Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Dunkler Spiegel

Titel: Dunkler Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Duane
Vom Netzwerk:
schwieg lange.
    »Und was ist passiert?« fragte Riker schließlich interessiert.
    »Oh, sie hat überlebt«, sagte Hwiii und schaute nachdenklich ins Leere, wahrscheinlich in eins, das mit Wasser statt mit Luft gefüllt war. »Sie wurde sogar reich und berühmt, sie und einige der anderen Sänger. Sie hat sich schließlich irgendwo hinter den Carolinas niedergelassen.« Sein Blick kehrte ins Hier und Jetzt zurück. »Was ich damit sagen wollte... ich weiß, wie Sie sich fühlen. Die Notwendigkeit geht mit der Liebe nicht immer freundlich um. Aber die Liebe ist zäh. Sie wird überleben... wenn Sie nicht davon ausgehen, daß sie sterben wird.«
    Riker betrachtete das lächelnde Gesicht und entdeckte die Ernsthaftigkeit darin. »Hwiii, ich weiß Ihren Rat sehr zu schätzen.«
    Der Delphin schwang seinen Schwanz zur Seite und schwebte zur Tür. »Halten Sie den Schwanz steif«, sagte er.
    Riker riß die Augen auf, lächelte dann und widmete sich wieder seiner Lektüre.

    In dem anderen Schiff betrat Picard die technische Abteilung, gefolgt von Barclay, der zu ihm geeilt war, nachdem Ryder den Zwischenfall mit Wesley Crusher gemeldet hatte. Überall um ihn herum salutierten Crewmitglieder. Er erwiderte den Gruß und schlenderte weiter, bemüht, die Überraschung in seinem Blick zu verbergen. Er stellte fest, daß er einen Denkfehler begangen hatte, als er vermutete, der Maschinenraum sei lediglich »so groß wie eine Scheune«: Er ähnelte eher einer Kathedrale.
    Der Länge nach schien er sich zumindest über die Hälfte des Schiffskörpers zu erstrecken. Auf beiden Seiten und mehreren Etagen war das typische Instrumentarium eines Maschinenraums aufgereiht: Geräte und Konsolen, die den Energie- und Schildstatus anzeigten. In der Mitte, dem »Hauptschiff« sozusagen, dort, wo die Energieleitungen in beiden Richtungen zu den Warpgondeln abzweigten, stand der große Turm des Materie/Antimaterie-Wandlers, der viermal so hoch wie der seines Schiffes war und nach oben und unten mehrere Decks durchstieß. Da das Schiff nur mit Impulskraft flog, war das Pochen der Triebwerke sehr gedämpft; nur gelegentlich durchlief ein leises, zitterndes Dröhnen den großen Raum. Er war nur schwach erleuchtet, abgesehen von den zahlreichen Lichtquellen der Terminals und der Helligkeit, die als Nebenprodukt des Materie/Antimaterie-Wandlers entstand. Es war in der Tat eine Kathedrale, eine Kathedrale der Kraft, der Energie, der Gewalt, einer so brutalen Gewalt, wie Picard sie nicht für möglich gehalten hätte.
    »Was glauben Sie, wo wir Mr. LaForge in diesem Durcheinander finden?« sagte er beiläufig zu Barclay, als sie weitergingen.
    »Wahrscheinlich an der Status-Hauptkonsole, Captain«, erwiderte Barclay, »oder in seinem Büro. Dort sollten wir es zuerst versuchen.«
    Picard nickte und folgte ihm; dabei sah er sich unauffällig um. Es kam ihm noch immer sehr seltsam vor, sich in einer Version seines Schiffes zu befinden und nicht zu wissen, wo sich jemand befand – doch diese Leute waren offensichtlich der Ansicht, daß Kommunikation keine vordringliche Angelegenheit, sondern nur ein notwendiges Übel war. Schon das allein beschrieb sie sehr genau. Gespräche waren nicht ihr Stil. Schikanieren, ja; befehlen und dann vernichten, wenn die Befehle nicht ausgeführt wurden. Keine Diskussion, kein Geben und Nehmen: nur nehmen. Es trifft allerdings zu , dachte Picard bedauernd, daß eine Kommunikation wie die unsrige von diesen Leuten schrecklich mißbraucht werden würde. Man könnte sofort herausfinden, wo die Person sich aufhält, die man ermorden will, und ihre Bewegungen nachvollziehen.
    Barclay nickte zu dem Materie/Antimaterie-Wandler hinüber. »Dort ist er, Sir.«
    Sie gingen durch das Murmeln der Maschinen und Mannschaftsmitglieder, die hinter ihren Stationen standen, den großen offenen Raum entlang. Die Status-Hauptkonsole war eine aufgeblähte Version von Geordis Hauptterminal in der technischen Abteilung; sie befand sich direkt vor dem Materie/Antimaterie-Wandler und erinnerte Picard auf unangenehme Weise an einen Altar für den großen Gott Energie. LaForge beugte sich über die Anzeigen und studierte Werte. Er schaute hoch, sah sie kommen, sprang schnell auf, stand stramm und salutierte.
    Picard betrachtete ihn einfach und ließ ihn zwei oder drei lange Sekunden schmoren, bevor er den Gruß erwiderte und dann langsam um das Terminal zu ihm herumging.
    »Nun, Mr. LaForge, was diesen Bericht betrifft...«
    LaForge wich nicht

Weitere Kostenlose Bücher