier oben im Dunkeln, wo über ihr nichts als die Sterne waren, konnte man beinahe glauben, sie wären die einzigen Menschen auf der Welt.
    Zaghaft berührte sie sein Gesicht. Sein Bart kratzte unter ihren Fingern, und seine Augen funkelten unter den dichten Wimpern, als er sie ansah. Sogleich schlug ihr Herz schneller.
    Nicht!
    Du wirst es bereuen …
    Doch das war ihr vollkommen egal.
    Sie stellte sich auf ihre Zehenspitzen und küsste ihn auf den Mundwinkel.
    Egan stieß einen Laut aus, ein Stöhnen, und wandte den Kopf, so dass sich ihre Lippen zu einem halben Kuss begegneten. Dann fing er ihre Unterlippe mit seinen Zähnen ein und zog ganz sachte daran, was bei einem Mann von seiner Stärke fast verwunderte.
    Sein Atem fächelte warm über ihr Gesicht. Zarabeth erwartete, dass er zurückweichen, sie beiseiteschieben und ihr wieder erklären würde, sie sei ihm nicht bestimmt. Doch die steile Falte zwischen seinen Brauen hieß offenbar etwas anderes, denn er vertiefte den Kuss.
    Vielleicht zählten hier oben weder die Zeit noch die Welt draußen. Vielleicht war die Burg magisch und erlaubte ihr, dem Begehren ihres Herzens zu folgen, solange sie nur das Zimmer nicht verließ.
    Beinahe hätte sie über ihre albernen Gedanken gelacht, doch statt den Kuss zu lösen, schlang sie die Arme um Egan und genoss, was er ihr zu geben bereit war.

7
Ein Highlander-Fest

    Egan war klar, dass er gehen sollte. Aber er konnte nicht anders, als ihren Mund zu öffnen und sie zu kosten, während er mit seinen Händen unter ihren Morgenmantel glitt und ihre zarten Schultern umfasste.
    Sie schmeckte wie Highland-Sonnenschein, den seine Seltenheit umso köstlicher machte. In seinen Armen schmolz sie dahin wie Bergschnee im Frühsommer.
    Zarabeth gab einen leisen kehligen Laut von sich, als sie ihre Arme um seine Taille legte und ihn noch näher an sich zog. Seine Hände wanderten zu ihrem Po, dessen vollkommene Rundungen sich herrlich anfühlten. Sie duftete nach Lavendel und schmeckte nach dem gewürzten Wein, den sie unten getrunken hatten, um sich nach der Suche aufzuwärmen.
    Süßes, süßes Geschöpf, ich könnte dich die ganze Nacht küssen!
    Er wusste, dass sie das Bett mit ihm teilen würde, wenn er sie fragte. Sie war müde und verängstigt, und sie vertraute ihm. Er könnte sie auf das Bett legen, ihr das dünne Nachthemd ausziehen, sein Gesicht zwischen ihre Brüste schmiegen und in ihrem Duft versinken.
    Er könnte sich von ihrem Hals zu ihrem Busen hinabküssen, eine Brustspitze nach der anderen in den Mund nehmen, sich weiter vorküssen bis zu ihrem Nabel und schließlich zu der weichen Stelle zwischen ihren Beinen gelangen, wo er sie liebkosen, kosten und genießen könnte. Dann würde er sie wieder auf den Mund küssen, während er behutsam in sie hineinglitt.
    Ja, das wollte er, mehr als alles andere.
    Doch schon holten ihn die Geister der Vergangenheit ein. Leider erinnerte sich Egan gerade jetzt an das Gesicht von Zarabeths Vater, als Egan ihm erklärte, warum er Nvengaria verlassen musste. Olaf hatte ernst genickt und Egan die Hand auf die Schulter gelegt.
    Ich danke dir, mein Freund. Ich wusste, dass sie sich in dich verliebt hat, und du warst so freundlich, sie sanft abzuweisen.
    Es ist das Beste, wenn ich gehe , hatte Egan damals vorgeschlagen, während seine Lippen noch von ihrem Kuss kribbelten und er Mühe hatte zu atmen.
    Olaf stimmte ihm zu. Nur weil es Zarabeth schmerzen würde, dich wiederzusehen. Aber sei versichert, dass ich dir ihr Leben anvertrauen würde. Ich weiß, du würdest sie niemals verletzen.
    Die Vision verblasste, und Egan stöhnte. Warum musste Olaf ihm ausgerechnet jetzt erscheinen?
    Als Egan sich aus dem Kuss löste, fühlte er, wie Zarabeth seine Arme fester hielt. Er nahm ihre Hände und schob sie sachte von sich.