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Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkles Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Fernseher im Besprechungsraum hielt in dem Moment an, als ein Demonstrant Richard Knox sein Plakat über den von der Bettdecke verhüllten Schädel zog: » TOT ALLEN VERGEWALTIGERN !«
    Die Dringlichkeitssitzung der MAPPA lief nicht sonderlich gut. Sie hatten sich im Besprechungsraum des Präsidiums versammelt – Steel, Logan, DI Ingram vom Dezernat Übergangsbegleitung, eine stark behaarte Frau von der Stadt, ein Vorstandsmitglied von SACRO und DCI Finnie. Und jeder versuchte, die Verantwortung für das Geschehene auf die anderen abzuwälzen.
    Danby knallte die Fernbedienung auf den Tisch, drehte sich um und starrte grimmig zum Fenster hinaus, wo der Schnee horizontal durch die Broad Street wehte. » Nicht einmal vier Tage lang haben Sie seinen Aufenthaltsort geheim halten können!«
    Steel beugte sich zu Logan herüber und flüsterte ihm ins Ohr: » Willst du es ihm sagen, oder soll ich das machen?«
    Logan tat, als hätte er sie nicht gehört.
    DI Ingram fuhr sich mit der Hand über seinen kleinen militärischen Schnauzbart. » Ich finde, das ist nicht ganz fair … Das Dezernat Übergangsbegleitung hat sein Bestes getan, um –«
    » Sein Bestes?« Finnie runzelte die Stirn. » Na, dann ist ja alles in Ordnung, nicht wahr? Dann muss ich mir wohl eingebildet haben, dass es heute Morgen vor Knox’ Haus zu einem Aufruhr gekommen ist, weil die verdammte Presse seine Adresse veröffentlicht hat!«
    Danby pochte mit dem Finger auf die Tischplatte. » Ich verlange eine eingehende Untersuchung. Ich will wissen, wer von Ihrer Truppe bei der ersten Gelegenheit zur Presse gerannt ist!«
    Steel lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück, die linke Hand unter dem Tisch, wo sie munter an sich herumkratzte. » Also, zu dem Thema kann Sergeant McRae uns etwas sagen, nicht wahr, Laz?«
    » Äh … ja. Wir wissen, wer Knox’ Aufenthaltsort an die Presse weitergegeben hat.«
    » Wer war es? Ich will, dass der Kerl vor Gericht gestellt wird, nich’ wahr? Ich will ihn verdammt noch mal gekreuzigt sehen!«
    » Die undichte Stelle war nicht in Aberdeen, sondern in Newcastle. Knox’ alte Englischlehrerin hat seine Schulunterlagen an die Presse verkauft. Darin stand auch die Adresse seiner Großmutter.«
    Danby wich einen Schritt zurück. » Ah … verstehe.« Er räusperte sich. » Na schön, also … kommen wir zum Notfallplan.«
    Und das war alles – keine Entschuldigung, nichts.
    DI Ingram referierte noch einmal den Plan. Sie hatten eine Ausweichadresse in der Hinterhand für den Fall, dass irgendetwas ganz fürchterlich schiefging.
    Er ließ sich gerade über Kostenmodelle aus, als die Tür des Besprechungsraums aufging und ein Mann in zerknittertem Cord hereinschlurfte, einen kleinen Lederrucksack auf den Tisch knallte und sich auf einen freien Stuhl fallen ließ. Er nahm seine Brille ab und rieb sich die Augen. » Entschuldigen Sie die Verspätung. Kann man hier vielleicht einen Kaffee kriegen?«
    » Oh, wie nett, dass der Herr Sozialarbeiter uns mit seiner Anwesenheit beehrt.« Finnie sah auf seine Uhr. » Wir haben vor zwanzig Minuten angefangen!«
    Der Neuankömmling putzte seine Brille mit einem Taschentuch. » Freut mich für Sie. Ich habe vor vierundzwanzig Stunden angefangen. Einer meiner Klienten wurde letzte Nacht unten am Hafen zusammengeschlagen, und die Sache hält mich seitdem ununterbrochen auf Trab.«
    Danbys Gesicht zuckte. » Ich hätte gedacht, dass Richard Knox Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit genießt, nich’ wahr?«
    » Ja, das ist eine fantastische Idee; ich werde meinen dreißig anderen Klienten gleich ausrichten, dass sie nicht mehr wichtig sind. Läuft das bei Ihnen in Newcastle immer so?« Er griff in seine Cordjacke und zog einen Zettel heraus. » Der Sergeant am Empfang hat mir eine Nachricht für einen Sergeant McRoy mitgegeben …?«
    » McRae.« Logan streckte die Hand aus. Die Nachricht war kaum zu entziffern, was darauf schließen ließ, dass Sergeant Eric Mitchell Dienst hatte: » EIN GEWISSER TIM MAIR WILL SIE SPRECHEN + WG . ÜBERSTUNDEN : GEHT ’S NOCH ?!?« – gefolgt von einem Totenkopf mit gekreuzten Knochen.
    Steel beugte sich zu ihm herüber und schielte auf den Zettel, dann legte sie die Lippen an sein Ohr: » Ich hoffe, das ist keine Aufforderung von unserem Sozialfuzzi zu einer versauten Nummer auf dem Männerklo.«
    » Jemand will mich sprechen wegen der Elektrogeräte, die Polmont beiseitegeschafft hat.«
    » Na, was sitzt du noch hier rum? Heb deinen Arsch und …« Der ganze Saal

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