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Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition)

Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition)

Titel: Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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hierhergebracht hatte, aber er war viel zu rastlos, um sich hinzusetzen. Also verschränkte er die Hände auf dem Rücken und schritt auf und ab, mal blind hinaus in den Regen starrend, mal geneigten Kopfes zu Boden blickend.
    »Geht es dir gut?«, erkundigte sich Zarabeth.
    »Nein, es geht mir verdammt noch mal nicht gut!«
    »Es tut mir leid. Wäre ich schneller gewesen, hätte ich sie von Charlies Bild weglocken können.«
    Er hielt verwundert inne. »Das war doch nicht deine Schuld. Mary hätte sie vorwarnen können.«
    »Was ist mit Charlie passiert?«, fragte sie, während sie elegant in einen der vergoldeten Stühle glitt, die zum Tisch passten. »Adam Ross erzählte mir, dass Charlie bei Talavera gefallen ist. Ich verstehe jedoch nicht, inwiefern du dafür verantwortlich gemacht werden kannst.«
    Egan lachte verbittert. »Hat Adam dir erzählt, ich wäre schuld?«
    »Er sagte, du gibst dir selbst die Schuld. Und dass es dein Vater gleichfalls tat.«
    »Ja, das stimmt. Mein Vater war der Ansicht, ich hätte die Franzosen lange genug davon abhalten können, uns zu beschießen, um meinen Bruder in Sicherheit zu bringen.« Seine Augen brannten, als hätte er Staub hineinbekommen, und er hielt schützend seine Hand davor.
    Als er wieder aufblickte, stand Zarabeth neben ihm, die ihn voller Sorge und Mitgefühl ansah.
    Ihr tränenüberströmtes Gesicht im Cottage hatte ihn mitten ins Herz getroffen, weil er sie verletzt hatte, und das wollte er nie wieder. Aber wäre er seinem Verlangen gefolgt, sie gleich dort zu nehmen, hätte sie es hinterher bitter bereut. Er kannte Zarabeth. Sie hätte sich vor Wut auf sich selbst zerrissen, genau wie er es nach Charlies Tod tat.
    Auf einmal wollte er, dass sie die ganze Geschichte erfuhr. Er bedeutete ihr, sich hinzusetzen, und zog den anderen Stuhl neben ihren, bevor er Platz nahm und die Ellbogen auf seine Knie stützte.
    »Eigentlich ist es eine ganz simple Geschichte. Ich sollte einen Trupp von Highlandern und einfachen Soldaten anführen, um die feindlichen Mauern zu stürmen, weil ich Captain war und bereits bei Oporto Erfahrungen gesammelt hatte. Für Charlie war der Krieg neu, er war erst nach meiner ersten Schlacht zu unserem Regiment gestoßen. Folglich sprach nichts dagegen, dass er sich mir bei Talavera anschließen sollte.«
    Die Erinnerungen an den Schlachtenlärm kamen wieder, das verfluchte Getöse: Schüsse, Schreie, donnernde Artillerie, schrill wiehernde Pferde. Und auch der Geruch war wieder da: Schlamm, Dung und Blut, ebenso klar, als wäre es heute.
    »Ich hatte Charlie gesagt, dass er sich hinten in der Truppe halten und kein verdammter Idiot sein sollte. Er wusste kaum mit seinem Säbel umzugehen, geschweige denn sein Gewehr abzufeuern. Er erklärte mir, die Männer bräuchten gute Offiziere, die sie anspornten, und er wollte auf keinen Fall wie ein Feigling an der hinteren Linie bleiben. Ich ließ ihn, kümmerte mich um meine Männer und war so in die Schlacht vertieft, dass ich ihn nicht einmal bemerkte, ehe es zu spät war. Die Franzosen schossen von den Mauern aus, und Charlie marschierte geradewegs in ihren Kugelhagel. Er starb sehr schnell.«
    Egan bemerkte, dass seine Augen wieder geschlossen waren, und er musste sich anstrengen, sie zu öffnen. Zarabeths Hand lag auf seiner, und ihre Berührung war tröstlich und kühlend zugleich.
    »Es tut mir leid«, flüsterte sie.
    Egan wusste, dass sie wirklich mit ihm fühlte. Da war so viel aufrichtige Anteilnahme in ihrem Blick, dass er sie am liebsten an sich ziehen und für lange, lange Zeit festhalten wollte.
    »Ich konnte nicht einmal zu ihm gehen, bis alles vorbei war, wir die Stadt eingenommen hatten und hineingeritten waren. Erst danach konnte ich zurückreiten und nach ihm suchen.«
    Sie betrachtete ihn nachdenklich. »Ich warte immer noch auf die Erklärung, warum es deine Schuld war.«
    Egan schüttelte den Kopf. »Ich hätte ihn davon überzeugen sollen, dass er hinter den Linien bleiben musste . Ich war ungeduldig und habe nicht aufgepasst. Wir hatten uns vorher gestritten, was damit endete, dass ich hinausrannte. Die letzten Worte, die wir wechselten, waren im Zorn gesprochen. Ich zog in die Schlacht, und ehe ich mich’s versah, versuchte er, die Führung zu übernehmen, der verdammte Idiot!«
    »Nach allem, was ich nun weiß, denke ich, es war kein Wunder, dass du ihn nicht überzeugen konntest. Für mich klingt es, als wäre er ein ziemlicher Hitzkopf gewesen.«
    »Oh ja, das war er,

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