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Dunkles Fest der Leidenschaft

Titel: Dunkles Fest der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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bestimmt irgendwann heim, darauf könnt ihr wetten.«
    Die Andeutung eines boshaften Lächelns huschte über Mikhails Gesicht, um gleich darauf zu verschwinden. »Das ist es mir wert.«
    Lucian nickte und setzte sich mit seinem Zwillingsbruder in Verbindung, um ihm die Information mental weiterzugeben. Gabriel antwortete auf ihrem privaten Kommunikationsweg. Mikhail war vorhin schon hier, und ich konnte nicht widerstehen, ihn zu bitten, dir die große Neuigkeit mitzuteilen. Lachen schwang in seiner Stimme mit. Ich will unbedingt dabei sein, wenn unser Prinz seine erste Forderung als Schwiegervater stellt.
    Lucians Finger schlossen sich fest um Jaxons Hand. Diesen kleinen gemeinsamen Moment voller Wärme und Zuneigung zwischen ihm und seinem Bruder verdankte er seiner Gefährtin. So lange hatte er keine Gefühle gekannt – er hatte seinen Zwillingsbruder zwar geliebt, diese Liebe aber nie tatsächlich gefühlt. Im Lauf der Jahrhunderte hatte die Erinnerung zu verblassen begonnen, und das war eine schlimme Erfahrung gewesen. Er war ohne Hoffnung durch die Dunkelheit gegangen, bis Jaxon in sein Leben getreten war.
    Nun beugte sie sich vor, um einen Kuss auf seinen Scheitel zu hauchen – ein Beweis ihrer Zuneigung, die sie öffentlich nur selten zeigte. Obwohl ihr Stiefvater inzwischen tot war, konnte sie immer noch nicht die Verschlossenheit ablegen, die sie entwickelt hatte, um die Menschen zu schützen, an denen ihr etwas lag. Es war immer Lucian, der den ersten Schritt machte, der ihre Hand nahm oder seinen Arm um ihre Schultern legte, und ihr erster Impuls war stets, sich zu versteifen, wachsam um sich zu schauen und sich zurückzuziehen. Allmählich gelang es ihm jedoch, sie aus der Reserve zu locken, und jeder noch so kleine Liebesbeweis in Gegenwart anderer war ein gewaltiger Schritt nach vorn.
    Lucian rieb sich das Kinn. »Ich denke, wir sollten dieses Ereignis auf Bildern festhalten. Es könnte uns in kommenden Jahren von Nutzen sein, etwas Derartiges dokumentiert zu haben.«
    Mikhail, dessen harte Gesichtszüge von einem kleinen Lächeln gemildert wurden, lehnte sich vor. »Du denkst doch nicht etwa an ... Erpressung?«
    »Ehrlich gesagt, ja. Damit könnten wir ihn jahrhundertelang in die Knie zwingen.«
    »Armer Gregori. Es ist nicht fair, so etwas gegen ihn auszuhecken«, wandte Jaxon ein. Dann runzelte sie die Stirn. »Andererseits, wenn ich darüber nachdenke, hat er es vielleicht verdient, weil er ein absoluter Chauvi ist.«
    Mikhails Augenbrauen fuhren hoch. »Und Lucian nicht?«
    Wieder tanzten ihre Augen vor Lachen. »Er bemüht sich verzweifelt, aber zum Glück bin ich ja da, um ihm den Kopf zurechtzurücken.«
    »Ich bin ein echter Glückspilz«, bemerkte Lucian trocken.
    Wieder stupste sie ihn mit dem Fuß an. »Ja, bist du! Ich sage es dir dauernd, doch du vergisst es immer wieder.«
    Lucian lachte leise. Mikhail hatte sich den Krieger nie lachend oder entspannt vorstellen können, und aus irgendeinem Grund wurde ihm beim Klang dieses Lachens leichter ums Herz. Etwas Gutes geschah mit ihrer Spezies. Vielleicht nicht so schnell, wie es Mikhail lieb gewesen wäre, aber es fand eindeutig eine Veränderung statt.
    »Ich wollte dich nach etwas fragen, das viele Jahrhunderte zurückliegt. Ich war damals noch ein Junge, und meine Erinnerung ist nur noch sehr vage ... «
    »Ich kann dir nicht versprechen, dass ich mich erinnere, aber ich werde es versuchen.«
    »In den alten Zeiten gab es eine Frau, die bei uns im Dorf lebte. Ich weiß nicht einmal mehr, wer ihr Gefährte war oder ob sie überhaupt einen hatte. Ich war zu jung, um auf so etwas zu achten. Sie konnte die Erde heilen. Erinnerst du dich an sie?«
    Lucian runzelte die Stirn. »Ich hielt mich nie lange in den Dörfern auf, nicht einmal, als du noch ein Junge warst, Mikhail. Mich jetzt an eine bestimmte Person zu erinnern – eine Frau...« Er schüttelte den Kopf. »Die Dorfbewohner, vor allem die Frauen, gingen Gabriel und mir aus dem Weg und liefen oft weg, wenn wir gesichtet wurden.«
    »Versuch es, Lucian«, bat Mikhail. »Diese Frau wäre nicht aus Angst vor dir weggelaufen. Sie besaß selbst große Macht. Wenn sie ging, wuchsen Gras und Blumen unter ihren Füßen. Das könnte für uns sehr wichtig sein.«
    Lucian nickte langsam. Die Falten auf seiner Stirn vertieften sich, als er versuchte, eine uralte Erinnerung heraufzubeschwören. Das Dorf mit all den Leuten und voller Leben - einem Leben, von dem er geglaubt hatte, dass er selbst es

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