Dunkles Begehren
hier
schenken. Dieser Wolf sagt mir, dass er mit uns nach Hause kommen will.«
Francesca lachte.
»Er stammt von Dimitris Organisation. Er kümmert sich um die Wölfe in der
russischen Steppe und schreibt Bücher mit wunderschönen Fotos. Er war noch ein
Kind, als du ihn zuletzt gesehen hast, erinnerst du dich? Ein Teil des
Verkaufserlöses fließt seiner Stiftung für die Wölfe zu. Er hat schon viele
Wölfe vor Vernichtung und Gefangenschaft bewahrt.«
»Es ist gut zu
wissen, dass Dimitri noch bei uns ist. Schon als Kind war er anders als die
anderen. Ein Einzelgänger, lange bevor er seine Gefühle verlor, und es war
immer ein dunkler Kern der Gewalt in ihm. Zwar ist dies das Zeichen eines guten
Jägers, doch es deutet auch oft darauf hin, dass die Finsternis sehr früh die
Oberhand gewinnt.«
»Nun, im Laufe des
letzten Jahrhunderts hat sich Dimitri dem Schutz der Wölfe gewidmet. Er ist ein
anerkannter Wissenschaftler, und seine Organisation wächst und gedeiht. Es
überrascht mich nicht, dass du dich zu diesem Stofftier hingezogen fühlst. Sie
sind sehr lebensecht, jedes von ihnen ist ein wahres Kunstwerk.«
Gabriel ließ seine
makellosen Zähne aufblitzen. »Ich verfüge über ausgezeichnete Instinkte.« Sein
Tonfall klang viel sagend.
Francesca lachte
leise. Sie erstellte eine Liste ihrer Einkäufe und hinterließ ihrer Freundin
eine Nachricht, die Sachen am nächsten Abend an ihre Adresse liefern zu lassen.
Dann überprüfte sie noch einmal das Geschäft, ehe sie den Alarm wieder
einschaltete. »Ich bin gern mit dir zusammen, Gabriel. Komm.«
Er drückte
Francescas Hand und vergewisserte sich, dass sie akzeptierte, was zwischen
ihnen geschehen war. Sie brauchte
Zeit, um sich an
den Gedanken zu gewöhnen, nun einen Gefährten zu haben, doch die erotische
Spannung zwischen ihnen knisterte selbst bei der geringsten Berührung. Gabriel
hatte beabsichtigt, um sie zu werben und sie für sich zu gewinnen, doch stattdessen
stürzte er sich bei jeder Gelegenheit auf sie. Er machte viel größere Schritte
als Francesca, passte jedoch seinen Gang dem ihren an. Es erstaunte ihn, wie
selbstverständlich er mit ihr durch die Nacht spazierte.
»Falls ich nie
wieder die Gelegenheit dazu haben sollte, Francesca, möchte ich dir für diesen
Spaziergang danken.« Gabriel sprach die Worte aus, ehe er sich zurückhalten
konnte. Er blickte auf Francescas gesenkten Kopf. »Ich möchte nicht, dass du
dich unbehaglich fühlst. Doch ich habe so etwas noch nie getan. Ein nächtlicher
Spaziergang, ohne Hast, ohne Ziel, den ich einfach nur genießen kann. Und ganz
gewiss hatte ich nie die Gelegenheit, diese Erfahrung mit einer schönen Frau zu
teilen. Dir mag es selbstverständlich vorkommen, doch für mich ist es ein
einzigartiges Erlebnis.«
Francesca warf ihm
einen flüchtigen Blick zu, sodass Gabriel einen Augenblick lang ihre langen,
geschwungenen Wimpern und perfekten Gesichtszüge sah. »Ich bin sicher, dass du
sehr oft die Gelegenheit dazu hattest, Gabriel.« Er war außerordentlich
attraktiv auf seine dunkle, überaus männliche Art, und Francesca wusste, dass
Frauen von ihm fasziniert sein mussten. »Du kannst mir nicht einreden, dass du
jahrhundertelang niemals ...« Sie verstummte, als Gabriel plötzlich stehen
blieb. Er verschaffte ihr so viel Vergnügen und wusste immer genau, was sie von
ihm brauchte.
Gabriel umfasste
ihr Kinn und hob ihren Kopf an, sodass sie gezwungen war, ihn anzusehen. »Ich
bin ein Jäger, Francesca, ein karpatianischer Jäger. Doch ich habe niemals
Leidenschaft empfunden, wie du es dir vorstellst. Ich habe mich nie nach einer
Frau gesehnt. Oft wünschte ich es mir und versuchte manchmal, die Gedanken der
Sterblichen zu lesen, denen ich begegnete, um zu erfahren, was sie dabei empfanden.
Doch ich habe niemals eine Frau begehrt, bis ich aus langem Schlaf erwachte
und deine Stimme hörte.« Ein flüchtiges Lächeln zuckte um seine Mundwinkel.
»Die Empfindungen, die du in mir erweckst, sind nicht mit denen der Sterblichen
zu vergleichen. Sie sind viel drängender und intensiver.« Gabriel ließ die
Hand sinken. »Ich habe dich mit meinen Worten unter Druck gesetzt, obwohl ich
es nicht wollte. Ich möchte respektieren, dass du Abstand von mir brauchst. Und
ich wollte wirklich warten, bis du dich an unsere Beziehung gewöhnt hast.«
Francesca lachte
leise. »Du solltest dich nicht schuldig fühlen, weil wir uns geliebt haben,
Gabriel. Das war allein meine Idee.«
Gabriel lächelte.
»Ich
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