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Dunkles Fest der Leidenschaft

Titel: Dunkles Fest der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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seufzte. »Ich spreche mit ihr.«
    »Tu das. Unser Volk braucht zurzeit jedes Kind, jedes Mädchen, das wir bekommen können. Unsere Krieger sind verzweifelt, Aidan.«
    »Ich war selbst einer dieser verzweifelten Jäger, Mikhail«, sagte Aidan ruhig. »Ich kenne meine Pflicht gegenüber unserem Volk.«
    »Aidan!« Joshua kam angelaufen und zupfte ihn am Ärmel. »Willst du nicht mit uns spielen? Josef hat das Spiel auf Pause gestellt, damit wir auf dich warten können.«
    Aidan fuhr dem Jungen liebevoll durchs Haar. »In einer Minute, Josh. Alexandria hat Mikhail noch nicht kennengelernt. Er ist der Führer unseres Volks und eine sehr wichtige Persönlichkeit.«
    Josh starrte den Prinzen aus großen Augen an.
    Als Mikhail den Jungen anschaute, seine schmächtige Statur und den Lockenkopf, und sah, wie Aidan an einer dieser Locken zupfte, verspürte er einen jähen Schmerz in seiner Brust. Er wünschte sich noch ein Kind. Eines, das ihn so ansah, wie der Junge Aidan ansah. Mikhail wünschte sich ein Dorf voller Kinder, mit ihrem Lachen und ihren glänzenden Augen und der Hoffnung, die auf ihren Gesichtern lag.
    Sein Blick fiel auf Josef, der Joshua gefolgt war, und zum ersten Mal empfand er so etwas wie Zuneigung für den Jungen. Josef war einige Zentimeter gewachsen und ähnelte von der Statur her jetzt eher den breitschultrigen Karpatianern, aber er war immer noch schlaksig und dünn wie eine Bohnenstange, und mit seinem schwarzen Haar, das spitz und stachelig in die Luft ragte und an den Enden blau gefärbt war, sah er wie eine bizarre Vogelscheuche aus. »Hallo, Josef. Schön, dich wiederzusehen.«
    Der Junge wirkte einen Moment lang eingeschüchtert, setzte aber dann ein freches Grinsen auf. »Gleichfalls, Hoheit. Müssen wir uns jetzt alle verneigen?«
    Aidan gab ihm mit einem leisen, warnenden Knurren einen leichten Klaps auf den Hinterkopf. Mikhails Miene verfinsterte sich, und seine schwarzen Augen funkelten drohend. Sofort vibrierte das Haus vor Energie, und die Wände bebten.
    Josh stieß die Küchentür auf und rannte hinein. »Alex! Da ist jemand zu Besuch!«
    Angesichts der Furcht in der Stimme ihres jüngeren Bruders und der aufgeladenen Atmosphäre fuhr Alexandria so schnell herum, dass die Bewegung nur wie ein Flirren in der Luft wahrzunehmen war. Der frisierte Turbo-Mixer in ihren Händen war noch eingeschaltet. Eine zähe Masse aus Knoblauch und Käse und kleinen Kartoffelstücken klatschte an die Decke und die Wände. Ein Stück traf Mikhail direkt auf dem linken Wangenknochen. Alexandria schnappte hörbar nach Luft und blieb wie erstarrt stehen, in der erhobenen Hand den Mixer, der immer noch lief und noch mehr Kartoffelstückchen durch die Küche katapultierte. Ihr entgeisterter Blick ruhte auf dem Prinzen.
    Einen Moment lang waren nur das Surren des Mixers und das Klatschen von Kartoffeln zu hören, die auf jeder erdenklichen Oberfläche landeten – unter anderem auch auf der breiten Brust des Prinzen. Josef gab einen gurgelnden Laut von sich, dann hielten sich beide Jungen vor Lachen die Seiten. Das Geräusch brachte Aidan zur Besinnung. Mit einer Handbewegung ließ er den Mixer verstummen und schoss dann mit atemberaubender Geschwindigkeit quer durch den Raum zu Alexandria, um ihr das Küchengerät abzunehmen und sich zwischen sie und den Prinzen zu stellen.
    Einen Moment lang war nur das Lachen der Jungen zu hören. Alexandria hakte ihre Finger in die Gesäßtasche von Aidans Jeans. Ich kann nicht glauben, dass ich das getan habe! Was wird er jetzt von mir denken ?
    Es war nicht zu übersehen, dass sie Mühe hatte, ihr eigenes Gelächter zu unterdrücken, obwohl ihr das Ganze furchtbar peinlich war.
    Aidan wandte sich leicht zu ihr um, um mit seinen Fingerknöcheln sanft über ihr Gesicht zu streifen, ließ aber dabei seinen Prinzen nicht aus den Augen. Das war doch nur ein kleines Missgeschick, mehr nicht, versicherte er ihr. Er konnte fühlen, wie auch in seinem Inneren Lachen aufstieg. Es war nicht leicht, zermatschte Kartoffeln mit Knoblauch und Käse auf der Kleidung und der linken Wange des Prinzen kleben zu sehen und dabei keine Miene zu verziehen.
    Mikhails Mundwinkel zuckten, und er hielt sich eine Hand vor den Mund. »Es ist nicht nötig, dass du dich vor deine Gefährtin stellst, als würde ich sie auf der Stelle zur Strafe in Brand stecken, weil sie meine Kleidung verziert hat, Aidan.«
    »Sehe ich etwa so aus ?« Aidan zog die Augenbrauen hoch.
    Josh, der immer noch lachte,

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