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Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis

Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis

Titel: Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Schröder
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Eliane, hörst du? Zu niemandem. Ich entscheide, dass du jetzt von unseren Plänen erfährst und ich entscheide auch, wann andere davon erfahren werden. Höre ich, dass du diese Regel gebrochen hast, dann wird das ernste Konsequenzen nach sich ziehen. Falls jemand davon erfährt, dass ich dich jedem anderen uneingeweihten Hirudo vorgezogen habe, werde ich mich vor unserer Gemeinschaft zu verantworten haben und du ... dich vor mir.«
    Seine scharfen Fingernägel gruben sich schmerzhaft in ihre Haut. Karen nickte schnell. Ihr war vollkommen egal, als was Arweth seine Antworten bezeichnete. Ihr gefiel allein der Gedanke, dass er kapitulierte. Sein Nachgeben war ihr Bestätigung dafür, dass er glaubte, sie bekäme ihre Antworten früher oder später ohnehin von jemandem, der ihrer Fragen müde war. Innerlich grinste sie breit. Calman hätte ihr ja beinahe alles verraten. Auf der Treppe in Turners Haus.
    »Weißt du, was eine Allianz ist?«, unterbrach Arweth ihre Gedanken.
    Sie verkniff sich einen schrägen Blick und antwortete folgsam, ganz so wie sie annahm, Arweth erwarte das von ihr: »Ich denke schon. Eine Verbindung, nicht wahr?«
    »Ja, ganz recht, ein Zusammenschluss. Und was ein Spion ist, weißt du sicher auch, clever wie du bist.«
    Sie nickte beleidigt.
    »Nun, unser Spion, der während der letzten fünf Jahre einige Zeit am Hofe Maratos verbracht hatte, ließ uns Informationen darüber zukommen, dass er eine Invasion plant. Du kennst unsere Geschichte. Maratos will unseren Tod. Bisher jagte er uns nur, wenn wir nach Melacar kamen. Jetzt heißt es, er kommt in diese Welt, um uns auch hier zu verfolgen. Wenn er kommt, müssen wir gewappnet sein.«
    »Und deshalb schließen sich alle Hirudo zusammen«, schloss Karen. »Aber warum müsst ihr denn so ein Geheimnis daraus machen? Fürchtet ihr Verräter? Warte, euer Spion war während der letzten fünf Jahre bei Maratos?« Misstrauisch zog Karen die Augen zu Schlitzen zusammen. War es allzu abwegig, dass ihr gerade jetzt ihr Bruder Jarout in den Sinn kam, der eben diesen Zeitraum lang verschwunden war. Arweth nickte.
    »Kann es sein, dass ...?« Karen wagte kaum, ihren irrationalen Verdacht auszusprechen. Doch als hätte Arweth ihre Gedanken gelesen antwortete er leise: »Dein Bruder hat uns einen großen Dienst erwiesen, er ...«
    »Ha!« rief Karen laut. »Diese Ratte. Jetzt verstehe ich. Und dann dieses ganze Geschwafel von Vergebung und Reue und ... Ihr glaubt ihm doch nicht etwa?«
    »Wir haben keinen Grund, seine Aufrichtigkeit anzuzweifeln«, verteidigte Arweth.
    »Oh, sicher nicht, aber meine Loyalität, die kann man infrage stellen, nicht wahr?«, höhnte Karen. »Schließlich hat Jarout ja nur versucht, Lucas umzubringen und die ganze Familie lächerlich zu machen. Ich hingegen ...«
    Erschrocken fuhr sie zusammen, als Arweth ein leises Knurren hören ließ.
    »Wir sind nicht auf dein Urteil aus, Karen Grant. Es steht dir ganz gewiss nicht zu, unsere Entscheidungen zu bewerten«, grollte er.
    »Entschuldige«, beeilte Karen sich zu sagen. Sie fürchtete schon, ihn so sehr verärgert zu haben, dass er nicht weitersprechen wollte, doch Arweth fuhr fort: »Natürlich glaubte Lucas seinem Sohn zunächst kein Wort. Aber es gibt Wege und Mittel, den Wert des Gesprochenen herauszufinden. Du selbst kannst in die geheimsten Emotionen der Menschen blicken, Karen.
    Dieses Mal fanden wir weder Lüge noch Falsches in Jarouts Herzen und Gedanken. Wohl Eigennutz, aber davon nicht solchen, der ihn zum Verrat an uns treibt. Als er damals von uns verstoßen wurde, ging er zunächst nach London. Durch einen Zufall fand er einen Weg nach Melacar und seiner geschickten Redekunst verdankte er es, dass er überlebt hatte und sogar an Maratos Hof gelangt war. Dort fand er heraus, dass Maratos mit dem Gedanken spielt, in die Menschenwelt einzudringen. Wann er jedoch diese bloße Idee in die Tat umsetzt, ist bislang ungewiss. Jarout beschloss, uns zu warnen. Er wünscht aufrichtig, wieder ein Teil unserer Gemeinschaft zu sein. Er fürchtet Maratos und weiß, dass einen Bund mit ihm einzugehen, nur allzu oft den Tod bedeutet.«
    Karen versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Ihr schwirrte der Kopf. Phoebe, der Geist der ermordeten Tochter Arweths, Priors Rache, die Allianz. Bis sich ein klares Bild daraus ergab, dauerte eine Weile.
    Die Allianz, das Wort klang wie ein geheimnisvoller Mythos. Alle Hirudo vereint gegen ihren größten Widersacher.
    »Wollt ihr Melacar zurückerobern?

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