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Dunkles Begehren

Dunkles Begehren

Titel: Dunkles Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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nur noch wenige
Zentimeter von Francescas entfernt waren. Plötzlich war sein Gesichtsausdruck
erfüllt von Verschlagenheit und gieriger Lust, seine Augen eigenartig ausdruckslos.
    Francescas Herz
klopfte schneller. Nur mit aller Mühe konnte sie sich davon abhalten, nicht vor
Brice zurückzuzucken. Sie spürte seinen festen Griff an ihrem Oberarm, als er
sie an sich zog. Plötzlich hatte er sich verändert, war nicht mehr der Mann,
den sie kannte. Hatte sie sich so sehr in ihm getäuscht? Hatte sie sich so
verzweifelt nach Gesellschaft gesehnt, dass ihr Brice' wahrer Charakter
entgangen war? Es ergab keinen Sinn. Francesca lag es nicht, dramatische Szenen
zu machen, und außerdem war sie daran gewöhnt, sich immer wie eine Sterbliche
zu verhalten. Sie stand ganz still da, wie ein Reh, das von Autoscheinwerfern
geblendet wird. Gerade als Brice seine Lippen auf ihren Mund pressen wollte,
begann er plötzlich zu husten und griff sich mit beiden Händen an die Kehle.
Panik lag in seinem Blick.
    »Was ist denn los?«
Francesca berührte seinen Arm, um zu erfahren, was in seinem Körper vor sich
ging. War es Gabriel? Sie konnte die Aura der Macht nicht wahrnehmen, die von
Gabriel ausging, und doch spürte sie die Anwesenheit eines anderen, dessen
Fähigkeiten sie nicht einschätzen konnte. Sie wusste nur, dass sich Brice'
Kehle verschlossen hatte. Sein Hals war angeschwollen, als litt er unter einer
allergischen Reaktion.
    Brice wurde
schwach, rollte mit den Augen, und seine Knie gaben nach, sodass er zu Boden
stürzte. Mit ihrer übermenschlichen Stärke fing Francesca ihn blitzschnell auf
und ließ ihn sanft zu Boden gleiten, während sie sein Hemd öffnete und versuchte,
seine Atemwege zu befreien. Gabriel! Unwillkürlich rief
sie nach ihm. Hilf mir.
    Sofort war er in
ihren Gedanken, ruhig und zuversichtlich, während er die Situation einschätzte.
Francesca versuchte, für Brice zu atmen, doch die Luft drang einfach nicht in
seine Kehle. Als sie sich in seinen Körper versenken wollte, stieß sie auf ein
Hindernis, das sie nicht überwinden konnte. Gabriel war dankbar dafür, dass sie
ihn nur kurz verdächtigt hatte, ehe sie ihn zu Hilfe gerufen hatte. Sie
vertraute ihm bereits mehr, als sie selbst wusste.
    Lucian, ich weiß, dass du da
bist. Gabriel klang sehr ruhig. Du tötest diesen Mann. Lass von ihm ab.
    Du gehst deinen
Kämpfen aus dem Weg. Es war Herausforderung und Zurechtweisung zugleich.
Immer wieder bemühte sich Francesca, Brice zu heilen, doch das Hindernis war so
unüberwindlich wie eine Steinmauer. Da sie mit Gabriel verbunden war, konnte
sie die Unterhaltung zwischen den beiden Brüdern mit anhören.
    Wer ist dieser Mann, dass du
ihn nicht ausschaltest, obwohl er dir solchen Ärger bereitet? Du bist weich
geworden, Gabriel. Erwartest du wirklich, diese beiden Frauen für dich zu beanspruchen,
wenn du nicht einmal mit deinen Feinden fertig wirst?
    Die Stimme war
wunderschön. So schön, dass Francesca versuchen musste, sie zu verdrängen. Sie
klang hypnotisch, obwohl der Vampir es nicht einmal darauf anlegte. Es
ängstigte Francesca, daran zu denken, über welche Kräfte er verfügen musste.
    Beeil dich,
Gabriel. Sie benutzte den vertraulichen telepathischen Pfad,
der nur ihr und ihrem Gefährten gehörte. Brice war bereits zu lange vom
Sauerstoff abgeschnitten.
    Sofort hörte sie das
sanfte, schöne Lachen in ihrem Geist. Sie fleht um das Leben dieses wertlosen Sterblichen.
Deine Gefährtin, die um das Leben eines anderen Mannes bittet. Was hat das zu
bedeuten, Bruder? Kannst du nicht einmal deine eigene Gefährtin halten?
    Es schockierte
Francesca, dass der Vampir so leicht zu dem telepathischen Pfad vordringen
konnte, der ihr und ihrem Gefährten vorbehalten war. Es war unglaublich. Ihr
Herz klopfte zum Zerspringen, und sie fühlte sich sehr verletzlich. Außerdem
versuchte sie noch immer verzweifelt, Brice das Leben zu retten.
    Gabriel dagegen
blieb ruhig und anscheinend völlig ungerührt. Diese Angelegenheit sollte
zwischen uns beiden bleiben, Lucian. Diese kleinen Spielchen werden allmählich
langweilig. Außerdem ist es doch wohl unter deiner Würde, vor einer Frau
anzugeben. Fürchtest du denn, dass ich dir nicht genügend Aufmerksamkeit
schenke? Ich kann sofort zu dir kommen, wenn du das möchtest. Gabriel suchte nach
einem Weg, Lucian aufzuspüren.
    Gleich darauf
begann Brice zu husten und zu würgen, während er verzweifelt nach Luft
schnappte. Deutlich spürte Francesca die Macht, die sie

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