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Dunkler Strom (Billy Bob Holland) (German Edition)

Dunkler Strom (Billy Bob Holland) (German Edition)

Titel: Dunkler Strom (Billy Bob Holland) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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beste Musiker im ganzen Bezirk, Lucas. Du hättest auf die East High gehen sollen. Mein Vater kennt Clint Black und George Strait.« Sie kniff die Augen zusammen, so als müsse sie erst mal nachdenken, was sie eigentlich sagen wollte.
    »Ihm gehört das Studio, in dem Clint Black angefangen hat«, sagte ein anderes Mädchen.
    »Ohne Scheiß?« sagte Lucas.
    »Es hat ihm mal gehört, bis es ein paar Juden aus New York übernommen haben«, sagte die eine. Sie hatte blaue Augen, blonde lockige Haare, und ihr Gesicht war vom Alkohol gerötet; sie war wunderschön und wirkte sehr verletzlich, trotz aller Bitterkeit und bösen Worte.
    »Clint Black ist hervorragend. George Strait ebenso«, sagte Lucas.
    Bunny, dessen kupferrote Haare in der Abendsonne schimmerten, ließ den Blick über die Hügel schweifen. Er wirkte jetzt gedankenverloren. Die Mädchen schwiegen, so als warteten sie auf irgend etwas, und einen Moment lang wußte Lucas, daß sie sich nichts aus Country-Musikern machten und daß er sie nur langweilte, wenn er darüber sprach. Aber wieso hatten sie ihn dann darauf angesprochen?
    »Sollten wir nicht allmählich zum Country Club fahren?« fragte er.
    »Wir haben Zeit«, sagte das Mädchen, dessen Vater ein Aufnahmestudio besessen hatte. Wortlos hielt sie einem mexikanischen Kellner ihr Glas samt der unter den Daumen geklemmten Kreditkarte hin. Ebenso wortlos zeichnete sie die Rechnung ab, als er mit den Getränken zurückkehrte, und ließ sie auf den Tisch fallen.
    Lucas schaute ständig auf die Uhr an der Wand, deren Zifferblatt von einer grünen Neonröhre eingefaßt war. Es war Viertel vor sieben; als er wieder hinschaute, seiner Meinung nach nur einen Moment später, standen die Zeiger auf 19 Uhr 25. Er ging auf die Toilette, wusch sich das Gesicht, trocknete sich ab und schaute in den Spiegel. Seine Augen waren klar, auch wenn er von der Arbeit auf dem Feld einen leichten Sonnenbrand hatte. Er feuchtete seinen Kamm an, fuhr sich damit durch die Haare und kehrte dann zurück. Er genoß den satten Klang, den seine Stiefel auf dem Steinboden erzeugten.
    Bunny schaute auf seine Uhr. »Ich glaub, wir sollten uns allmählich ranhalten«, sagte er.
    Lucas griff zu dem frischen Collins, der vor ihm stand, und trank ihn halb aus. Er war süß wie Limonade, kalt und süffig, schmeckte nur leicht nach Wodka. Die Mädchen musterten ihn, während er trank.
    »Was ist los?« fragte er.
    »Wir haben grade festgestellt, daß du süß bist«, sagte das dritte Mädchen.
    »Ich mach mich jetzt auf die Socken«, sagte Bunny. »Kommt ihr mit oder nicht?«
    »Darl kann stinksauer werden, wenn man ihn warten läßt«, sagte das blonde Mädchen.
    »Darl?« fragte Lucas.
    »Wir treffen uns mit ihm beim Drive-in. Wenn er nicht zu weggetreten ist«, erwiderte sie.
    »Von Darl hat keiner was gesagt«, wandte Lucas ein.
    »Er will dort hinkommen. Ist das vielleicht verboten?« sagte die Blonde. Sie stand auf. Sie wirkte jetzt aufgebracht, regelrecht wütend. »Jeder kann hingehn, wo er will. Er kann doch nichts dafür, daß er reich ist.«
    »Ich hab nicht gesagt, daß er ...«, setzte Lucas an. Er stand auf, kam sich mit einemmal komisch vor, wie nach einer Prise erstklassigem Speed, so als stochere jemand mit einer weißen Nadel in seinem Gehirn herum. »Ich hab bloß gemeint ...«
    Aber er wußte nicht mehr, was er gemeint hatte. Er ging hinter Bunny her, durch die Bar, hinaus auf den Parkplatz. Der Kies knirschte unter seinen Stiefeln, und der Wind wirkte mit einemmal regelrecht heiß und roch leicht nach Natronlauge.
    Ein wenig später stießen sie rückwärts in eine freie Parkbucht vor dem Drive-in-Restaurant, unmittelbar neben Darls frisch gewienertem 32er Ford, und bestellten eine Runde Lone-Star-Bier. Lucas konnte Darls Nacken sehen; er war dick und ölig, mit Aknenarben übersät. Drei weitere Jungs waren bei ihm im Wagen. Sie hatten die Mützenschirme nach hinten geschoben, und ihre Oberkörper wirkten wie aufgebläht vom Bodybuilding und von den Anabolika. Einer von ihnen schnippte der Bedienung seine Zigarette an den Hintern.
    Lucas trank die Flasche in einem Zug aus. Das Bier war frisch und kühl und tat ihm gut. Aber er schwitzte jetzt, und sein Herz schlug viel zu schnell.
    »Ich muß mal raus«, sagte er.
    »Stimmt was nicht?« fragte Bunny.
    »Ich weiß nicht. Ich muß mal raus. Ich krieg keine Luft. Hier drin isses heiß.«
    Er öffnete die hintere Tür und stellte sich hinaus in den Wind. Dunkelroter Dunst hing

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