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Dunkler Spiegel

Titel: Dunkler Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Duane
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Böswilligkeit und spezifischen Abscheu, Eifersucht und unterdrückte Wut – »Nenne mir ein Gefühl«, wie Will manchmal zu ihr sagte, um sie aufzuziehen. Nun wünschte Deanna sich von Herzen, sie könnte ein bestimmtes benennen. Und diese Wahrnehmung fand aus der Ferne statt. Wenn sie einer der Personen, die diese Gefühle hegten, gegenübertrat, würden ihre eigenen Wahrnehmungen sich wie immer reduzieren und auf die Persönlichkeit fokussieren, der ihre volle Aufmerksamkeit galt, und diese bislang unkonzentrierten Gefühle würden sie mit voller Kraft treffen, mit gewaltigem Druck, wie aus einem Feuerwehrschlauch.
    Bei einem war dies nun der Fall – aber es war Geordi. »Verdammt! « flüsterte er.
    »Was ist los?« fragte Deanna, dankbar für die Ablenkung – und gleichzeitig schämte sie sich deshalb.
    »Ich komme nicht an den Kern heran. Sicherheitsvorkehrungen.« Sie schaute über seine Schulter. »Sehen Sie«, sagte Geordi und zeigte auf die Konsole. »Ich komme nicht mal tief genug rein, um mit dem Kern kommunizieren zu können. Er fragte mich immer wieder nach einem Zugriffskode.«
    »Können Sie sich nicht mit der Stimmautomatik darüber hinwegsetzen?«
    »Das hinterläßt Spuren. Ich würde es lieber nicht tun. Aber...«
    Er runzelte kurz die Stirn. »Fangen wir damit an.« Er zog den isolinearen Chip, den er in das Laufwerk geschoben hatte, wieder heraus und drückte dafür einen anderen hinein. »Computer, kopiere das aktu elle Personalverzeichnis und die nicht geschützten Personaldateien auf den Datenträger.«
    »Stimmabdruck des Chefingenieurs verglichen und bestätigt«, sagte der Computer. Deanna und Geordi fuhren zusammen: Seine Stimme war männlich. »Freigabe der Sicherheitschefin erforderlich.«
    Deanna schluckte. »Hier spricht Deanna Troi. Bestätige Stimmabdruck und erteile Freigabe.«
    »Freigabe bestätigt«, sagte der Computer nach einer Sekunde. »Ich kopiere die Daten.«
    Es dauerte nur ein paar Sekunden. »Kopiere die Geschichte des Schiffes und die als nicht geheim eingestufte Geschichte von Starfleet auf Datenträger«, sagte Geordi.
    »Freigabe der Sicherheitschefin erforderlich.«
    »Erteilt«, sagte Deanna. »Führe den Befehl aus.«
    »Stimmabdruck bestätigt«, sagte der Computer. »Ich kopiere die Daten.«
    »Ich will nicht zu viel herunterholen«, murmelte Geordi. »Auch solche Kopien hinterlassen Spuren, falls jemand auf den Gedanken kommt, nach ihnen zu suchen. Nehmen Sie den.« Er zog den Chip aus dem Lese/Schreib-Laufwerk. »Und hier.« Aus seiner Gürteltasche holte er ein winziges Gerät, das er auf den Chip steckte. »Aktivieren Sie das; der Transporter im Shuttle wird den Chip empfangen und an die Enterprise weiterleiten. Ich möchte nichts zurückbeamen, bevor wir nicht selbst transportiert werden können, aber diese Operation verläuft schon jetzt nicht mehr planmäßig, und sie müssen wenigstens diese Daten bekommen.«
    Deanna berührte den winzigen Knopf auf dem aufgesteckten Gerät, eine kleine flache Scheibe, und legte den Chip dann auf den Boden. Er verschwand in einem kleinen hellen Funkeln.
    »Also dann«, sagte Geordi, atmete tief ein und langsam wieder aus, während er überlegte. »Mir fällt keine andere Möglichkeit ein; wir müssen es riskieren. Computer, lies Programmdatei ›Run1‹ auf Datenträger.«
    Es piepste. »Führe Programm ›Run1‹ aus.« Ein weiteres Piepsen. Dann eine Sekunde lang Stille. Geordi sah Troi an, und ein Grinsen legte sich auf sein Gesicht. Und dann sagte der Computer: »Aufgerufenes Programm verstößt gegen Sicherheitssperren. Die Genehmigung der Sicherheitschefin oder des Captains ist erforderlich.«
    »Genehmigung erteilt«, sagte Deanna.
    »Genehmigungskode der Sicherheitschefin erforderlich«, sagte der Computer.
    Troi starrte Geordi an. Er fuhr schnell mit dem Finger über seine Kehle, und Troi sagte: »Programm abbrechen.«
    »Abgebrochen«, sagte der Computer.
    Das Lächeln war verschwunden, als wäre es nie vorhanden gewesen. Geordi betrachtete sie nachdenklich. »Benutzen Sie bei stimmgesicherten Dateien ein bestimmtes Paßwort? Die meisten verwenden lediglich zwei oder drei.«
    Deanna kniff die Augen zusammen. »Ich habe vier oder fünf. Ich benutze sie abwechselnd.«
    Geordi schüttelte den Kopf. »Zu viele, um es zu riskieren. Wie es aussieht, wird der Computer in allen Schiffssystemen Alarm schlagen, wenn Sie ihm das falsche Paßwort nennen. Zumindest wäre das auf unserer Enterprise der Fall. Und was sich

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