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Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition)

Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition)

Titel: Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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er schloss halb die Augen.
    Egan war die Sanftmut in Person. Er flüsterte auf das Fohlen und die Stute ein, während er den Kleinen trocken rieb. Die Stute lehnte ihren Kopf an Egans Schulter, um alles zu beobachten. Zarabeth staunte, wie zärtlich und rücksichtsvoll er mit den Tieren umging. Keine Spur von seiner strotzenden Kraft und seinem Ungestüm. Sicher wäre er mit Kindern ebenso liebevoll, dachte Zarabeth. Was für ein Jammer, dass er so sehr dagegen war, zu heiraten und eine Familie zu gründen.
    Gleichzeitig versetzte es ihr einen Stich, an ihre unglückliche Ehe zu denken, die ihr die Chance geraubt hatte, eine eigene Familie zu haben. Natürlich könnte sie wieder heiraten, aber bis ihr Herz sich von dem erholt hatte, was Sebastian ihr antat, wäre sie zu alt für Kinder. Gewiss würde sie neunzig werden, bevor sie die schrecklichen Erfahrungen hinter sich lassen konnte.
    Egan blickte sich zu ihr um. »Komm her und sieh ihn dir an, Mädchen. Er hat keine Angst.«
    Die Stute wurde misstrauisch, als Zarabeth leise näher kam, beruhigte sich aber, sobald Zarabeth Egans Hand nahm. Das Fohlen war ausgesprochen hübsch, gut gebaut und – den Bewegungen nach zu urteilen – kerngesund. Vor allem aber war der Kleine einfach unsagbar niedlich.
    Er stupste die Nase gegen Zarabeths Bauch, und Egan lachte leise. »Erst ein paar Stunden alt, und schon genießt er die Aufmerksamkeit.«
    »Er ist erst heute geboren?«
    »Heute früh. Einer meiner Pächter gab mir Bescheid, dass die Stute im Wald geworfen hatte, sich ihr aber niemand nähern konnte. Weil sie mich immer mochte, dachte ich, es ist am besten, wenn ich die beiden zurückhole.« Er klopfte die Stute liebevoll. »Sie ist vor Tagen schon ausgebüxt, der kleine Wildfang, und ich wusste, dass sie nicht weit sein kann. Sie läuft nie weit weg.«
    »Aber sie macht das häufiger?«
    »Ja, sie braucht ab und zu ein bisschen Freiheit. Dann streift sie umher und kommt zurück, wenn sie es möchte.«
    »So wie du«, stellte Zarabeth fest. »Du reist durch die Welt, kommst aber immer wieder hierher zurück.«
    Er sah sie kurz an. »Das ist anders. Ich komme nur wieder, weil ich muss.«
    »Und sobald Jamie Burgherr ist, musst du es nicht mehr?«
    »Nein. Wenn er volljährig ist, übergebe ich ihm alles und gehe nach Paris oder sonst wohin.«
    »Du gehörst hierher.«
    »Fang nicht wieder davon an«, entgegnete er stirnrunzelnd. »Ich hätte gar nicht der Älteste sein sollen. Charlie war derjenige, den alle mochten. Seine Nachkommen gehören hierher, nicht meine.«
    »Das meinte ich nicht.« Das Fohlen drängte sich an Zarabeth vorbei und steckte den Kopf unter den Bauch seiner Mutter. Gedankenverloren streichelte Zarabeth den Kleinen, während er trank und dabei wild mit dem Schweif schlug. »Ich meinte, dass du hier leben musst. Du bist Teil von allem hier, und das nicht, weil du der Erstgeborene bist, sondern weil du es so fühlst.«
    »Du träumst, Mädchen. Ich gehöre nicht hierher, ebenso wenig wie das Feenvolk, das unter dem Heidekraut lauert.«
    Sie strahlte ihn an. »Da irrst du dich.«
    »Du weißt gar nichts.«
    »Und auch da irrst du dich.« Zu seiner Verwunderung strahlte sie noch mehr. »Du gehörst ebenso zu diesem Land wie das Land zu dir, und dagegen kannst du überhaupt nichts tun.«

    Wie selbstzufrieden sie mit einem Mal aussah.
    Zarabeth lächelte, als hätte sie soeben alle Probleme gelöst, mit denen Egan sich schon sein Leben lang herumschlug. Zugegeben, einige waren nicht ganz so alt, erst fünf Jahre, um genau zu sein. Denn für Egan war es durchaus ein Problem, dass er sich seit fünf Jahren nach Zarabeth verzehrte und geradezu für sie brannte, seit er sie aus dem Meer gefischt hatte.
    Es war ein Glück für sie, dass er die Pferde nicht scheu machen wollte, denn sonst würde er sie gleich hier auf dem Waldboden nehmen, ohne Rücksicht auf ihre Kleider. Im Moment war sie sicher vor ihm, aber später …
    Sie machte ihm das Leben zur Hölle.
    Er ging wieder zu seinem Pferd zurück, holte leise ein Halfter aus der Satteltasche und versteckte es hinter seinem Rücken, die Hände über den Schnallen, damit sie nicht klimperten. Die Stute wusste sehr gut, was ein Halfter war, weshalb er es ihr möglichst unbemerkt umlegen musste.
    »Streichele sie einen Moment, Mädchen, falls es dir nichts ausmacht, dass deine Hände schmutzig werden.«
    Ohne zu zögern, ging Zarabeth weiter nach vorn und begann, der Stute den Hals und die Nase zu streicheln.

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