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Dunkler Spiegel

Titel: Dunkler Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Duane
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»Da hast du aber einiges abbekommen, was?« sagte Beverly. Sie klang leicht verärgert.
    Er zuckte mit den Achseln. »Ich habe die Verletzung gesäubert.«
    »Ja, die Arbeit hast du mir erspart. Nun, komm mit auf die Krankenstation, und wir bringen die Sache in Ordnung.«
    Sie gingen gemeinsam hinaus. Als sie an Barclay vorbeikamen, warf Picard ihm einen Blick zu, der »Mit Ihnen habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen!« zu besagen schien. Als Erwiderung setzte Barclay einen Gesichtsausdruck auf, als wolle er » Ich kann nichts dafür!« sagen.
    »Es hat sich also schon herumgesprochen, wie ich mir den Kratzer zugezogen habe«, sagte Picard zu Dr. Crusher, als sie vor dem Turbolift standen.
    »Ja, ich habe es gehört. Ich vermute, er hat schon seit einer geraumen Weile mit dem Gedanken gespielt. Irgendwann mußte er es dann versuchen.«
    Sie betraten die Kabine, und sie setzte sich in Bewegung, nachdem die Tür sich geschlossen hatte. Picard betrachtete Beverly ungläubig, während Barclay geflissentlich die Kabinendecke betrachtete. »Sie meinen, Sie sind nicht... betroffen?«
    »Er kannte das Risiko«, sagte Crusher und schaute resigniert drein. »Wenn er so ein halsbrecherisches Kunststück unbedingt probieren will, kann ich nicht viel dagegen tun. Und ich bin nicht so töricht zu versuchen, ihn vor den Konsequenzen zu bewahren.«
    Du bist seine Mutter! wollte Picard rufen. Er hielt sich zurück. Dieser Ort rief in ihm den Wunsch hervor, lauter und öfter als sonst zu schreien. Statt dessen sagte er: »Ich habe Troi befohlen, ohne meine Erlaubnis vorerst nichts zu unternehmen.«
    Beverly atmete aus und lachte leise. »Glaubst du etwa, sie wird sich daran halten? Na ja, man weiß nie. Ich muß gestehen, ich hatte so ein Gefühl, daß du ihr nicht einfach grünes Licht gibst und ihn töten läßt. Er hat als Offizier einen gewissen Wert; er ist ein begabter Steuermann und Mathematiker, das stimmt schon.« Sie atmete aus und sah ihn an. »Aber ich befürchte, wenn du ihn laufen läßt, handelst du dir nur Schwierigkeiten ein. Irgendwann wird er es erneut versuchen.«
    »Beunruhigt dich nicht die Vorstellung, daß er Erfolg haben könnte?« Er benutzte nun ebenfalls das vertrauliche Du.
    Sie schüttelte leicht den Kopf. »Nun ja, zugestanden, das würde sich auf meine Position auswirken. Aber ich habe dafür gesorgt, daß niemand besondere Antipathien gegen mich hegt, und das Schiff braucht eine Chefärztin... Aber er wird sowieso keine Chance mehr bekommen. Es hat mich überrascht, daß er überhaupt eine bekam. Was ist nur in dich gefahren? Was hast du dir dabei nur gedacht? Du weißt doch, daß Riker Himmel und Hölle in Bewegung setzt, um deinen Platz einzunehmen und die Anerkennung und den Ruhm für diese Mission zu bekommen. Hast du etwa gedacht, er würde zu diesem Zeitpunkt irgendeinen Anschlag auf dein Leben unterbinden?«
    »Es war wohl töricht von mir«, murmelte Picard, als der Lift anhielt. Barclay steckte den Kopf hinaus, schaute sich um und winkte sie dann auf den Korridor.
    Sie gingen zur Krankenstation. Picard hatte bei dem Gespräch mit Beverly bereits so viele rätselhafte Dinge gehört, daß er sich dazu entschloß, es dabei bewenden zu lassen. Als sie die Krankenstation betraten, stellte Picard fest, daß sie sich von der auf seinem Schiff leicht unterschied. Die Farbzusammenstellung war anders, dunkler, wie fast überall auf diesem Schiff, so daß das Gefühl von Geräumigkeit und Luftigkeit fehlte, das die Krankenstation seiner Enterprise auszeichnete: Diese hier kam ihm kleiner vor. Die Diagnosebetten standen enger zusammen, die Decke war etwas tiefer. »Wo willst du mich haben?« fragte er.
    »Genau da, wo ich dich habe«, erwiderte Beverly und warf ihm ein so schalkhaftes Lächeln zu, wie er es seit seiner Ankunft hier noch auf keinem Gesicht gesehen hatte. »Ich brauche nur einen Protoplaser. Setz dich ruhig hin.« Sie ging das Instrument holen.
    Picard ging auf und ab, schaute sich die Station an, die Diagnosegeräte, die Schränke – und erstarrte dann, als sein Blick auf einen ganz besonderen Schrank fiel. Plötzlich wurde ihm alles klar.
    Er erinnerte sich, daß er dieses Schränkchen auf seiner Enterprise angesehen und zu Beverly gesagt hatte: »Die Sicherheitsvorkehrungen sind ungenügend. Es sollten mehrere Genehmigungen erforderlich sein, bevor...«
    Aber hier war das offensichtlich nicht geschehen. Der Schrank war unverschlossen. Er schob die durchsichtige Verkleidung beiseite,

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