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Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis

Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis

Titel: Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Schröder
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schließlich Calmans Bruder. Er war so alt wie er und bewegte sich in anderen Gegenden, hatte ebenfalls schon viel gesehen und erlebt. Womöglich wusste er eine Erklärung.
    Doch Lucas schüttelte den Kopf. »Nein, so wichtig ist das nicht. Allerdings solltest du uns rufen, wenn so etwas noch einmal vorkommt.«
    Karen hob verächtlich ihre linke Augenbraue. Sehr witzig, dachte sie. Und du solltest nächstes Mal da sein, wenn so etwas passiert. Sie hielt es jedoch für sinnlos, Lucas darauf aufmerksam zu machen, dass er zu dem Zeitpunkt, da sie ihn gebraucht hätte, nicht erreichbar gewesen war.
    Übertrieben gut gelaunt wandte ihr Vater sich an Calman. »Kommt jetzt nach unten! Blanche hat ein kleines Willkommenessen für Calman vorbereitet.«
    Karen nickte. Während des Abendessens ergäbe sich bestimmt die Gelegenheit herauszubekommen, wo Calman die vergangenen Wochen verbracht hatte. Sicher brachte er eine spannende Geschichte mit. Sie liebte seine Geschichten. Und wenn sie schon nicht mit auf eine seiner vielen Reisen ging, wollte sie wenigstens hören, was er erlebt hatte.
    »Treffen wir uns nachher noch? Im Wintergarten. Ich würde gern reden«, dachte Karen und schickte diesen Gedanken an Calman.
    »Tun wir doch schon die ganze Zeit.«
    »Du weißt, was ich meine.«
    »Aber natürlich, meine Liebe. Oh, wie aufregend, ein tête-a-tête im Gemüsebeet.«
    Der sorgfältig gestaltete Wintergarten war wohl kaum mit einem gemeinen Beet vergleichbar. Respektlosigkeit war, wenn auch nicht das schicklichste, so doch Calmans amüsantestes Attribut. Karen unterdrückte ein Lachen, indem sie vorgab, zu husten. Als sie sich umdrehte, sah sie trotz der spärlichen Beleuchtung, Denis‘ misstrauischen Seitenblick.

~ 2. Kapitel ~
     
    In dem Tod und Wiedergeburt stattfinden
     
    Dieser Trottel. Was für ein Idiot, was für ein dämlicher Kretin dieser jämmerliche Abschaum doch war. Die Dummheit dieses Menschen warf seinen Plan völlig über den Haufen. Doch die Irritation währte nur kurz.
    Dass Serena mit diesem anderen, Malcolm, hier auftauchte, war im Grunde kein Problem. Im Gegenteil, dieser Umstand war sogar recht vorteilhaft. Auf diese Art konnte er gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und sich einer der drei Dämonen gleich heute entledigen.
    Sein ursprünglicher Plan für Serena bestand selbstverständlich weiterhin. Dorian Prior lächelte dünn. Grausames erwarte das arme Ding. In ihrer Qual würde sie um den erlösenden Tod betteln.
    Er durfte jetzt keine Zeit verlieren. Die Leiche seines oh so treuen Wächters war schnell im Kleiderschrank mit den Kostümen für seine Puppen verstaut. Endlich war diese elende Brut aus seinem Blickfeld verschwunden. Jetzt konnten sie ruhig kommen. Aber das Bevorstehende bedurfte noch einiger Vorbereitung.
    Zu diesem Zweck musste er den Schrank noch einmal öffnen und die Garderobe hervor holen, die er speziell für diesen Abend dort aufbewahrt hatte. Er versuchte, den toten Leib zu übersehen. Jetzt, da er wieder beruhigt war, mahnte ihn der ausgezehrte Körper des Wächters an seinen Mangel an Selbstbeherrschung. Der dienstbare Geist war auf immer dahin und seine jämmerlichen Überreste waren nur wenig hilfreich. Prior konnte unnötige Tode nicht leiden. Er hätte Turners ergebene Beflissenheit sicher noch das eine oder andere Mal brauchen können.
    Rasch schüttelte er diesen Gedanken ab und schlüpfte aus seinem abgetragenen Kaftan. Ungeduldig warf er das abgenutzte Stück Stoff in die Ecke, wo die Schatten sich seiner annahmen. Die neuen Kleider legte er sorgfältig auf den Boden.
    Dann zog er seine Truhe wieder hervor, öffnete sie und schlug den weichen Stoff zurück. Der dritte Gegenstand, der ihm nun nützlich werden würde, lag silbern und schlafend neben den beiden anderen. Ein Amulett, das er Arweth entrissen hatte, als dieser ihn in einen Hirudo gewandelt hatte.
    Das Schmuckstück fest mit der freien Hand umschließend, ließ er sich auf die glatten Holzbohlen des Werkstattbodens nieder. Die Arme an den mageren Leib gepresst, senkte er seinen Kopf zwischen die angezogenen Schultern. Die Muskeln und Sehnen seines Körpers spannten sich mit angenehm ziehendem Schmerz, während er sich noch mehr verkrümmte und zusammenzog.
    Das kleine Medaillon in seiner Rechten begann leise zu vibrieren. Die Wandlung begann. Langsam, ganz allmählich. Er kannte dieses Gefühl. Nur noch einige Schritte weiter und ein Zurück war unmöglich. Jetzt brauchte er nur noch ein wenig

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