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Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition)

Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition)

Titel: Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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gesagt. Ich habe etwas zu erledigen.«
    »Immerzu geheimnisvoll, unser Egan MacDonald.«
    »Du wirst es schon früh genug sehen.«
    Mit einem kleinen Stoßseufzer gab sie es auf, was ihr nicht weiter schwerfiel, weil sein Arm um ihre Taille sie hinreichend ablenkte.
    Nach rechts fiel der Berg ab und gab den Blick auf weiße Cottages unten im Tal frei. Zuerst fand Zarabeth die weißen Tupfen im Grün ganz bezaubernd, doch dann bemerkte sie, dass über allem die Aura des Verlassenen lag. Bei einem Cottage waren Teile vom Dach eingebrochen, bei einem anderen die Fenster nur mehr schwarze, leere Löcher.
    »Wohnt hier niemand?«, fragte sie.
    Egan blickte im Weiterreiten hinunter. »Nicht mehr. Solche verlassenen Siedlungen gibt es seit den Räumungen in ganz Schottland.«
    »Räumungen? Was für Räumungen?«
    Sie ritten in ein bewaldetes Stück Land, so dass die Sicht auf die verlassenen Cottages versperrt war. »Die Landeigner werfen ihre Pächter hinaus. In den Highlands lässt sich leichter Geld mit Schafzucht verdienen als mit Pächtern, deren Ernteerträge unzuverlässig sind. Doch die Bauern wissen nicht wohin, also wandern die meisten in die Städte ab und versuchen, dort Arbeit zu finden.«
    »Hast du deine Pächter auch weggeschickt? Sind deshalb die Cottages unbewohnt?«
    »Nein, das hier ist weder MacDonald- noch Ross-Grund. Es gehört unserem Nachbarn Strathranald, der sich mit den Engländern geeinigt hat, ihnen eine Schafherde abgekauft und seinen Pächtern einen Fußtritt verpasst hat. Das waren Leute, deren Familien seit Jahrhunderten auf und von dem Land lebten.«
    »Wie entsetzlich!«
    »Ja, doch was wäre die bessere Lösung? Dass wir alle in trauter Harmonie verhungern?«
    »Die Ross-Brüder scheinen mir nicht vom Hungertod bedroht zu sein. Hat Adam denn seine Pächter fortgeschickt?«
    »Nein.« Egans Miene verfinsterte sich. »Als sein Urgroßvater getötet und die Burg zerstört worden war, haben sie auch die Häuser der Pächter in Brand gesteckt und die Leute umgebracht oder verschleppt. Seine Familie verlor alles. Adams Vater war schlau genug, sich den neuen Bedingungen anzupassen und ein Vermögen zu verdienen. Tja, und Adam ist zwar unausstehlich, aber gut zu seinen Leuten.«
    Zarabeth schwieg. Es betrübte sie, dass inmitten all dieser Schönheit so viel Elend und Kummer herrschten.
    Stumm ritten sie durch den dichten Nebel unter den Bäumen, aus deren Zweigen und Ästen es auf sie herabregnete. Das Hufgetrappel des Pferdes wurde vom Matsch gedämpft. Zarabeth kam es vor, als wären sie weit und breit die einzigen Menschen. Falls Egans Männer ihnen folgten, hielten sie sich sehr dezent im Hintergrund.
    Unterdessen nahm Zarabeth nichts wahr außer Egans festem Körper, an den sie sich lehnte, und das Plätschern der Regentropfen im friedlichen Wald. Sie könnte ewig so weiterreiten.
    »Willst du mir jetzt vielleicht sagen, wohin wir reiten?«, fragte sie nach einer Weile.
    »Schhh, Mädchen«, flüsterte Egan. »Nicht so laut, sonst verscheuchen wir sie.«
    Sie?
    »Wen besuchen wir denn?«, wisperte sie. »Das Feenvolk?«
    Sie fühlte, wie Egan zusammenzuckte. »Das was?«
    »Das Feenvolk. Die Sidhe aus dem fernen Reich.«
    Egan lachte ziemlich laut. »Wer hat dir denn diese Geschichten erzählt? Jamie oder Hamish?«
    »Weder noch. Ich habe davon gelesen.« Nachdem sie Egan damals kennengelernt hatte, las sie so viel über Schottland, wie sie nur konnte. Sie war fasziniert von seinem Heimatland, dessen Sagen und Legenden.
    »Dann liest du einen ziemlichen Unsinn. Die Wesen, die ich finden will, sind zweifellos von dieser Welt.« Kopfschüttelnd murmelte er: »Feenvolk!«
    »Die Logosh gibt es auch. Zauber gibt es. Also warum kein Feenvolk?«
    »Ja, ich bin sicher, dass die Nvengarianer und ihre Zigeunervorfahren einige seltsame Wesen hervorgebracht haben, aber in Schottland habe ich noch nichts gesehen, was auf deren Existenz hinweist.«
    »Unter meinen Vorfahren waren auch Zigeuner«, erinnerte Zarabeth ihn. »Ich hoffe, du nennst mich deshalb kein seltsames Wesen.«
    »Oh nein, das würde mir nie einfallen. Aber ich entsinne mich, dass du früher mit Magie herumgespielt hast. Du hast in Zauberbüchern gelesen und dergleichen.«
    Sie sah ihn verärgert an. »Ich habe keineswegs herumgespielt! Tatsächlich besitze ich ein paar Gaben, wenn auch nur geringfügige. Sie reichen nicht aus, um jemandem im Zauberrat gefährlich zu werden, wo sie ohnehin die Nase über Frauen rümpfen, die

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