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Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis

Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis

Titel: Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Schröder
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und Augen zauberte und Karen zeigte, dass die Hirudo auf mehr als nur eine Art seine Opfer einfing. Jarout verließ sich ganz auf seinen Instinkt und den Überraschungsmoment.
    Ein Vampir von Blanches Art lullte sie ein, umgarnte sie und nahm sich sanft das zum Leben notwendige, ohne dass der Bestohlene merkt, wie ihm geschieht.
    «Nein, natürlich wissen Sie das nicht. Wie sollten Sie auch», meinte Blanche leichthin. Karen fuhr erschrocken zusammen. Im ersten Moment dachte sie, Blanche habe ihre Gedanken gelesen. Doch gleich darauf wurde ihr klar, dass Blanche noch immer von den »besonderen« Gästen sprach.
    Blanche drückte ihre Zigarette in dem Aschenbecher vor ihr auf dem Tisch aus und stand auf.
    «Warten Sie bitte hier! Ich werde sehen, was ich für uns zaubern kann», sagte sie, stand auf und verließ lautlos das Zimmer durch den roten Vorhang, der sich mit leisem Rascheln hinter ihr schloss. Erleichtert atmete Karen auf. Für den Moment war sie froh, allein zu sein.
    Doch noch ehe sie ernsthaft erwägen konnte, einfach zu verschwinden und sich irgendwo im Haus zu verstecken und solange zu warten, bis Jarout nach ihr suchte, hörte sie von der Halle her gedämpfte Schritte näher kommen. Auf das Schlimmste gefasst, sprang sie auf. Sie rechnete fest damit, dass nun Lucas den Raum betrat. Was sollte sie sagen? Wie sollte sie sich verhalten?
    Ihr Herz klopfte wie rasend. Der Vorhang wurde zur Seite geschoben. Erkannte er sie? Eine Hand tauchte auf, ein Arm, ein Gesicht. Jarouts Gesicht. Bleich, mit zerwühltem Haar, und herzhaft gähnend stopfte er sich das Hemd in die Hose und schlenderte zu ihr herüber.
    «Hey, Karen, alles klar?» Er ließ sich auf die Couch plumpsen und gähnte nochmals.
    Völlig entgeistert sah sie auf ihn herunter und wusste mit einem Mal absolut nicht mehr, was sie hier eigentlich verloren hatte.
    «Du bist das absolut Letzte!», zischte sie leise, so wütend und enttäuscht war sie.
    «Hey, was ist denn?»
    «Das fragst du allen Ernstes? Dann werde ich dir mal was sagen, mein Lieber. Ich denke, du bist das Allerletzte! Du kannst froh sein, dass es deine Mutter und nicht Lucas war, die mich hier eben gefunden hat. Ist dir in deiner Laufbahn als intrigantes Arschloch schon mal der Gedanke gekommen, dass man auf sein Ass im Ärmel aufpassen sollte. Du, du ...» Sie schnappte nach Luft. «Du kannst mich doch nicht einfach allein lassen!» Damit drehte sie sich um und stapfte schimpfend in Richtung Vorhang. «Ich weiß gar nicht, warum ich das alles mitmache. Jeder normale Mensch wäre schon längst abgehauen und hätte dich zum Teufel geschickt. Ja, vielleicht sollte ich das tun. Welchen Grund habe ich denn noch, hier zu bleiben? Schließlich könnte ich Lucas jetzt ganz allein besuchen. Schließlich weiß ich ja, wo er wohnt, und außerdem ...»
    «Lucas ist nicht hier», unterbrach er in dem Moment, als sie zornig nach dem glänzenden Vorhangstoff griff. Wie angewurzelt blieb sie stehen und drehte sich wieder herum.
    «Er ist was? Lucas ist nicht hier?»
    Jarout schüttelte den Kopf.
    «Ich fasse es einfach nicht! Moment! Wusstest du das etwa?»
    «Nein, ich hatte keine Ahnung, ehrlich. Und dass ich dich so lange allein ließ, tut mir auch leid.» Er kam zu ihr und setzte den sprichwörtlichen Hundeblick auf, um sie versöhnlich zu stimmen.
    Jarout benahm sich, als wäre alles nur ein Spiel. Andererseits konnte sie ja durch einen neuen Wutausbruch auch nichts mehr ändern. Was konnte sie außerdem tun? Sollte sie etwa mit nicht mal einem Zehner zum Telefonieren durch ein Land irren, dessen Sprache, den Gerüchten nach, nicht einmal die Einheimischen einwandfrei verstanden. Entmutigt stieß sie einen ärgerlichen Seufzer aus.
    «Gut, aber ich bleibe ganz sicher nicht wegen dir!», fauchte sie und rauschte an ihm vorbei zurück zur Couch. «Noch mehr hättest du bedauert, wenn mich diese beiden geflügelten Bestien entdeckt hätten.»
    Jarouts amüsierter Blick verriet ihr, dass er sofort wusste, wen sie meinte.
    «Du hast Beryl und Eliane gesehen?»
    «Allerdings.»
    «Und du lebst noch?»
    «Toll, danke! Wie viele außer mir gibt es, die das geschafft haben?»
    Er zuckte mit den Schultern.
    «Nein, aber im Ernst, Karen, es tut mir leid.»
    Sie schnaubte verächtlich. «Als ob ich dir das glaube. Also gut, ich vergebe dir. Aber nur, wenn du mir versprichst, dafür zu sorgen, dass ich hier von nun an in Sicherheit bin. Und vor allem, mich nicht noch einmal mit ihnen alleine zu

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