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Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis

Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis

Titel: Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Schröder
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Wann geht es los?«, fragte sie aufgeregt. Ihre Erregung entlockte Arweth ein amüsiertes Lächeln.
    »Auf deine erste Frage: Vielleicht. Auf deine zweite Frage: Wenn die Zeit dafür gekommen ist.«
    »Und was ist mit Sappho? Warum ist sie hier? Und warum macht ihr einen Aufstand, um ihr alles Recht zu machen? Ich muss aus dem Haus, du und Lucas, ihr seit unabkömmlich ...«
    Arweth lächelte amüsiert, anstatt ihr diese freche Frage übel zu nehmen. Ihn erheiterte die Art, wie sie jedes Mal erschrocken aufsah, wenn sie etwas im selben Moment aussprach, da sie es dachte. Und ihm gefiel ihre Neugier und Unerschrockenheit ihm gegenüber um einiges besser als die Unterwürfigkeit mit dem ihm viele andere begegneten. Sicher hätte auch Sappho ihren Spaß an diesem Menschenkind. Arweth räusperte sich, um ein Lachen zu unterdrücken.
    »Sappho, unsere Schwester, ist ein wichtiger Bestandteil dieser Allianz. Wir brauchen sie und ihren Gefährten, wenn wir alle anderen zum Kampf gegen Maratos aufrufen. Die Ältesten und ihre Talente müssen geeint stehen. Und, um nun auch noch deine Frage nach Calmans Aufenthalt zu beantworten ...« Er tippte sich an die Schläfe, um anzudeuten, dass er ganz genau wusste, was ihr in den vergangenen Tagen auf der Seele gebrannt hatte. »Er bemühte sich, sie zum Kommen zu überreden. Bist du nun zufrieden? Und warum wir ein Geheimnis daraus machen, wolltest du wissen? Ganz einfach, damit vorerst niemand davon erfährt, der es an Maratos weiterträgt. Es ist immerhin möglich, dass auch er seine Augen und Ohren bei uns hat. Erst müssen wir eventuelle Verräter entlarven.«
    Plötzlich ruckte Arweths Kopf hoch, argwöhnisch blickte er zum Himmel. Schon zeigten sich erste, rosige Schemen des nahenden Sonnenaufgangs.
    »Ich sollte jetzt besser gehen«, sagte er und ging einige Schritte zurück in Richtung Haus. »Und kein Wort«, mahnte er noch einmal, über die Schulter zurückblickend.
    Karen schüttelte den Kopf. »Zu niemandem. Nicht zu Denis, nicht zu den Schwestern. Alles klar.«
    »Dann sind wir quitt«, schloss Arweth und war so schnell verschwunden, dass sie nur einen flirrenden, weißen Schatten davonhuschen sah.
    Quitt, dachte Karen. Abwarten. Dann trabte auch sie die Auffahrt hoch. Als das Haus in Sicht kam, blieb sie stehen und richtete den Blick gen Osten, wo sich das erste Licht des anbrechenden Tages aus dem Nachtdunkel erhob. Sie fragte sich, wo Phoebe wohl sein mochte. Gern hätte sie sich verabschiedet, ihr vielleicht sogar danken wollen. Karen verdankte ihr Arweths Offenheit. Auch wenn das nicht unbedingt in Phoebes Absicht lag. Nur weil Phoebe Karens Hilfe gesucht hatte, glaubt Arweth Karen etwas zu schulden und hatte sich entschlossen, mit ihr zu reden.
    Enttäuscht darüber, dass die Geisterfrau ebenso unvermittelt aus ihrem Leben verschwand wie sie gekommen war, wandte sich Karen ab und lief die Treppe zur Haustür hoch. Morgen Nacht würden sie Malcolm beisetzen. Vielleicht käme Phoebe dann noch einmal zurück. Vielleicht.
    Karen war plötzlich so müde, dass sie meinte, sie könne drei Tage und Nächte durchschlafen. Erschöpft erreichte sie ihr Zimmer, fiel auf das Bett und war eingeschlafen, kaum dass ihr Kopf das Kissen berührte.

~ 11. Kapitel ~
     
    In dem ein unheiliger Geist einkehrt
     
    »Was zum ...« Turner brachte den angefangenen Satz nicht zu Ende. Im Schock knickten seine Beine unter ihm weg und zwangen ihn zu Boden. Warmer Urin floss ihm über die Schenkel und sammelte sich als dampfende Pfütze zu seinen Füßen.
    »Ganz recht«, flüsterte eine leise, sehr vertraute Stimme aus dem zähen Halbdunkel am Ende des Raumes. »Wie du schon sagtest: Gott – er führte dich in seiner unendlichen Weisheit und Güte hierher.«
    Schatten löste sich von Schatten, als die schwarz gekleidete Gestalt vortrat. Das wabernde Licht der Lampe verwandelten das bleiche Gesicht unter der Kapuze in eine dämonische Maske in der diabolisch blickende Augen wie weißglühende Kohlen leuchteten. Das also war es, was sein blutiges Ritual gerufen hatte. Darauf hatte er den ganzen, langen Tag über gewartet. Wie sehr er sich während der endlosen Stunden gewünscht hatte, die Augen schließen und schlafen zu können, damit die Zeit schneller vergehen mochte. Jetzt wurde sein träger Wunsch zum übermächtigen Bedürfnis. Er wollte nicht sehen, was oder wer sich aus den Schatten löste, wollte ihn nicht erkennen. Doch Turner konnte den entsetzten Blick nicht abwenden. Sein

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