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Dunkles Fest der Leidenschaft

Titel: Dunkles Fest der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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nickte. »Als würdest du gleich jemanden verhauen.«
    Aidan hielt den Mixer hoch und richtete ihn auf Joshua. »Ich werde darüber nachdenken.«
    »Halte das Ding mehr in Josefs Richtung«, schlug Mikhail vor.
    Alexandria räusperte sich und versuchte, aufrichtig beschämt zu klingen, obwohl sie in Wirklichkeit am liebsten in schallendes Gelächter ausgebrochen wäre. »Es tut mir schrecklich leid«, sagte sie zu Mikhail. »Der Mixer ist einfach mit mir durchgegangen.«
    »Du siehst deinem Bruder sehr ähnlich«, stellte Mikhail fest, während er sich gelassen die Kartoffeln von Brust und Gesicht strich. »Zum Glück bin ich Karpatianer, und was eben passiert ist, ist nicht der Rede wert – außer als Erheiterung für die Jüngeren unter uns.« Seine schwarzen Augen wurden schmal und schillerten in einem gefährlichen Gelbgrün wie die Augen eines Wolfs, als sie sich auf Josef richteten. Ein tiefes Grollen vibrierte im Raum, von dem man nicht sagen konnte, woher es kam, das aber nicht zu überhören war.
    Josef schluckte sein Lachen hinunter, richtete sich auf und entfernte sich ein Stück von Mikhail. Der Prinz bewahrte eine steinerne Miene, obwohl eine Heiterkeit in ihm aufstieg, die ihn zu überwältigen drohte. Wie lange war es her, seit er das Lachen von Kindern gehört hatte? Er musste mehr Zeit mit Falcons und Saras Adoptivkindern verbringen. Die Jugend brachte immer Hoffnung und die Fähigkeit, die Welt mit ganz neuen Augen zu sehen. Er brauchte wieder ein Kind in seinem Haus, das sich an sein Bein klammerte und genauso zu ihm aufblickte, wie Joshua gerade zu Alexandria aufsah.
    Mikhail. Skyler möchte nach Hause gehen. Kommst du zurück, um sie zu begleiten, oder soll ich mit ihr gehen ? Ravens Stimme unterbrach seine Gedanken. Er hatte viel zu tun, aber Raven auch. »Ich hatte gehofft, mit mehr von euch sprechen zu können, Aidan, doch Skyler ist bei uns und muss nach Hause gebracht werden. Ich komme zurück, sobald ich sie sicher abgeliefert habe.«
    »Ich wollte ohnehin Desari besuchen«, erklärte Alexandria schnell. »Ich kann Skyler nach Hause bringen. Etwas frische Luft würde mir guttun. Leider bin ich eine lausige Köchin ... «
    Joshua kicherte. »Das war sie schon immer. Lässt alles anbrennen.«
    Alexandria zog ihn zur Strafe an einer seiner Locken und lachte leise. »Das ist nur zu wahr. Ich bin eine schreckliche Köchin, doch vielleicht könnt ihr gemeinsam die Kartoffeln noch retten.«
    Mikhails Hand, die gerade die letzten Teigklümpchen wegstrich, verharrte. »Ich soll kochen?«
    »Ich kann es«, sagte Josef. »Ich wollte sowieso den Mixer ausprobieren. Pass mal auf, Josh.« Er schwenkte seine Hand, und die Schüssel mit Kartoffelpüree erhob sich in die Luft und segelte bedenklich hin und her, schwankend und fast auf Augenhöhe mit dem Prinzen, schwebte sie an Aidan vorbei auf Josef und Mikhail zu.
    Aidan fing sie auf, noch ehe sie die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatte. »Alexandria hat sich mit diesem ... äh, Zeug viel Mühe gegeben.«
    »Zeug?«, echote Alexandria. »Und eigentlich sollten Josh und Aidan die Kartoffeln retten.«
    Mikhail trat einen Schritt zurück und warf Josef einen vernichtenden Blick zu. »Ich hoffe, du hattest nicht vor, das auf meinem Kopf landen zu lassen.«
    Joshua bekam erneut einen Lachanfall. »Wenn es von Alexandria ist, trifft das Wort ›Zeug‹ es ganz gut, Aidan.«
    »He!« Alexandria schaffte es, ein böses Gesicht zu machen. »Halt die Klappe, oder du darfst das Kochen übernehmen.«
    »Ich kann Skyler zurückbringen«, bot Aidan an.
    »Ich brauche ein bisschen Ruhe und Zeit für mich « , erwiderte Alexandria. Ich liebe Josh, aber Videospiele und Kartoffelpüree und noch dazu Josef – das ist ein wenig zu viel für mich. Sie berührte ihn im Geist und vermittelte ihm ein Gefühl von Liebe und Wärme. Es geht mir gut. Das stimmte nicht ganz. Es war unmöglich, vor ihrem Gefährten des Lebens etwas zu verbergen, und Aidan war bewusst, dass sie ihrem Besuch in den Karpaten mit sehr gemischten Gefühlen entgegengesehen hatte.
    Meine einzige Liebste. Ich komme mit.
    Du bleibst hier und kümmerst dich um Prinz Mikhail. Ich brauche wirklich ein bisschen Zeit für mich. Sie liebte Aidan von ganzem Herzen, mit jeder Faser ihres Seins, doch manchmal fiel es ihr schwer zu akzeptieren, dass er jeden einzelnen ihrer Gedanken kannte. Es war schlimm genug, dass sie sich gelegentlich unzulänglich fühlte und den anderen Karpatianern mit Vorsicht begegnete.

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