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Dunkler Spiegel

Titel: Dunkler Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Duane
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gut. Im Augenblick sollten wir dafür dankbar sein, daß es keine weiteren Mordversuche gibt – nicht wahr, Mr. Barclay?«
    »Jawohl, Sir«, sagte Barclay reumütig. »Aber dafür sind wir ja da – wir schützen Sie nicht nur, sondern sind auch ein Abschreckungsmittel.«
    »Ganz meine Meinung«, sagte Picard. Sie hatten sein Quartier erreicht. »Halten Sie Wache. Ich möchte eine Zeitlang nicht gestört werden.«
    »Ja, Sir.« Barclay baute sich neben der Tür auf. Picard ging hinein, blieb stehen und berührte den Kontrollschalter, um die Tür zu verriegeln, nachdem sie sich geschlossen hatte. Interessant , dachte er, daß er diesen Raum nicht überprüft hat, bevor er mich hineingelassen hat. Anscheinend gilt das Quartier des Captains als sicher. Oder jemand scannt es regelmäßig. Der Gedanke ließ ihm die Haare zu Berge stehen. War alles, was bislang geschehen war, nur ein Trick? Wurde hier eine Schau abgezogen, die verbergen sollte, daß jemand beobachtet hatte, wie sie den Picard dieses Schiffs ausgeschaltet hatten, und wartete jemand nur den richtigen Zeitpunkt ab, um ihn aus dem Verkehr zu ziehen? Könnte es... aber nein. Er schüttelte den Kopf. Man konnte sogar hier zu paranoid sein.
    Er ging in die Dusche, schaltete sie ein und beugte sich dann kurz über seinen Kommunikator. »Mr. LaForge«, flüsterte er, »das ist wichtig. Das ›Einschließungsgerät‹, das für unsere Versetzung hierher verantwortlich ist, befindet sich in der technischen Abteilung. Die Enterprise « – er ging davon aus, daß Geordi wußte, welche er meinte – »darf nicht an diesem Ort bleiben. Und noch etwas: Man hat vor, die Enterprise mit anderem Personal zu bemannen und zurückzuschicken. Und man hat die Transporte be merkt. Ende der Nachricht. Eine Bestätigung, wenn Sie beide in Ordnung sind, zwei, wenn es ein Problem gibt.«
    Der Kommunikator summte kurz unter seinen Fingerspitzen und verstummte dann.
    Da bin ich aber erleichtert, dachte Picard und zog die Uniform aus, wobei er vorsichtig den Kommunikator und die Orden abnahm. Geordi war der Ansicht gewesen, daß dieser Bereich nicht gescannt werden konnte, doch Picard wollte die Paranoia nicht ganz aufgeben: Wenn das Geräusch seine Worte nicht übertönt hatte, würden diese einen Lauscher zumindest ziemlich verwirren. Er konnte nur auf das Beste hoffen.
    Unter der Dusche dachte er angestrengt nach. Er mußte zumindest eines der Hauptsysteme des Schiffes so schnell wie möglich unfähig machen. In der technischen Abteilung würde ihm das wohl kaum gelingen: Dort waren einfach zu viele Leute, und er wußte auch nicht genau, wie er es anstellen sollte. Die größten Aussichten auf Erfolg bot der Versuch durch die Hintertür, wie Geordi es geplant hatte. Aber durch eine andere Hintertür, durch eine, die nicht so sorgfältig bewacht wurde. Die Schwierigkeit lag darin herauszufinden, welche Hintertüren hier bewacht wurden. Fast alles schien hier überwacht zu werden. Picard verstand einfach nicht, wie man etwas so Großes wie ein Raumschiff – oder auch Starfleet – in einer solchen Atmosphäre des tiefgreifenden Mißtrauens führen konnte.
    Wir sind in Kürze für die nächste Phase bereit , hatte Troi gesagt. Es kann sich nur noch um ein paar Stunden handeln. Das war nicht sehr viel. Und wie sah die nächste Phase aus? Eine Möglichkeit drängte sich auf: Sie wollten gegen die Enterprise losschlagen, das Schiff entern und ihre eigene Crew an Bord bringen. Geordi hatte von dem Zeitraum, während das andere Schiff hier ist , gesprochen... bis es wieder fort ist , hatte er gesagt. Picard wußte nicht, wie sich das anders interpretieren ließe. Sie würden die Enterprise mit ihrer Crew wieder in ihr angestammtes Universum zurückbringen... um was zu tun? Sie können es doch unmöglich mit Starfleet insgesamt aufnehmen...
    Oder doch? Vielleicht war das nur ein Test, mit dem man feststellen wollte, ob man ein Starfleet-Schiff aus seinem Universum »saugen«, mit der entsprechenden Mannschaft ausstatten und zurückschicken konnte, damit es sich dann auf der anderen Seite als das Original ausgab. Diese Täuschung konnten sie nicht ewig aufrechterhalten. Aber wollten sie das überhaupt? Und war es notwendig? Wie oft begegnete ein Raumschiff auf einer Mission, wie seine Enterprise sie jetzt mitten im Nichts durchführte, einem anderen Schiff oder kam in die Nähe eines Planeten? Über Wochen, vielleicht sogar Monate – das kam auf die Entfernungen an – hielt dieses Schiff

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