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Dunkler Winter

Dunkler Winter

Titel: Dunkler Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Luckett
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würden. Es musste ein Versuch sein, uns beide auszuschalten – uns alle.«
    Ich sah die Schwertjungfrau an, um Bestätigung zu finden.
    Sie nickte. »Gut gedacht. Ich hatte die gleiche Idee.«
    Was bestätigte, dass sie versucht hatten, auch ihr das Lebenslicht auszublasen. Ich fragte mich, wie es ihr gelungen sein mochte, dem Anschlag zu entgehen. Als wir sie verlassen hatten, war sie im Begriff gewesen, sich schlafen zu legen, und bei Swechers Gasthaus konnte es nicht schwierig gewesen sein, einen Meuchelmörder still und heimlich in ein bestimmtes Zimmer zu schleusen. Schließlich war es ein öffentliches Gasthaus. Anscheinend konnte sie mir die Frage vom Gesicht ablesen.
    »Sie dachten, ich sei eingeschlafen; und ich war beim Gebet. Und der Hofknecht hat einen leichten Schlaf und eine gute Nase.«
    Benny. Wer an ihm vorbeischleichen wollte, tat gut daran, sich die Schuhe auszuziehen.
    Silvus aber machte sich Sorgen. »Ist es dir gelungen, deinen nicht zu töten, Will?«, fragte er.
    Wenn man einen Sandasti lebendig fangen konnte, er zählte er einem früher oder später alles, was man wissen wollte. Man brauchte ihm bloß den Stoff vorzuenthalten, dann sang er Arien. Folterwerkzeuge waren unnötig.
    Aber ich schüttelte den Kopf. Sie schüttelte ihren. Sil vus sah uns missbilligend an.
    »Tut mir Leid«, murmelte ich. Die Reaktion begann ein zusetzen, und ich war ernüchtert. »Er war bis über beide Ohren voll von dem Stoff und zu dem Zeitpunkt hatte ich den Zusammenhang noch nicht durchdacht.«
    Er richtete den Blick auf die Schwertjungfrau.
    »Nein«, erwiderte sie, aber ohne Entschuldigung. »Erst als Benias Halfiden Zeit hatte, mir zu sagen, er hätte auch draußen einen überrascht, erkannte ich, dass es ein größerer Angriff war. Und wenn man die Hellebarde im Ernst gebraucht, führt es zu einer gewissen… Endgültig keit.«
    Das konnte man wohl sagen. Es führte zu einer gewis sen Zerstückelung.
    »Hmm. Und derjenige, den Benny draußen fand?«
    »Er versuchte beim Fenster einzusteigen. Von dort fällt man ziemlich tief auf den Hof.«
    Damit also fielen drei auf Silvus, zwei auf Schwester Winterridge und je einer auf Benny und mich. Sieben ins gesamt. Wer hinter dieser Tat stand, hatte viel Geld. Es war beunruhigend.
    Ich konnte sehen, dass Silvus den gleichen Gedanken gang verfolgte. »Du solltest den Rest der Nacht lieber hier bleiben, Will. Und Sie auch, meine Dame. Wenigstens können wir die Tür verriegeln und abwechselnd Wache halten.«
    Die Riegelstange lag am Boden hinter der offenen Tür. Sie hatten den alten Trick mit Haken und Draht angewen det, um die Stange aus den Klammern zu heben, aber das Geräusch der herabfallenden Stange musste Silvus ge weckt haben. Er hatte die sicherste Wohnung, was er klärte, warum sie sich auf ihn konzentriert hatten; es gab keine Aussicht, ihn kampflos um die Ecke zu bringen.
    Hm. Dies machte mich zu einer recht unwichtigen Figur. Das gefiel mir nicht.

KAPITEL 4
    Ich mag die Schlachtrösser der Ritter nicht. Es sind massige, große Ungeheuer von Pferden, stur und dazu erzogen, von Zähnen und Hufen Gebrauch zu machen. Ein Vormittag auf dem Rücken eines solchen Kolosses und fast die ganze Zeit damit beschäftigt, ihm die Vorstellung in den dicken Schädel hineinzubringen, dass ich sein Herr sei, hatte mein Gesäß und Kreuz ruiniert und meinen Kopf beinahe zum Zerplatzen gebracht. Ich würde es nie überstanden haben, wenn ich noch die offene Beinwunde gehabt hätte.
    Das Traurige daran war, dass es eine bloße Verschwendung von Zeit und Geld war. Man kann in sechs Tagen keinen berittenen Krieger schaffen, und überhaupt wären für die weg losen Gegenden, durch die wir reisen wür den, zähe, anspruchslose Steppenpferde oder sogar Maultiere besser geeignet gewesen. Nur konnten sie die gepanzerten Reiter mit ihren Rüstungen nicht tragen. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass wir die schweren Kaltblü ter würden zurücklassen müssen, wenn wir in die Berge kämen. Zu ihren Eigenschaften gehörte ferner, dass sie entsprechend ihrer Größe naturgemäß viel fraßen und eine Menge guten Hafer brauchten, um bei Kräften zu bleiben. Überhaupt war das Verteidigen von Festungsmauern nichts für Be rittene. Und ebensowenig jeder andere Kampfauftrag, der Mensch und Tier bei karger Ernährung wochenlang Aus dauer und Strapazen abverlangt und mit hohem Verletzungsrisiko verbunden ist.
    Nun ja, da spricht der eingefleischte Fußsoldat. Trotz dem mag ich

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