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Dunkler Sturm - Roman

Titel: Dunkler Sturm - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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nach.
    »Selbst das Meer konnte geteilt werden.«
    Titus dachte über dieses Rätsel nach. »Ich werde deine Worte erwägen, Göttin. Und jetzt sag mir, wo ich den Jäger finden kann.«
    »Wenn du darauf bestehst, in deinen Untergang zu gehen, werde ich dir den Weg gerne leuchten. Der Nachkomme der Jäger streift durch die Stadt der gläsernen Türme und ist eher auf der Jagd nach ungelösten Mysterien als auf der Jagd nach Häuten. Doch der Bischof lenkt jetzt seine Schritte, also wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis er dich findet.« Während ihrer letzten Worte erlosch das Strahlen von Leahs Haut, und sie war wieder sie selbst. Sie sah Titus mit verschlafenen blauen Augen an, als wäre sie gerade aus einem Traum erwacht, bevor sie sich unter der Decke zusammenrollte und einschlief, als wäre nichts geschehen.
    »Ich finde die Ausflüge zu Leah immer unerfreulicher«, sagte Flag, als sie zu Titus’ Büro zurückgingen.
    »Ich wusste gar nicht, dass die Magier Probleme mit Feen haben«, erwiderte Titus grinsend.
    »Nicht mit den Feen als Spezies, sondern nur mit Leah. Selbst in ihrem Wirtskörper scheint mir ihre Macht stärker, als sie sein sollte, vor allem, wenn Ihr sie dazu zwingt, die Visionen zu beschwören. An Eurer Stelle würde ich ernsthaft in Erwägung ziehen, ihren Wirt diesmal früher zu ermorden«, schlug Flag vor.
    »Wie gut, dass du nicht an meiner Stelle bist«, erwiderte Titus. »Es ist nicht so einfach, einen angemessenen Wirtskörper für jemanden zu finden, der so mächtig ist wie Leah, Magus. Wir sind nicht mehr im Mittelalter, als regelmäßig junge Mädchen spurlos verschwanden und niemand Verdacht schöpfte. Nein, Leah wird diesen Körper noch eine Weile behalten. Außerdem haben wir andere Probleme. Wir müssen uns den Nimrod holen.«
    »Das wird keine einfache Aufgabe sein. Wie Leah sagte, sind der Junge und der Nimrod vielleicht schon über den Punkt hinaus, wo man sie trennen kann«, erinnerte Flag seinen Meister.
    »Sie sagte, dass sie vielleicht nichts von dieser Welt mehr trennen kann, also werde ich Hilfe außerhalb dieser Welt suchen müssen. Ich will, dass der Nachtfalke aufgetankt und zum Abflug bereit ist, sobald du gepackt hast. Bereite dich darauf vor, so lange unterwegs zu sein, wie ich es für notwendig erachte.«
    »Wohin fliege ich?«, erkundigte sich Flag.
    »Nach New York. Riel ist ein loyaler Diener, aber es gibt Dinge, die mehr Feingefühl erfordern, und dafür brauche ich dich. Ich fürchte, das Wiedererwachen des Artefakts in einer Stadt, die so mächtig ist wie New York, wird einiges an Aufmerksamkeit erregen, und zwar sowohl bei den Heerscharen des Lichts als auch bei der Armee der Finsternis. Wir müssen bereit sein, wenn unsere Feinde ihre blutenden Kreuze zeigen. Geh zu den Eisernen Bergen und teile Prinz Orden mit, dass wir ihn und die Seinen benötigen.«

12. Kapitel
    Das Taxi bog in eine ruhige Wohnstraße ein, die vom Prospect Park Loop in Brooklyn abging. Noch bevor derWagen angehalten hatte, warf Redfeather dem Fahrer ein paar Geldscheine zu und sprang hinaus. De Mona folgte ihm. Auf dem Bürgersteig ging sie neben dem alten Mann her, ihre Gedanken waren jedoch bei dem jungen Redfeather.
    Der Nimrod hatte Gabriel als einen Überträger seiner Macht benutzt, ihn dabei beinahe verbrannt und sie und Redfeather fast ertränkt. Gabriels Körper schien zwar noch intakt zu sein – bis auf die blauen Flecken, die sie selbst ihm mit dem Stuhl beigebracht hatte –, aber soweit sie sah, war sein Verstand verwirrt. Sie fragte sich, ob er in den Nimrod gesaugt worden war, wie der Geist des letzten Trägers, aber das würde nicht erklären, warum dieWaffe sich an Gabriel gebunden hatte. Sowohl der Nimrod als auch der Jüngste des Redfeather-Clans waren ein Mysterium, das De Mona unbedingt lösen wollte.
    Sie hatte gezögert, Gabriel in seinem Zustand und mit dem Mal des Nimrod auf dem Arm alleine in dem Mietshaus zu lassen, aber Redfeather hatte ihr versichert, dass sein Enkel bei Meg in Sicherheit sein würde. Obwohl die alte Frau sie nur mit einem recht zurückhaltenden Lächeln begrüßt hatte, hatte De Mona die Magie gespürt, die sie ausstrahlte. Als sie den alten Redfeather über die Frau hatte ausfragen wollen, hatte er nur geantwortet, Meg sei eine sehr alte Freundin.
    Schließlich standen De Mona und Redfeather auf den Stufen eines Gebäudes, das eindeutig älter war als der Park gegenüber. De Mona betrachtete die Umrisse derWasserspeier, die vom

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