Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Dunkles Fest der Leidenschaft

Titel: Dunkles Fest der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
von oben nicht erkannte, die Warnung, ständig vor Feinden auf der Hut zu sein, und flog weiter, bis er die abgelegene kleine Hütte fand, die Lucian für seinen Aufenthalt gewählt hatte. Einige Wölfe heulten warnend, als er seine natürliche Gestalt annahm und auf die Veranda trat.
    Lucian materialisierte sich fast direkt vor ihm, und jetzt noch, nach all den Jahren der Macht und der Verantwortung, die auf seinen Schultern lasteten, war Mikhail tief beeindruckt von dem Mann. Sein schwarzes Haar fiel offen über seinen Rücken, seine Schultern waren kerzengerade, und in seinen Augen funkelte die dunkle Verheißung des Todes.
    Lucian und Gabriel Daratrazanoff waren Zwillinge, Legenden in der karpatianischen Geschichte, die unübertroffen blieben. Lucians Persönlichkeit verriet sich in der straffen Haltung seiner Schultern und in seinen strengen Gesichtszügen. Mikhail fand Gabriel wesentlich umgänglicher. Insgeheim hatte er es schon immer amüsant gefunden, dass andere Karpatianer Gregori, Mikhails Stellvertreter, besten Freund und Schwiegersohn, fürchteten, seine älteren Brüder hingegen zugänglicher fanden, obwohl sie mindestens genauso gefährlich, wenn nicht noch gefährlicher waren als Gregori.
    Lucian schloss seine Hände im traditionellen Gruß der Krieger um Mikhails Unterarme. Gregoris älterer Bruder sah kräftig und gesund aus; seine Augen bohrten sich bis in Mikhails Seele, als könnte er in ihr lesen.
    »Es ist gut, dich nach all der Zeit wiederzusehen, Mikhail. Du bist zu einem mächtigen Führer herangewachsen, seit ich dich zum letzten Mal gesehen habe. Dein Vater wäre stolz auf dich.«
    Mikhail umfasste die Arme des anderen und fühlte unerschütterliche Stärke. »Du kannst deiner Frau sagen, dass sie ihre Waffe jetzt weglegen kann.«
    Ein träges Lächeln erwärmte die düsteren, kalten Augen. »Es wird ihr gar nicht gefallen, dass du sie entdeckt hat. Sie ist Polizeibeamtin und sehr stolz auf ihr Können. Karpatianerin zu sein, hat ihre Fähigkeiten noch verbessert.«
    »Ich weiß nicht genau, wo sie ist«, gab Mikhail zu, »nur dass sie in der Nähe ist und mit einer Waffe auf mich zielt. Mir ist schon zu Ohren gekommen, dass sie nicht zu Hause bleibt, wo sie hingehört.«
    Über ihm war ein erstickter Laut zu hören, und eine junge Frau materialisierte sich. Sie hielt eine Pistole in der Hand, und ihre Augen schleuderten Dolche auf Mikhail. »Wo sie hingehört?«
    Ihr Haar hatte die Farbe von Platin und Gold und war kürzer als bei den meisten anderen Frauen, bildete aber eine sehr anziehende Umrahmung für ihr zartes Gesicht. Ihre Augen waren dunkel, ein krasser Kontrast zu ihrer hellen Haut und dem blonden Haar.
    Lucian nahm ihr gelassen die Waffe aus der Hand und beugte sich vor, um sie in ihren Stiefelschaft zu schieben. »Du kannst nicht auf den Prinzen schießen, Jaxon. Das tut man einfach nicht.«
    »Ich hatte nicht vor, auf ihn zu schießen«, entgegnete sie und warf Mikhail ein verschmitztes Lächeln zu. »Jedenfalls nicht bis zu seiner Behauptung, dass Frauen daheimbleiben müssen, während die Männer den ganzen Spaß haben dürfen.«
    »Du hältst es für Spaß, die Untoten zu erschlagen?«, fragte Mikhail.
    Sie zuckte die Schultern. »Alles, was nicht Hausarbeit ist, macht Spaß. Ich mag Action und habe keine Lust, zu Hause Däumchen zu drehen und auf meinen Helden zu warten.«
    »Du machst einfach gern Ärger«, erwiderte Lucian mit seiner samtweichen Stimme belustigt. »Aber wenigstens gibst du zu, dass ich dein Held bin.«
    Mikhail hatte vergessen, was für eine faszinierende und wirkungsvolle Waffe Lucians Stimme war, wie alles an Lucian eine Kombination aus Faszination und Waffe zu sein schien. Die Gesichtszüge des Mannes hätten aus Stein gemeißelt sein können, aber seine Augen waren lebendiger, eindringlicher und gleichzeitig tödlicher, als Mikhail sie in Erinnerung hatte. »Es tut gut, dich wiederzusehen, Lucian. Und es ist gut, dass du deine Gefährtin des Lebens gefunden hast.« Er deutete eine leichte Verbeugung vor Jaxon an. »Ich konnte nicht widerstehen, dich aufzuziehen, als ich hörte, wie wild entschlossen du bist, Lucian zu beschützen«, sagte er zu ihr. »Wir sind dir dankbar. Er ist bei uns eine Legende.«
    »Sie besteht darauf, mich zu bewachen«, meinte Lucian.
    »Na klar tu ich das. Jeder karpatianische Jäger, der sich trotz wiederholter Warnungen von einem Menschen über den Haufen schießen lässt, braucht einen Babysitter ... äh,

Weitere Kostenlose Bücher