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Dunkler Zauber

Dunkler Zauber

Titel: Dunkler Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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Zimmer.
    Der Lautstärke-Regler am Verstärker war auf »ohrenbetäubend« eingestellt. Kein Wunder, dass Dylan es nicht hörte, als Cam zur Haustür hereinstürmte und laut nach Alex rief. Das hätte kein normaler Mensch vermocht. Nur Alex. Doch sie reagierte absichtlich nicht darauf.
    Alex war nicht sauer auf ihre Schwester. Sie wollte nur nicht, dass Dylan Wind von ihrem außergewöhnlichen Gehör bekam.
    Nur weil Dylan kein Hexer war, machte ihn das noch lange nicht zum Trottel: Er würde es schon noch früh genug herausfinden. Es war echt schwer, ihre Fähigkeiten und die ihrer Schwester vor dem Rest der Welt geheim zu halten - sie vor ihrem Bruder zu verstecken war wirkliche eine Herausforderung. Außerdem amüsierte Alex sich gerade ganz gut. Also musste ihre Schwester, der brüllende Fußballstar, einfach ein bisschen warten ...
    Alex war gern mit Dylan zusammen, denn er teilte etwas mit ihr. Der Junge war musikbesessen wie sie, und die letzten Stunden hatte er damit verbracht, begeistert auf der brand-und funkelnagelneuen Gitarre zu spielen, die ihm seine Eltern, Dave und Emily, spendiert hatten. »Hör dir das an!«, rief er ein ums andere Mal, während er mit geschlossenen Augen seine Finger über die sechs Saiten laufen ließ und sich zum Klang der Musik verrenkte. »Oh Mann, und das erst... Moment noch!«
    »Cool!«, erwiderte Alex jedes Mal, sang mit und erfand dann und wann eine neue Strophe.
    So gern Dylan auf seinem Instrument spielte, so gern dichtete und komponierte Alex - und seit ein paar Tagen besaß auch sie eine Gitarre. Ein teures Stück, das sie jetzt in ihren Händen hielt und auf dem sie Dylan ab und zu begleitete. Alex hatte noch niemals ein so wertvolles Instrument besessen. Die schäbigen Teile aus dritter und vierter Hand, die sie in Montana gehabt hatte, konnte man kaum noch als Gitarren bezeichnen und nie im Leben hätte man ihnen Klänge entlocken können wie dieser, die nun ihr gehörte.
    Alex hatte ihre Musikbegeisterung vor der Barnes-Familie geheim gehalten. Sie hatte ihnen nichts davon erzählt, wie wichtig Musik für sie war, aber Dylan hatte es trotzdem irgendwie bemerkt.
    Jedoch wusste er natürlich nichts von den Erinnerungen, die Musik auch in Alex wachrief. Sie würde dabei immer an ihre Mom denken.
    Sara.
    Sie hatten oft miteinander gesungen, damals, als es ihrer Mutter noch gut ging, vor ihrer schweren Erkrankung. Von dem Tag an aber, als klar wurde, dass Sarah dem Tode nahe war, hatte Alex keine Gitarre mehr angefasst und nicht einmal mehr besonders viel Musik gehört. Und das war schon lange her.
    Doch nun, nachdem Dylan ihr vor Tagen das Geschenk gemacht hatte, eine Taylor-Gitarre aus gemasertem Ahorn, brach ihre Liebe zur Musik wieder voll auf. Nur einen Augenblick hatte sie sich gefragt, ob sie das Instrument annehmen konnte. Dann war ihr klar, sie konnte es unmöglich nicht annehmen ! Was würde Dylan denn schon groß damit anfangen, hatte sie überlegte, während sie ihre Finger nicht von dem auserlesenen, hell glänzenden Instrument losreißen konnte. Er würde es wahrscheinlich unbenutzt in der Ecke stehen lassen.
    Außerdem war das Angebot von einem Jungen gekommen, den sie völlig problemlos als »Familie« akzeptieren konnte. Komisch.
    Dylan war Emilys und Daves eigenes Kind. Cam war mit ihm zusammen aufgewachsen und es war Alex sofort klar gewesen, dass es zwischen Cam und Dylan deshalb eine besondere Verbindung gab. Und zu Anfang war Alex in dieser Gleichung einfach eine Schwester zu viel.
    Doch dann war etwas Seltsames geschehen: Alex hatte sich irgendwie mit Dylan angefreundet. Und nun war es Cam, die sich manchmal zur Seite gedrängt fühlte ... Alex hörte, wie Cam die Treppe heraufstürmte und sie »erfühlte« die Eifersucht in ihrer Schwester, als sie ins Zimmer stürzte und mit einer raschen und entschlossenen Bewegung den Stecker aus dem Verstärker zog. Die plötzliche Stille ließ den Raum wie lehr erschienen.
    »Hey! Was zum ... was sollte das denn?«, rief Dylan schockiert.
    Cam stützte ihre Hände in die Hüften und erwiderte außer Atem: »Ich muss mit Alex reden. Sie weiß das. Sie hat bestimmt gehört, dass ich gerufen habe. Aber aus irgendeinem Grund hat sie es vorgezogen, nicht darauf zu reagieren. Und irgendwie musste ich mich ihr ja bemerkbar machen.« Immerhin hab ich den Verstärker nicht in die Luft gejagt, fügte Cam im Stillen hinzu. Kein Funkenregen, Alex, obwohl ich's gekonnt hätte! Ihre Fähigkeit, Gegenstände in Flammen

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