Dunkles Fest der Leidenschaft
war und diese Frau sie zurückgeholt hat. Vielleicht könnte auch Juliettes Schwester von einer Therapie profitieren. Schau nach Riordan, und komm wenn möglich noch vor der Party zurück. Ich weiß nicht, ob du darauf geachtet hast, doch es heißt, dass hier ein Magier am Werk ist.
Ich habe es gehört. Er hatte Natalya kämpfen gesehen und war in der Nähe geblieben, um auf Mary-Ann aufzupassen. Jetzt war sie endlich wieder in Nicolaes Haus und in Sicherheit, und er konnte in seiner Wachsamkeit ein wenig nachlassen. Zweimal hatte er den schwarzen Wolf – Dimitri – dabei ertappt, wie er Skyler beobachtete. Der Mann tat ihm leid. Dimitri konnte unmöglich ein Kind dem Schutz seiner Eltern entreißen. Selbst Manolito würde in diesem Fall eine Grenze ziehen.
Er schlug den Weg zum Gasthof ein und versuchte, ein Gespür für den Magier zu bekommen, der vorhin den Angriff gestartet hatte. Was dieser Magier tat, hatte auf einen Jäger ohne Gefährtin keine Auswirkungen. Sie hatten keine Gefühle, die man manipulieren konnte. Das hier richtete sich gegen die Frauen. Und das bedeutete, dass alle Frauen in großer Gefahr waren. Er durfte keine Zeit verlieren. Am liebsten hätte er Mary-Ann entführt und auf seine Ranch in Südamerika gebracht. Mit seinen vier Brüdern und ihren Angestellten, die ebenfalls auf sie aufpassen könnten, würde ihr nichts und niemand etwas anhaben können.
Ein Stück von Nicolaes Haus – und der Versuchung – entfernt, wurde Manolito zu Dunst und glitt durch den Wald zur Höhle der Heilung. Er wusste, dass starke Schutzbarrieren errichtet worden waren, aber da die Feinde so nahe waren, wollte er zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen treffen. Vielleicht verunsicherte ihn einfach die Nähe so vieler anderer Karpatianer. Die Brüder de la Cruz waren es gewöhnt, sich aufeinander zu verlassen, und er würde kein Risiko eingehen, wenn es um das Leben seines jüngsten Bruders ging. Er spürte eine nagende Unruhe in seinem Inneren, die sich nicht abschütteln ließ, und derartige Empfindungen ignorierte er nie.
Manolito betrat das Höhlensystem durch einen der schmalen Kamine und ließ sich auf den Boden sinken. Es gab ein ganzes Netzwerk von Kammern und Wasserbecken, doch statt direkt zu der Kammer zu gehen, wo Riordan und Juliette lagen, bewegte er sich langsam durch die anderen Räume und erkundete sie mit all seinen Sinnen. Er musste einfach das nagende Gefühl loswerden, dass irgendetwas nicht stimmte. Der Magier wusste von Juliettes Verletzung. Er hatte ihr durch den Vampir eine Falle stellen lassen, um sie zu töten. Er wusste mit Sicherheit, dass ihr Gefährte mit ihr in der heilenden Erde ruhte, und falls ihm bekannt war, wo die Höhlen waren, die regelmäßig zu diesem Zweck benutzt wurden, hatte er den perfekten Ort gefunden, um erneut zuzuschlagen. Es war genau das, was Manolito getan hätte.
Er ließ sich Zeit und verbarg sorgfältig seine Anwesenheit, während er jede einzelne Kammer untersuchte. Er hatte viel Erfahrung darin, sich zu verbergen, und er ging davon aus, dass sein Gegner diese Kunst genauso gut beherrschte wie er. Manolito hielt nach einer geringfügigen Anomalie Ausschau, nach einem leichten Bruch in der natürlichen Harmonie, einem sei es auch noch so kleinen Anzeichen von etwas Bösem. Als er die Höhle betrat, in der sein Bruder ruhte, sah er zu seiner Betroffenheit, dass Mikhail Dubrinsky da war und mit leicht gerunzelter Stirn die Wände und den Boden der Kammer untersuchte. Er wandte den Kopf, als Manolito näher kam, und nahm sofort eine leichter zu verteidigende Position ein.
Manolito nahm seine menschliche Form an, schritt über den Höhlenboden und überprüfte dabei automatisch seinen Bruder. Riordan schien friedlich mit Juliette in der Erde zu liegen. »Du solltest nicht allein hier sein«, sagte Manolito. Schon war er darauf eingestellt, den Prinzen zu beschützen, während er gleichzeitig Verbindung zu Rafael aufnahm, denn er war besorgt, weil Mikhail so angreifbar war. »Wo ist dein Stellvertreter?«
Mikhail warf ihm ein schwaches Lächeln zu. »Ich brauche keinen Aufpasser, wenn ich mich in meiner Heimat frei bewege, Manolito.«
»Da bin ich anderer Ansicht. Und Gregori ist sicher nicht damit einverstanden, dass du allein unterwegs bist. Was machst du hier überhaupt?«
»Ich war plötzlich in Sorge, Riordan und Juliette könnten angegriffen werden, während sie hier liegen.« Mikhail fuhr sich durch sein dunkles Haar. »Ich nehme an, ich habe
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