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Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis

Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis

Titel: Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Schröder
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Doch was er sah, reichte vollkommen aus, um den Ablauf einschätzen zu können.
    Der Kerl baute sich vor ihr auf und beugte sich, zu seinen Kameraden zurückgrinsend, langsam zu ihr herab.
    Er flüsterte ihr irgendetwas ins Ohr, woraufhin sie etwas tat, womit er und auch Jarout nie im Leben gerechnet hatte. Sie verpasste ihm eine schallende Ohrfeige. Nicht eine dieser Damenohrfeigen, sondern einen derart heftigen Schlag, dass sein Kopf zur Seite flog.
    Atemlos beobachtete Jarout wie er wohl auf eine derart schlagfertige Antwort reagierte. Jarout gefiel die Wut, die er in Karens Augen entdeckte. Aber noch besser gefiel ihm, dass ihr Zorn gleich darauf in Angst umschlug und sie sich mit furchtsamen Blicken nach möglicher Hilfe umsah. Sie war sicher nicht weniger erschrocken und überrascht als der Geohrfeigte selbst. Vermutlich war sie selber schockiert, zu einer derart unvorsichtigen Reaktion fähig zu sein.
    Der Bärtige stierte sie eine Weile völlig fassungslos an. Doch kaum war er wieder da, packte er sie an beiden Handgelenken und riss sie grob an sich.
    «Du ... Schlampe ... helfen.»
     Sein Gebrüll drang in abgeschnitten Fetzen zu Jarout. Niemand reagierte auf das, was vor sich ging. Ein paar hastige, einige brüskierte Seitenblicke, doch niemand hielt an oder griff ein.
    Dein Einsatz! dachte Jarout und setzte sich in Bewegung. «Hey, was soll das?» Mit hartem Griff packte er die Schulter des Hünen. Doch der beachtete ihn gar nicht und schüttelte seine Hand mit unerwartetem, nachdrücklichem Schlag ab.
    «Helfen Sie mir, bitte! Dieser Scheißkerl ...», fluchte Karen, und landete prompt auf dem Boden, weil ihr »neuer Freund« sie grob beiseite schleuderte und sich Jarout zuwandte.
    «Willst wohl Ärger, was?», knurrte der Widerling, während er sich drohend vor Jarout aufbaute. «Das ma klar iss, das hier geht dich 'n feuchten Scheiß an!»
    Jarout war jetzt bewusst, dass die Sache ernster als beabsichtigt wurde.
    «Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Lady sich freiwillig in deine Höhle zerren lassen wird. Eben sah mir das jedenfalls nicht danach aus, und nur das interessiert mich.»
    «Spiel nich den Helden! Vergiss dein Geschäft, Sunny. Sie gefällt mir, und du hältst dich da gefälligst raus, wenn du nich deinen nächsten Imbiss mit 'nem Strohhalm schlürfen willst, klar?»
    «Ich fürchte, da bist du auf dem Holzweg. Im Gegenteil!»
    Jarout spürte, wie ihn echte Wut packte. Diese fiese Ratte glaubte wohl, er hätte es hier mit irgendeinem dieser Idioten zu tun, die sich für gewöhnlich bei seinem verlausten Anblick vor lauter Angst ins Hemd machten.
    Blitzschnell umklammerte er den fetten Hals mit beiden Händen und hob ihn so hoch, wie es ihm eben der Länge seiner Arme wegen möglich war, was mindesten vierzig Zentimeter waren. Einige Schaulustige waren jetzt stehen geblieben, um zu gaffen. Jarout konnte ein leises Knurren nicht unterdrücken, als er sein Opfer mit dem Rücken gegen die nächste Hauswand rammte. Seine Finger bohrten sich tief in das fleischige Doppelkinn des Mistkerls und schnürten ihm die Luft ab.
    «Rühr sie ja nie wieder an!» Zu jeder Silbe rammte er ihm brutal sein Knie in den Schritt, und bei jedem Stoß winselte die Ratte mit schmerzverzerrtem Gesicht auf.
     Dabei brachte Jarout sein Gesicht so nah an ihn heran, dass der Bärtige seine scharfen Reißzähne deutlich sehen konnte und sein stinkendes Gesicht sie gleichzeitig vor neugierigen Blicken verbarg. Jarout witterte den beißenden Gestank von Urin, und da tropfte es auch schon aus Mister Großkotz Hosenbein auf die Straße.
    «Und noch was! Komm mir nie wieder unter die Augen, verstanden! Wenn ich mit jemandem ein Geschäft abwickle, erwarte ich dessen Einhaltung, und jetzt verpiss dich, du Stück Scheiße!» Jarout lockerte seinen Griff und ließ ihn fallen «Oh, Pardon, das hast du ja schon getan.»
    Schnell drehte sich Jarout suchend nach Karen um. Sie war weg, und er und der keuchende Idiot neben ihm, waren Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit.
    Das hast du ja großartig hinbekommen, fuhr es durch seinen Kopf. «Shit, verdammt!», fluchte er laut.
    Er versuchte ruhig zu bleiben. Wohin konnte sie gelaufen sein? Weit war sie bestimmt nicht gekommen. Gerade wollte er loslaufen, als ihn eine leichte Berührung an seinem Rücken zusammenzucken ließ. Nicht schon wieder das Arschloch! dachte er. Mit wütendem Blick wirbelte er herum, bereit diesem Idioten den Rest zu geben. Doch da stand Karen. Bis jetzt

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