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Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis

Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis

Titel: Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Schröder
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Verdammt!», schimpfte sie, enttäuscht über seine offensichtlich mangelnde Begeisterung, und folgte ihm.
    Jarout drehte sich zu ihr um. «Also, ich kapier das nicht, Karen!», rief er ungläubig aus.
    «Pschscht!», flüsterte sie und legte erschrocken einen Finger an ihre Lippen.
    «Ja, ja, ich weiß, Peter wacht auf. Scheiß drauf! Sag mir lieber, warum zum Henker du mir jetzt dieses Buch gegeben hast? Du musst mir keinen Gefallen tun. Ich meine, ihr Menschen seid immer so verdammt hilfsbereit und so verdammt dämlich.»
    Was um alles in der Welt erhoffte sie sich davon, dass sie ihm das Buch gab?
    «Halt, warte, ich weiß es!», unterbrach er ihren Versuch, sich zu erklären und wedelte die vergilbten Seiten vor ihrer Nase. «Ihr Menschen habt ja soviel Spaß dran, clever zu sein. Du wolltest mir demonstrieren, dass ich nicht der Einzige mit Assen im Ärmel bin, was? Na, mir kann's Recht sein.»
    Mann, jetzt hatte er sie schon wieder wütend gemacht, aber aus unerfindlichem Grund machte ihm das bei Leuten wie ihr sogar Spaß. Sie ließ sich so einfach auf die Palme bringen, als habe sie irgendwo einen versteckten Knopf, den man nur zu drücken brauchte.
    «Ah, genau», erwiderte sie und warf ihm einen giftigen Blick zu, «und wo wir schon einmal dabei sind. Allzu clever können deine Freunde ja auch nicht sein, wenn sie es nicht einmal schafften, ihrem lieben Lucas auf die Schliche zu kommen, obwohl es dick und fett in den Regalen jedes Londoner Buchgeschäfts steht - vom übrigen Land mal ganz zu schweigen.»
    Damit rauschte sie an ihm vorbei und verschwand in ihrem Schlafzimmer.
    Und was das Schlimmste war, sie hatte recht.
    Kopfschüttelnd folgte er ihr und fand sie über ihren Schreibtisch gebeugt, auf dem sie hastig etwas auf ein Blatt Papier kritzelte und ihn gar nicht beachtete.
    Dann sah sie ihn plötzlich an und grinste verschlagen.
    «Ich hab dich nur verarscht, Mann! Dieses Buch ist niemals über eine Fünfhunderter Auflage hinausgekommen und stand höchstens in einer Handvoll Läden. Dazu noch solche, die nicht unbedingt großen Durchgangsverkehr hatten. Insgesamt haben sie von der Story vielleicht fünfzig Exemplare verkauft, und ein Jahr später verschwand die restliche Auflage wer weiß wohin.» Sie wandte sich wieder ihrem Geschriebenen zu und sprach weiter, ohne aufzusehen: «Frag mich nicht, warum die Idee nicht gezogen hat. Daran, dass Vampirromane out waren, kann's nun wirklich nicht gelegen haben. Was auch immer, egal.»
    Ihm gefiel nicht, dass er deshalb ein Gefühl der Erleichterung verspürte. Sich vorzustellen, die Hirudo hätten eine Veröffentlichung über ihre Rasse übersehen, war scheußlich. Auch wenn er sonst nicht viel von der Autorität der Älteren hielt, so war er doch froh, dass sie stets für seine und die Sicherheit der anderen sorgten. Ihr Versagen hätte bedeutet, dass er sich nicht mehr auf sie verlassen konnte. Schnell schüttelte er diesen Gedankengang ab. Ekelhaft! Warum dachte er überhaupt daran, von jemandem abhängig zu sein.
    Das schruppende Geräusch, als Karen ein Stückchen Klebestreifen von einer Rolle zippte, riss ihn aus seinen Überlegungen. Sie klebte den eben geschriebenen Zettel von außen an ihre Zimmertür. «Okay, wir können. Es sei denn, du willst im Keller schlafen.»
    «Nein, danke, den habe ich schon gesehen. Ich ziehe die Zivilisation vor.»
    «Lucas hat dort auch einige Zeit verbracht - so schlimm kann's nicht sein.»
    «Karen, mein Schatz, entgegen aller Welt Behauptung empfinden wir Dreck und Ungeziefer nicht als angemessene Gesellschaft.»
    «Dann lass uns gehen, oder wie immer man das nennt.»
    Mit einem Kopfnicken wies sie zur Tür ihres Schlafzimmers, in dem dieser große Spiegel stand, durch den er neulich Nacht gekommen war.
    Der Spiegel war bestens geeignet, um eine Reise anzutreten. Dieses Mal brauchte er sie einfach nur fest an der Hand halten, und gemeinsam traten sie einen Schritt vor.
    Er entschied den üblichen Weg über den Kanal nach Calais, und weiter in Richtung Nancy über die Argonen durch Lothringen zu nehmen. Weiter ging es nach Lausanne und Genf, wo das Haus der Familie nahe dem Genfer See, aber weit außerhalb der Stadt lag.
    Nur über eine unbefestigte Straße und die kilometerlange Auffahrt zu erreichen, stand das Haus inmitten eines dichten Laubwaldes versteckt. Die Menschen, in den umliegenden Orten und anderen Villen, wussten, dass das alte Anwesen bewohnt war, dennoch waren seine Besitzer für sie nicht mehr als

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