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Dunkles Begehren

Dunkles Begehren

Titel: Dunkles Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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um
Skyler zu holen, nur um dann Gabriel dabei zu helfen, ihn abzuwehren. Das ergab
keinen Sinn.
    Gabriel entdeckte
einige gut besuchte Bars und Nachtclubs, die von den Vampiren als Jagdrevier
benutzt wurden. Hier fanden die Untoten die Opfer, die ihnen am liebsten
waren, junge Männer und Frauen, die sie dazu bringen konnten, sich auf die
verschiedenste Weise zu erniedrigen, nur um ihre Demütigung zu genießen, ehe
sie ihre Opfer umbrachten.
    Lautlos glitt Gabriel
durch die Stadt und suchte nach den Untoten, während er gleichzeitig Ausschau
nach Brice hielt. Zwei Mal gelangte er zum Krankenhaus, da er wusste, dass
Brice viel Zeit dort verbrachte. Doch schließlich entdeckte er den Arzt auf dem
Friedhof. Brice war durch seine Verbindung zu dem Vampir dorthin gelockt
worden. Gabriel hielt sich im Nebel verborgen und suchte die Umgebung
sorgfältig nach einem der Untoten ab. Brice stolperte über den unebenen Boden
und schwankte wie ein Betrunkener, während er unverständliche Dinge murmelte
und ständig mit den Händen über seinen Körper wischte, als spürte er noch immer
die unsichtbaren Insekten, die über seine Haut krochen.
    Gabriel hatte Brice
von dieser erschreckenden Illusion befreit, sobald er Francescas Grundstück
verlassen hatte, doch der Vampir, der die Kontrolle über Brice übernommen
hatte, musste die Erinnerung daran in seinen Gedanken gelesen haben und
bestrafte ihn nun dafür, dass er Skyler nicht in seine Gewalt gebracht hatte.
Gabriel spürte die Anwesenheit des Bösen. Es war keiner der erfahrenen Vampire,
sondern einer, der noch nicht lange auf der Seite der Finsternis stand. Er
hatte sich mit den anderen zusammengeschlossen, um von ihnen zu lernen. Oft
glaubten unerfahrene Vampire, sich besservor Vampirjägern schützen zu können,
wenn sie sich zu Banden zusammenschlössen, doch die alten, mächtigeren Vampire
benutzten sie meist lediglich als Bauernopfer.
    Hatte sich auch
Lucian dieser Gruppe angeschlossen? Die Frage beschäftigte Gabriel einen
Moment. Doch dann schüttelte er den Gedanken ab. Es war viel wahrscheinlicher,
dass Lucian die anderen aus der Entfernung kontrollierte, sodass sie nicht
wussten, was mit ihnen geschah. Gabriel war oft genug dabei gewesen. Lucians
Stimme allein war die gefährlichste Waffe, die er kannte. Außerdem hatte Lucian
es nie zugelassen, dass sich andere Vampire in den Kampf mit seinem Zwillingsbruder
einmischten. Immer wieder hatte er andere Vampire ausgeschaltet, wenn sie die
Gegend unsicher gemacht hatten, in die Gabriel ihm gefolgt war. Dabei hatte er
niemals Spuren hinterlassen, die ein anderer Vampirjäger erkennen konnte.
Lucian mordete sorgfältig und gewissenhaft.
    Gabriel ließ sich zu
Boden sinken, und die winzigen Tröpfchen fügten sich zusammen, ohne dass Brice
es bemerkte. Gabriels kräftige Gestalt schimmerte und funkelte wie Kristall,
ehe er wieder sichtbar wurde. Dann bahnte er sich einen Weg über den Friedhof,
um Brice den Weg abzuschneiden, ehe er die Höhlen erreichte, in denen die
Vampire warteten.
    Gabriel spürte den
telepathischen Befehl, mit dem der Untote sein Opfer zu sich lockte. Brice
murmelte etwas Unverständliches vor sich hin, seine Kleidung war schmutzig und
zerrissen. Lange Kratzer zogen sich über seine Haut, Spuren seines
verzweifelten Kampfes gegen die Illusionen der Insekten, die über seinen Körper
krochen. Gabriel bemühte sich, Mitleid mit dem Doktor zu empfinden, da er
wusste, dass Francesca über sein Schicksal entsetzt sein würde. Doch Brice
hatte sich durch seine übersteigerte Eifersucht angreifbar gemacht. Außerdem
konnte Gabriel ihm nicht verzeihen, dass er dem Untoten dabei geholfen hatte,
Francesca und Skyler eine Falle zu stellen.
    Mit gesenktem Kopf
kämpfte sich Brice vorwärts. Er schien nicht einmal zu bemerken, dass Gabriel
ihm im Weg stand. Mit einer Handbewegung errichtete Gabriel eine unsichtbare
Barriere, die den telepathischen Befehl des Vampirs abblockte. Offenbar hatte
der Vampir auch Brice' Blut vergiftet, denn der Doktor rannte immer wieder stur
gegen die Barriere an, ohne sie überwinden zu können.
    Brice' Pupillen waren
geweitet, seine Augen starrten ins Leere. Er stand ganz im Bann des Vampirs.
Gabriel suchte die telepathische Verbindung zu ihm, um den Bann zu brechen und
dem Sterblichen ein wenig Erleichterung zu verschaffen. Brice' Gesichtszüge
entspannten sich, und er kämpfte nicht mehr gegen die Barriere an. Gabriel gab
ihm den sanften Befehl, sich auf den Boden zu setzen, und

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