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Dunkler Sturm - Roman

Titel: Dunkler Sturm - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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herausspritzte und wie durch Magie in die Haut der Fee gesaugt wurde. Schon bald war weder vom Blut noch vom Leichnam der Wächterin noch etwas zu sehen. Leahs schimmernder Körper schwebte leicht über der Matratze.
    »Der Tribut ist akzeptiert.« Ihre Stimme vibrierte von der Macht das Blutopfers. »Frage, wonach du willst, auf eigene Gefahr, und erhalte als Antwort dieWahrheit der Göttin.«
    »Ich suche den Nimrod, Göttin«, sagte Titus.
    »Wie ihn alle Kräfte von Licht und Dunkel suchen. Der Nimrod wurde ausgegraben, und der Bischof schlummert nicht mehr. Vor dreihundert Jahren antwortete der Nimrod auf den Ruf des Jägers, so wie er es diese Nacht tat.« Ihre goldenen Augen schienen noch heller zu strahlen. »Selbst in diesem Moment verführt ihn die Magie mit dem Flüstern ihrer dunklen Geheimnisse. Hüte dich vor dem Dunklen Sturm, Halbling.«
    Flag stand mittlerweile neben der Tür und versuchte, die Panikattacke abzuwehren, die er in sich aufsteigen fühlte. Leahs Macht zu stärken, um ihre Visionen zu beschwören, hatte ihm noch nie behagt, weil er wusste, wie gefährlich sie sein konnte. Titus dagegen glaubte zuversichtlich, dass er das Mädchen kontrollieren konnte. So hatte Flag das bis jetzt auch gesehen, doch nun spürte er, wie die pure Energie aus dem Mädchen sickerte und gegen die Schutzzauber drängte. Es schien fast, als würde das Erwachen des Dreizacks sogar die älteste Magie der Welt in Mitleidenschaft ziehen. Flag nahm sich vor, Titus vorzuschlagen, Leahs Wirtskörper früher als geplant zu töten, sobald sein Meister mit seinen Fragen am Ende war.
    »Ich fürchte nur den Fürsten der Finsternis selbst.« Titus klang zuversichtlich. Er spürte, wie Leahs Macht wie geisterhafte Finger über seine Haut glitt. »Ich werde den Nimrod beherrschen.«
    Leahs Lachen ließ die Buchregale vibrieren. »Niemand kann etwas beherrschen, das keinen Herrn mehr hat. Es war Gott, der ihn schuf, und es ist Rachsucht, die ihn antreibt. Eine solche Magie kann weder kontrolliert noch beherrscht werden, sondern man kann sich nur mit ihr verschwören, oder hast du vergessen, was aus deinem Bruder geworden ist? Gib deine Suche nach dem Nimrod auf, Halbling, denn ich sehe, wie sein unbarmherziger Schlag unheiliges Blut vergießt. Beherzige meineWarnung, Titus, du Verräter deines Bruders.«
    Sie schwebte näher an Titus heran, so dass er sehen konnte, wie sich die Szene in ihren Augen abspielte. Da war der Moment, in dem der Nimrod in seine Brust gestoßen wurde, aber es war nicht ganz richtig. Diesmal befanden sie sich nicht auf einem offenen Feld vor Neapel, sondern in einer modernen Straße. Obwohl derjenige, der in der Vision den Nimrod führte, etwas jünger war als der Jäger, an den Titus sich erinnerte, waren ihre Gesichter beinahe identisch.
    »Gaukelei«, zischte Titus und schlug mit seiner Willenskraft zu, versuchte, Leah gegen dieWand zu schleudern. Seine Macht peitschte um ihren Körper wie ein starker Windstoß und wiegte sie hin und her, aber sie schwebte weiter an derselben Stelle, die Beine unter sich gekreuzt und den Rücken gerade aufgerichtet. Titus beschwor so viel von seiner Magie, wie er es in dem mit Schutzzaubern belegten Raum wagte, und holte zu einem Schlag aus. »Genug mit den Spielchen, Fee. Der Preis wurde bezahlt, und du hast mir noch immer nicht gesagt, was ich wissen muss.«
    »Die Göttin kennt nur dieWahrheit, Titus, und die musst du wissen; doch wonach du fragst, ist die Vorlage für eine Katastrophe. Nun, so sei es.« Ihr Körper sank langsam auf das Bett herunter. »Der Bischof hat sein Gefäß erwählt, und nur der Tod vermag dieses Band zu brechen. Doch ausgestattet mit der Macht des Nimrod wird der Jäger nicht leicht zu töten sein. Nichts Lebendes kann die beiden trennen, solange die zwei Herzen wie ein einziges schlagen.«
    »Dann ist der einzige Weg, ihm den Dreizack zu entreißen, ihn zu töten?« Titus sprach mehr zu sich selbst, aber Leah beschloss, ihm zu antworten.
    »Ja, aber das ist nicht so einfach, wie es klingt. Der Nimrod wurde geschmiedet, um von einem Gott geführt zu werden; deshalb wird das Gefäß immer gottähnlicher, je länger die beiden miteinander verbunden sind. Sogar ahnungslos hat er dein Fußvolk abgeschlachtet wie Vieh, und jedes Mal, wenn er dieWaffe benutzt, wird sie stärker. Ich fürchte, dass er bereits den Punkt überschritten hat, wo irgendetwas von dieser Welt sie trennen könnte.«
    »Aber sie können getrennt werden?«, setzte Titus

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