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Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition)

Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition)

Titel: Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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gegangen, um sich zu trocknen und umzukleiden, also musste er ihr nicht gleich wieder unter die Augen treten.
    Als er auf den Burghof hinaustrat, fuhr gerade die MacDonald-Kutsche durch das Tor hinein, dicht gefolgt von Adams Wagen.
    »Verdammt noch mal, nicht jetzt«, murmelte er.
    Seine schlimmste Furcht wurde bestätigt, denn zwei Mädchengesichter lugten zum Fenster von Marys Kutsche hinaus, und schrille Stimmen erklangen. »Ist sie das? Ist das die MacDonald-Burg? Ach, die ist aber ziemlich bon temps .«
    Egan hatte alle Mühe, die Augen nicht zu verdrehen. Die Kutschen hielten, und beide Debütantinnen sprangen heraus, begleitet von ihren ebenso lächerlichen Müttern und Vätern sowie Mary und Adam Ross.
    Olympia entdeckte ihn zuerst. »Mr. MacDonald! Wir sind gekommen, um Ihre Burg zu besichtigen. Mrs. Cameron hat uns erzählt, wie prächtig sie ist.«
    Egan warf Mary einen tadelnden Blick zu, den sie kühl erwiderte. Wenn die jungen Damen allerdings sahen, wie heruntergekommen alles hier war, flohen sie vielleicht auf der Stelle nach Edinburgh zurück. Bei diesem Gedanken lächelte Egan und bat sie herein.
    Leider schien den beiden alles zu gefallen. Lauter »Ohs« und »Ahs« entfuhren ihnen ob der Eingangshalle und des steilen Treppenhauses; sie verlangten, die große Halle zu sehen, und kreischten beglückt, als sie den Keilerkopf und die zahlreichen anderen Wildköpfe an den Wänden erblickten.
    Olympia und Faith versuchten, sich gegenseitig mit ausgefallenen Komplimenten zu überbieten, die sie zumeist in derart miserablem Französisch äußerten, dass schließlich sogar Mary blass wurde. Adam nahm währenddessen mit den Vätern in einer Ecke der großen Halle Platz, wo Mr. Williams ihnen Whisky servierte.
    Die Damen hingegen bestanden darauf, die oberen Gale rien zu sehen. »Alle MacDonalds«, schnurrte Faith beeindruckt.
    Egan versuchte, sich an ihnen vorbei die Treppe hinaufzustehlen, um sich zu waschen und umzuziehen, aber die kleine Gruppe blockierte ihm hartnäckig den Weg. Olympia und Faith gingen Arm in Arm, so dass sie beinahe die ganze Breite der Galerie einnahmen, und die ungleich voluminöseren Mütter waren noch langsamer und raumgreifender.
    »Entzückende Landschaftsbilder«, trällerte Olympia. »Und hier sind Sie, Mrs. Cameron, mit ihrem charmanten Sohn.«
    Als das Bild gemalt wurde, war Dougal fünf Jahre alt. Mary stand stocksteif da, die Hand auf der Stuhllehne, während Dougal seinen Welpen auf dem Schoß hielt, und blickte streng und ruhig auf den Betrachter, kurz: höchst anständig. Selbst der Hund sah höflich aus.
    »Und hier ist Egan MacDonald«, rief Faith.
    Egan erstarrte. Faith in ihrer Unwissenheit stand mit gefalteten Händen vor Charlies Porträt.
    Im nächsten Moment hörte Egan, wie eine Tür hinter ihm geöffnet wurde, und Zarabeth trat heraus. Sie hatte sich ein schlichtes kariertes Kleid angezogen und das Haar frisch frisiert.
    »Wie sehr es Ihnen gleicht!«, quiekte Faith. »Als Sie viel jünger waren, versteht sich.«
    Zarabeth warf Egan einen verständnisvollen Blick zu. Sie mochte wütend auf ihn sein, weil er ihren Stolz verletzt hatte, aber dennoch verstand sie ihn besser als irgendjemand sonst. Sie wusste, wie es für ihn war zu sehen, wie die jungen Mädchen das Porträt seines Bruders anhimmelten. Charlies Tod hatte ihn so viel gekostet: seinen Stolz, sein Selbstvertrauen, jede Chance auf Frieden.
    »Nein«, sagte Mary hörbar angestrengt. »Das ist unser Bruder Charlie. Er fiel im Krieg.«
    »Ach, Gütiger!« Faith drehte sich mit großen Augen und bebender Unterlippe um. »Das ist ja furchtbar. Der arme Mr. MacDonald.«
    Beide brachten tatsächlich ein paar gekünstelte Tränen zustande und hielten einander, als könnten sie den Verlustschmerz noch spüren. Olympia schniefte. »Ich fühle ihn noch hier, armer Charlie MacDonald – sein Geist weint.«
    »Falls Sie das denken, zeigt es nur, wie wenig Sie über Charlie wissen.« Egan wandte sich um und gab Zarabeth ein Handzeichen. »Ich muss dich sprechen, unten.«
    Dann lief er auch schon die Treppe hinab, und Zarabeth, die zunächst verwundert stehen blieb, folgte ihm.
    Er wartete unten im Vorzimmer zwischen der Treppendiele und der großen Halle auf sie. Kaum war sie im Zimmer, schloss er die Tür hinter ihnen, um die neugierigen Blicke, die ihnen aus dem Treppenhaus folgten, auszusperren.
    Egan hatte überlegt, Zarabeth an den zierlichen Tisch zu bitten, den Mary den ganzen Weg von London

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