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Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis

Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis

Titel: Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Schröder
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ihn für deinen Vater hältst.»
    «Was heißt hier hältst, bitteschön? Er ist mein Vater!»
    «Schon gut, schon gut! Alles klar, keine Panik! Er ist dein Vater, so besser? Das Problem ist, er ist ein Vampir. Er ist wie ich. Ein Blut trinkender, unsterblicher Angehöriger der Rasse der Hirudo. Und jetzt vergesse den ganzen Krempel von wegen Muttererde, Fledermaus und Nebel, in den wir uns angeblich verwandeln können. Denn genau das kann keiner von uns. Und es gibt noch etwas, was wir nicht können, nämlich Kinder zeugen. Das ist völlig unmöglich.» Er machte eine kurze Pause, doch ehe Karen ihn unterbrechen konnte fortzufahren, legte er einen Finger an seine Lippen. «Sekunde. Ich weiß, da bist du. Obwohl es dich eigentlich überhaupt nicht geben sollte, sitzt du vor mir, atmest und bist sehr wohl ausgesprochen lebendig.»
    «Ja und? Bin ich jetzt die Sensation des Tages für dich oder was? Was willst du von mir? Soll ich bei einer Freakshow mitmachen?»
    Jarout warf den Kopf zurück und lachte lauthals. «Keine Bange, daran dachte ich nun wirklich nicht.» Schnell wurde er wieder ernst.
    «Die Sache ist die, bist du Lucas Tochter, dann ist er ein Lügner. Er behauptet, sehr alt zu sein. Auf jeden Fall bedeutend älter als du es bist. Und zu einem Vampir geworden ist er angeblich schon vor vielen Jahrhunderten. Seiner Version der Geschichte nach dürftest du überhaupt nicht existieren.»
    «Also, entweder gibt es mich nicht ... oder Lucas Vale hat euch alle betrogen?»
    Das ließ Jarouts Motivation in einem völlig anderen Licht erscheinen. Natürlich war Karen klar gewesen, dass er hier nicht den heiligen Samariter spielen und ihr aus reiner Selbstlosigkeit helfen wollte.
     «Ich fürchte, du wirst das nicht so ganz nachvollziehen können, was das für meine Leute bedeutet.»
    Er ahnte ja nicht, was sie alles nachvollziehen konnte. Eines begriff sie zumindest sehr wohl. Und zwar, dass er sie nur aus einem Grund brauchte, nämlich um Lucas zu schaden.
    «Versuch's einfach mal – wenn's mir zu hoch wird, schrei ich.»
    «Na schön ... falls Lucas dich zeugte, dann war er zu dem betreffenden Zeitpunkt keiner von uns. Und stell dir vor, er behauptet, der Sohn einer der Ältesten zu sein, und zwar der leiblich gezeugte Sohn des ...»
    «Lass mich raten», unterbrach sie, «Golan von Byzanz?»
    Jetzt hätte Karen über sein Gesicht lachen können. Das Einzige was fehlte war, dass sein Mund nicht offen stand.
    «Da staunst du, was? Ich kenne Lucas Geschichte. Er erzählte sie meiner Mutter und die erzählte sie mir.»
    «Was für eine Geschichte?», fragte er.
    «Was für eine Geschichte? Na seine Geschichte. Wie er Golan traf und sie nach Melacar gingen. Golan getötet wurde, Lucas sein Herz aß und so weiter. Jetzt sag bloß, du weißt davon nichts?»
    Offensichtlich nicht, denn während sie sprach, gewann sie den Eindruck, dass sein Gesicht um mindestens zwei Schattierungen blasser wurde, sofern das überhaupt möglich war.
    Doch anstatt etwas dazu zu sagen, nickte er einfach nur ein paar Mal. Jetzt schien er derjenige zu sein, dem es die Sprache verschlug.
    «Moment mal, meinen wir beide denselben? Bist du sicher, dass Lucas Vale wirklich sein Name ist?», fragte er, nachdem er sie noch eine Weile anstarrte.
    «Natürlich meinen wir denselben Lucas Vale. Ich meine, wie viele Lucas Vale gibt es, die denselben Vater haben?»
    «Golan! Du hast recht. Wir meinen denselben.»
    Karen verstand nicht, was denn so großartig schlimm daran sein sollte. Er sollte endlich mit der Sprache rausrücken und ihr seine Version verraten. Welche Geheimnisse hütete er noch, außer, dass Lucas in Bezug auf sein wahres Alter log.
     «Warum ist das alles so wichtig für dich? Warum ist es denn so wichtig, unbedingt zu beweisen, dass er nicht der ist, für den ihn alle halten?»
    «Natürlich ist das wichtig. Das bedeutet, dass er gerade in der Umwandlung war, als er deine Mutter traf und noch Mensch genug, um dich zu zeugen. Das ist mehr als wichtig! Das ist sogar entscheidend. Versteh doch!» Er war so aufgeregt, dass er aufsprang und sich vor sie hinstellte.
    «Die Familie der Hirudo wird von dem geführt, der alt und stark ist. Lucas hat vielleicht gewisse Talente, weil er von Golan abstammt, aber er ist nicht mal halb so alt wie die, an deren Spitze er steht. Mann, er dümpelt eigentlich zusammen mit mir in den untersten Rängen!» Vor lauter Ungeduld fing er an, ziellos umherzulaufen. Karen wurde ganz schwindelig davon, ihm

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