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Dunkler Spiegel

Titel: Dunkler Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Duane
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Eins«, sagte Picard mit leichter Schärfe in der Stimme. »Sie haben mittlerweile Kirks Bericht gelesen. Obwohl unsere... Führungsstile sich vielleicht unterscheiden, war er ein ausgezeichneter Offizier und nie für Übertreibungen anfällig. Sie haben seine Beschreibung der Leute gelesen, unter denen er sich wiederfand. Gehen Sie wirklich davon aus, daß die Crew dieses Schiffes, die Nachkommen jener früheren Kultur, sich in achtzig Jahren so stark verändert hat? Sind Sie bereit, das Leben des Außenteams für die Hoffnung aufs Spiel zu setzen, daß vielleicht ein Wunder geschehen ist? Denn im Augenblick steht nicht weniger als ihr Leben auf dem Spiel.«
    Rikers Stirnrunzeln wurde noch stärker, falls das überhaupt möglich war. »Es ist nur so...«
    »Sie wollen nicht, daß der Captain sein Leben riskiert, ja, ja, wie oft haben wir diese Auseinandersetzung bereits geführt? Und wir werden sie auch in Zukunft noch sehr oft führen.«
    »Genau das will ich ja gewährleisten«, sagte Riker wütend. »Sie wissen genauso gut wie ich, daß bei sehr bedrohlichen Situationen, bei denen das Schiff selbst gefährdet ist, Außenteams geopfert werden können.«
    »Wenn das Schiff selbst gefährdet ist, ist auch mein Leben gefährdet.«
    Riker sagte nichts, betrachtete ihn lediglich eindringlich. »Genau dort stehen wir«, sagte Picard. »Sie haben das Problem aufgedeckt, und es gibt nur eine Lösung dafür, und zu meinem Pech heißt diese Lösung ›Picard‹.« Riker öffnete den Mund, und Picard sagte: »Nein. Wie Sie gesagt haben, ist das Schiff selbst gefährdet. Wenn wir vom Computerkern der anderen Enterprise nicht die Informationen bekommen, die wir brauchen, besteht kaum eine Aussicht, je wieder nach Hause zu kommen: Wir werden hier gestrandet sein, wir alle. Nicht nur die Crew, die die Risiken kennt, die man bei einer aktiven Mission auf sich nimmt, sondern auch ihre Familienangehörigen, und deren Sicherheit und Wohlergehen hängt in der Tat von uns ab. Ich kann mit Kindern nicht besonders viel anfangen, aber ich möchte nicht, daß unsere Kinder in dieser Welt aufwachsen. Falls sie überhaupt so lange überleben, woran ich allmählich meine Zweifel habe.« Picard runzelte nun so grimmig die Stirn, wie Riker es kurz zuvor getan hatte. »Und außerdem... ich werde nicht das Risiko eingehen, daß mein Schiff in die Hände dieser Leute fällt. Wozu es früher oder später kommen wird, denn selbst, wenn wir diese andere Enterprise vernichten, gehe ich jede Wette darauf ein, die Sternenflotte dieses Universums weiß mittlerweile genau, daß wir hier sind. Sie werden versuchen, unser Schiff gewaltsam zu erobern. Wenn das geschieht, werde ich die Enterprise lieber vernichten, als zuzulassen, daß sie und ihre Crew in die Hände dieser Leute fällt. Also – verschaffen wir uns Klarheit über unsere Möglichkeiten. Wir haben keine andere Chance.«
    »Wenn wir nur mehr Zeit hätten...« sagte Riker leise.
    »Die haben wir aber nicht. Picard an Crusher.«
    »Hier Crusher.«
    »Doktor, ich brauche zwei Injektoren und mehrere Nachfüllpatronen – dasselbe Schlafmittel, das Sie dem Außenteam mitgegeben haben. Lassen Sie sie direkt in meinen Bereitschaftsraum beamen.«
    »Ja, Captain. Ende.«
    Er wandte sich an Riker. »Ich nehme an, Sie haben eine Aufzeichnung von meinem Gegenstück.«
    Nun schüttelte Riker den Kopf und schaute noch besorgter drein. »Nein, Captain. Wir haben ihn auf keinem Scan erfaßt – und glauben Sie mir, wir haben es versucht.«
    »Egal. Ich werde mir schon eine Uniform besorgen können. Picard an Chief O'Brien.«
    »Hier O'Brien, Captain.«
    »Wir stehen etwas unter Zeitdruck, Chief. Sie werden mich von meinem Bereitschaftsraum direkt in das Shuttle beamen, und von dort aus zum...« Er hielt inne. »Wo befindet sich das Außenteam im Augenblick?«
    »Es hat noch die letzte gemeldete Position inne, Captain. Die beiden haben jedoch mitgeteilt, daß sie sich auf Ihren Befehl in Bewegung setzen werden.«
    »Wohin?«
    »Nach Deck elf.«
    Picard lächelte, ein schnelles, zorniges Grinsen. »Damit wäre das Uniformproblem gelöst. Sehr gut. Sie müssen mir vorausgehen. Bestätigen Sie den Befehl und beamen Sie sie direkt dorthin. Ich werde ihnen in Kürze folgen.« Neben ihm surrte es leise; die Injektoren und Nachfüllpatronen wurden in einer kleinen Gürteltasche herübergebeamt. Picard ergriff sie und legte sie über seine Schulter. »Mr. Worf.«
    Eine Sekunde später öffnete sich die Tür des

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