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Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis

Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis

Titel: Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Schröder
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zwang ihn, stehen zubleiben. «Wann kommt Lucas zurück? Du musst es mir sagen!»
    Verständnislos blickte er in ihr Gesicht. In ihren Augen spiegelte für einen Augenblick die Wut, die ihr Innerstes aufgewühlt hatte.
    «Warum fragst du?»
    «Weil, weil, nun ja ... Ich muss ihn unbedingt sehen, bitte, wann kommt er zurück?»
    Er überlegte einen Moment - was wohl der Herr des Hauses darüber denken mochte, wenn er mit einem fremden Mädchen über ihn sprach? «Ich weiß nicht – vielleicht heute oder morgen Nacht. Was willst du denn von ihm?»
    «Ich muss mit ihm sprechen, mehr kann ich dir nicht verraten. Keine Angst, das ist nichts Schlimmes, aber es ist sehr wichtig.»
    «Hm», war alles, was er darauf antwortete. Ihr schien, als überlegte er in Zeitlupe, so müde, wie er war. «Ich dachte, du wärst mit Jarout hier ...»
    «Sicher, aber er weiß nichts von meinem Geheimnis», raunte sie leise.
    «Was für ein Geheimnis denn?», fragte Denis mit weit aufgerissenen Augen. Für einen flüchtigen Moment war er wieder hellwach.
    «Eine geheime Botschaft, nur für ihn. Von der Bedienung im Porch.» Sie war entsetzt über ihre unverschämte List. Den naiven Denis so kaltschnäuzig anzulügen, entsprach eher Jarout. Aber sie war stolz darauf, dass ihr eine so geschickte Lüge eingefallen war.
    «Von Serena?»
    Karen frohlockte, und Denis schluckte den Köder.
    «Ja, genau», antwortete sie und warf einen verschwörerischen Blick über die Schulter, als fürchte sie, jemand könne sie belauschen.
    «Doch nicht etwa eine Nachricht von Arweth? Oh je, dann ist es wirklich wichtig.»
    Wer zur Hölle war Arweth? Egal - er war offenbar jemand Wichtiges, der nicht zum ersten Mal dringende Nachrichten überbringen ließ.
    «Ja, von Arweth», bestätigte sie auf gut Glück und hoffte, mit ihrer dreisten Behauptung richtig zu liegen.
    Genau das war der Fall, denn ein Ausdruck echter Bestürzung lag in Denis Gesicht. Nervös knibbelte er an einem Knopf seines Hemdes. «Oh Mann, eine Nachricht von Arweth!», wisperte er verstört. «Dann musst du unbedingt mit ihm reden. Ich werde ... maman ...»
    «Nein! Niemand!», rief sie unwirsch und packte ihn mit beiden Händen an den schlaffen Schultern. «Denis, hör mir bitte zu, niemand, nicht einmal Blanche oder Jarout dürfen was davon erfahren! Ich darf nur mit Lucas reden. Hast du verstanden?»
    «Aber sie können doch ...»
    «Nein, niemand darf davon etwas wissen, klar?»
    Erst zögerte er, doch dann nickte er; immer noch unsicher, aber er verstand.
    «Ich weiß nicht, wann er wieder hier ist - ehrlich.»
    So kam sie nicht weiter. Nach einer Telefonnummer konnte sie ihn nicht fragen, schließlich wollte sie nicht mit Lucas telefonieren.
    «Denis, du musst mir helfen!», bat sie eindringlich. «Wo kann ich auf ihn warten, ohne dass die anderen etwas davon mitbekommen? Ich meine ... es ist mit zu gefährlich, noch einmal eine Nacht hier zubleiben, und gestern wäre ich beinahe den Schwestern über den Weg gelaufen, und wenn die etwas über Arweths Botschaft herausfinden ...»
    «Du hast recht, das wäre gar nicht gut, wenn du nur mit Lucas darüber sprechen sollst.»
    «Genau! Also, sage mir bitte, gibt es in diesem Haus einen solchen Ort?»
    «Da bin ich mir nicht sicher. Wenn Lucas mit Leuten über wichtige Sache redet, dann gehen sie meistens in sein Arbeitszimmer. Das ist das zweite, wenn du dort rechts durch die Tür und dann durch das Musikzimmer gehst.» Wieder überlegte er einen Moment angestrengt, wobei er fiebrig die Innenseite seiner Wangen mit den Zähnen bearbeitete. «Aber Lucas hat auch noch ein anderes Zimmer, in das er immer geht, wenn er allein sein will. Jeder von uns hat so ein Zimmer hier, außer den Schwestern, die haben keines.»
    «Gut, Denis! Das wäre perfekt. Und wo ist dieses Zimmer?»
    «Karen ich weiß nicht ... ich muss jetzt wirklich runter.» Denis Blick huschte unruhig hin und her. «Die Sonne! Bitte, ich ...»
    «Ich weiß, aber du musst es mir unbedingt sagen. Ich flehe dich an!», bettelte sie.
    Lucas Zimmer - sein privates Reich. Das war wie die Gunst des Schicksals. Dort konnte sie endlich etwas über ihn in Erfahrung bringen und sich auf die Begegnung mit ihm vorbereiten.
    «Also gut, den Gang dort runter und dann rechts die Treppe rauf. Du kommst dann nach drei Türen zu einer, die gleich wieder zu einer Treppe nach unten aufgeht. Dort lang, und wenn du dann ans Ende des Korridors kommst, gehst du links und dann noch einmal links. Die Tür

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