Dunkles Blut: Thriller (German Edition)
Kunststudenten um Viertel vor zehn am Montagmorgen vernommen hatte. » Douglas Walker, aus dem Gewahrsam abgemeldet am Montag um 9.45 Uhr von DS McRae.«
Chief Inspector Young tauchte an Logans Schulter auf. » Und was hat das –«
» Um neun Uhr fünfundvierzig war ich gerade damit beschäftigt, dafür zu sorgen, dass Richard Knox heil an der aufgebrachten Menge vor seinem Haus vorbeikam. Sie können DI Steel fragen, und noch ein halbes Dutzend Constables dazu. Verdammt, es war sogar im Fernsehen!« Er blätterte ein paar Seiten zurück. » Zwanzig nach sechs, Sonntagabend: Da habe ich Angus Black in Bucksburn wegen Drogenbesitzes festgenommen. Hier steht, ich hätte Walker wieder vernommen. Aber laut Computerprotokoll war es Beattie!«
Der DI stand schwerfällig auf. » Sergeant, wie können Sie behaupten –«
Logan schlug mit der flachen Hand auf den offenen Ringordner. » Warst wohl ein bisschen überfordert damit, die elektronische Version zu manipulieren, wie? Ist ein bisschen schwieriger, als eine Unterschrift zu fälschen, oder?«
Beattie sah CI Young an. » Chief Inspector, ich möchte mich offiziell über DS McRaes Verhalten beschweren. Sie sind mein Zeuge, ja? Sie und …« Er deutete auf die Gewahrsamsbeamtin. » Sie. Er hat mir gedroht und –«
» Glaub ja nicht, dass ich es bei Drohungen bewenden lasse!«
Logan stürzte sich auf Beattie, doch Young war schneller und schlang seine narbenübersäte Pranke um Logans Arm. » Ich denke, wir sollten uns jetzt alle ein bisschen beruhigen, finden Sie nicht?«
» Er wollte mich tätlich angreifen! Sie haben es gesehen!«
Logan wollte wieder auf ihn losgehen, doch Youngs Finger waren wie ein Schraubstock.
Und dann erstarrten alle, als DCI Finnie in der Tür erschien. » Sagen Sie mal, meine Herren, leite ich hier eigentlich eine Kriminalabteilung oder einen Spielplatz für schlecht erzogene Kinder?«
Schweigen.
Logan riss seinen Arm aus Youngs Umklammerung los. Er zeigte auf Beattie. » Sag ihnen, was du getan hast.«
» DS McRae beleidigt und bedroht mich –«
» Du dreckiger Lügner!«
Young musste ihn wieder zurückhalten.
Beattie wich zurück. » Ich werde ihn anzeigen, und –«
» DAS REICHT !« Finnies Stimme ließ die Bilder an den Wänden erzittern. » Sie werden sich jetzt beide benehmen, wie es sich für professionelle Polizeibeamte gehört, oder ich suspendiere Sie alle zwei!« Er sah auf seine Uhr. » Chief Inspector Young, wären Sie so freundlich, DS McRae zu Ihrem Büro zu eskortieren und sich ein wenig mit ihm über angemessenes Benehmen am Arbeitsplatz zu unterhalten?« Er wandte sich Logan und Beattie zu. » Und Sie beide erwarte ich heute Nachmittag um siebzehn Uhr in meinem Büro zu einem Gespräch über Ihr Verhalten. Haben Sie mich verstanden?«
Logan stand stocksteif da. » Ja, Sir.«
» Sir, es ist nicht meine Schuld, er ist hier reingeplatzt und –«
» Haben Sie verstanden, Inspector Beattie?«
Der bärtige Idiot wurde ein bisschen kleiner. » Ja, Sir.«
» Wir haben einen Vergewaltiger, der frei herumläuft, und einen vermissten Superintendent. Ich schlage vor, dass Sie Ihre Energien darauf verwenden, endlich in die Gänge zu kommen und die beiden zu finden!«
Dann wandte der Leiter des CID sich mit einem schmallippigen Lächeln an die Gewahrsamsbeamtin. » Und, Marie, Sie mögen mich für einen alten Langweiler halten, aber es ist nun einmal so, dass das Gewahrsamsprotokoll den Gewahrsamstrakt nicht zu verlassen hat.«
Eine leichte Röte breitete sich vom weißen Kragen ihrer Bluse über ihr Gesicht aus. » Aber –«
» Sehen Sie zu, dass das nicht noch einmal passiert.«
» Wir haben nix gemacht.« Wendy Leadbetter verschränkte die Arme vor der Brust. Der weiße Tyvek-Schutzanzug, den sie ihr zum Anziehen gegeben hatten, während ihre eigenen Kleider untersucht wurden, raschelte, als sie auf ihrem Stuhl vorrückte. Aus der Nähe sah sie älter aus, als er gedacht hatte; ihr Gesicht war hart und kalt, und um Augen und Mund begannen sich bereits tiefe Missmutsfalten einzugraben.
» Ich zeige Ms. Leadbetter jetzt die Beweisstücke Nummer drei, vier, fünf und sechs.« Logan legte die Fotos nebeneinander auf den Tisch. Zuerst das von der Gestalt, die den Molotowcocktail warf, und dann die Vergleichsfotos von Wendy und ihrem Bruder Ian in der Menschenmenge von Knox’ Haus.
Sie zuckte mit den Achseln. » Das könnte irgendwer sein. Das Gesicht ist ja schließlich verdeckt, nicht?«
» Wir haben Spuren
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