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Dunkles Fest der Leidenschaft

Titel: Dunkles Fest der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Ängsten davon. Würde es denn nie eine sichere Zuflucht für sie geben?

Kapitel 10
    M usik erfüllte den Raum, klang in den Flur hinaus und schwebte nach draußen. Antonietta Scarletti-Justicano wandte den Kopf und lauschte. Die Schritte von zwei Fußpaaren näherten sich. Sie schnupperte in die Luft und konnte mühelos den vertrauten Geruch Josefs und den unbekannten Geruch seiner Begleitung unterscheiden. Weiblich ... jung... und sehr verstört. Es dauerte eine Sekunde, durch die Angst des Mädchens hindurch Josefs Unruhe zu spüren. Antonietta nahm ihre Hände von den Elfenbeintasten und wandte sich zu den beiden um.
    »Josef? Was ist los?«
    Skyler erkannte sofort, dass Antonietta sie nicht wirklich sehen konnte, obwohl es für Karpatianer praktisch ausgeschlossen war, körperlich nicht vollkommen zu sein. Sie versuchte, sich zu erinnern, was sie über Josefs Tante wusste. Antonietta war eine berühmte Pianistin gewesen, bevor Byron sie als Gefährtin beansprucht hatte, und praktisch seit ihrer Kindheit blind. Skyler trat näher, um es ihr leichter zu machen. »Ich bin Skyler Daratrazanoff, Francescas und Gabriels Tochter.« Sie berief sich nicht oft darauf, aber sie liebte es, diese Tatsache laut auszusprechen.
    »Wie schön, dich kennenzulernen, cara«, begrüßte Antonietta sie mit einer Stimme, die ebenso musikalisch wie ihre Finger war. »Sagt mir doch bitte, was euch so aus der Fassung gebracht hat.«
    »Ein Vampir hat Skyler angefallen«, platzte Josef heraus.
    Antonietta streckte ihre Hände nach dem jungen Mädchen aus. Instinktiv, bevor sie es verhindern konnte, wich Skyler zurück.
    »Mir ist nichts passiert. Dimitri hat ihn getötet.«
    »Und dann hat er sie angefasst. Sie abgeleckt.« Josefs Stimme klang angewidert. »Wir sind mit Müh und Not lebend davongekommen. Er hatte ein Wolfsrudel bei sich, und die Wölfe wären fast über uns hergefallen.«
    Byron! Antonietta rief sofort nach ihrem Gefährten. »Ist einer von euch beiden verletzt worden, Josef? Habt ihr Gabriel gerufen?«
    »Nein!«, protestierte Skyler. »Ruf ihn bitte nicht! Wir sind beide unverletzt. Etwas Vampirblut ist auf meine Hände gespritzt und hat sich durch meine Handschuhe gefressen. Dimitri hat bloß die Verätzungen geheilt, als Josef uns sah. Josef hat das Ganze missverstanden.«
    »Dass er mir die Zähne gezeigt hat, war jedenfalls kein Missverständnis, Skyler«, brauste Josef auf. »Du hast ihn nicht gesehen. Mordlust stand in seinem Blick, als er mich anschaute.«
    »Er hat mir das Leben gerettet«, erklärte Skyler.
    »Dein Herz klopft sehr schnell und sehr laut«, stellte Antonietta fest. »Ich glaube, du hast viel mehr Angst gehabt, als du zugeben magst.«
    »Wegen des Vampirs«, behauptete Skyler.
    Ein großer, gut aussehender Mann kam hereingeschlendert. »Ein Vampir?« Er schaute von seinem Neffen zu seiner Gefährtin und legte einen Arm um Antoniettas Taille.
    Sofort konnte Antonietta die anderen im Zimmer sehen. Meistens, wenn sie nicht müde war, konnte sie schattenhafte Umrisse ausmachen und mit ihren anderen geschärften Sinnen erkennen, wer und was um sie herum war, doch manchmal hatte sie einfach keine Lust, sich so sehr anzustrengen. Sie war daran gewöhnt, nicht sehen zu können, und wenn nicht gerade Byron ihr seine Sehkraft lieh, war es anstrengend, sich ständig konzentrieren zu müssen, um es allein zu können. Ein Vampir hat diese junge Dame angegriffen, und Josef scheint zu glauben, dass Dimitri, ihr Retter, sich anschließend ungehörig verhalten hat, obwohl sie behauptet, er hätte nur ihre Hände geheilt.
    Byron wandte sich sofort auf dem allgemein zugänglichen Kommunikationsweg an die anderen Karpatianer, um ihnen die Neuigkeit mitzuteilen. Gabriels Reaktion kam sehr schnell und war sehr heftig. »Dein Vater ist unterwegs«, verkündete Byron laut, während er gleichzeitig nach Skylers Händen griff, bevor sie protestieren konnte, und sie genau anschaute. Alte Narben, die unverkennbar daher rührten, dass sie sich gegen Angreifer gewehrt hatte, verliefen im Zickzack über ihre Unterarme. Dieser sichtbare Beweis für die Misshandlung eines jungen Mädchens bereitete ihm Übelkeit. Auf ihren Handrücken befanden sich frischere Male, erst vor Kurzem verheilt und nur noch schwach zu sehen, aber eindeutig vorhanden.
    Skyler, die am ganzen Leib zitterte, riss ihre Hände zurück. »Ich habe doch gesagt, dass er mich geheilt hat.« Sie versteckte ihre Hände hinter ihrem Rücken. »Es war

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