Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Dunkles Fest der Leidenschaft

Titel: Dunkles Fest der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
Behandlung, die er an ihr vornahm, abwandte. Seine Lippen wanderten federleicht über die Verätzungen, streiften sie kaum und hauchten kleine Liebkosungen auf die Wunden. Seine Zunge streichelte sie wie weicher Samt. Sie zuckte zusammen und hätte beinahe ihre Hand weggerissen. Instinktiv verstärkte er seinen Griff und hielt ihre Haut an seine Lippen.
    Du weißt, dass unser Speichel heilen kann.
    Skyler, die ihren Blick nicht von dem tiefen Blau seiner Augen abwenden konnte, nickte. Es fühlt sich anders an als bei Francesca und Gabriel. Es ist... Intim. Zu intim. Sexy, sogar erotisch. Bei dem Gedanken stahl sich leichte Röte in ihre Wangen. Sie konnte nicht verhindern, dass Hitze durch ihren Blutkreislauf jagte und ihr Unterleib sich verkrampfte, als Dimitris Lippen eine weitere Verätzung berührten. Sie stand so sehr in seinem Bann, dass ihr nicht einmal auffiel, dass sie die intimste Kommunikationsform von allen verwendete – die mentale Form, auf einem privaten Pfad, zu dem nur sie beide Zugang hatten.
    Seine wirbelnde Zunge nahm ihr den Schmerz. Es fühlte sich sehr verführerisch an – als nähme er ihr mehr als nur die Schmerzen. Sie konnte jedes Detail seines Gesichts sehen, das kräftige Kinn, die markante Nase, die Form seines Mundes und vor allem jene gletscherblauen Augen, denen sie nicht entkommen konnte. Seine Wimpern waren dicht und genauso wie sein Haar und seine Augenbrauen tiefschwarz. Die Farbe seiner Augen wirkte durch den Kontrast noch dramatischer, noch intensiver. Ihr wurde beinahe schwindlig, als stürzte sie in diese bezwingenden Tiefen und ginge unter.
    Skyler atmete tief ein und nahm seinen Geruch wahr. Ihr Herz schlug in einem Rhythmus mit seinem, und ihr Bewusstsein ließ in seiner Wachsamkeit nach und erlaubte Dimitri, sich ihr zu nähern und ihre Seele zu berühren. Er drängte nicht, nahm nichts, berührte sie einfach nur, so leicht, dass sie kaum spürte, wie ihre Seele sich ihm instinktiv zuwandte – sich nach ihm sehnte.
    Am liebsten hätte sie ihm ihre Hand entrissen und gesagt, dass sie sich doch lieber von Francesca helfen lassen wollte, aber sie konnte es nicht. Nichts in ihrem Leben hatte sich je so richtig angefühlt. In diesem kurzen Moment gab es weder Vergangenheit noch Zukunft, nur das Jetzt und diesen Mann.
    Dimitri achtete darauf, jede Verätzung auf ihrer Haut zu finden, jede Spur, die das Blut des Vampirs hinterlassen hatte. Wenn es nicht völlig ausgelöscht wurde, konnte es sich wie Sporen ausbreiten und furchtbare Parasiten in die Blutbahnen einschleusen. Zum Glück war der Vampir erst vor Kurzem zu einem dieser bösartigen Wesen geworden und hatte noch nicht die volle Macht seiner Art besessen. Dimitri ließ sich Zeit. Er strich mit der Kuppe seines Daumens über ihr Innengelenk und genoss es, ihre Haut zu fühlen und zu wissen, dass Skyler in diesem Augenblick völlig entspannt war.
    Nur zögernd hob er den Kopf und ließ ihre Hände los. »So. Es ist vorbei.«
    »Was ist mit deinen Wunden? Ich kann dich nicht heilen.«
    »Darum kann ich mich selbst kümmern.« Aber ohne sie konnte er nicht atmen. Er wandte den Blick ab, bevor es ihr auffiel – das Verlangen, sie in die Arme zu nehmen und weit wegzubringen, an einen Ort, wo sie keine andere Wahl hatte, als ihn zu akzeptieren. Das Tier in ihm regte sich und forderte seine Gefährtin. Dimitri drängte es entschlossen zurück. Nichts durfte diesen Augenblick mit ihr beeinträchtigen.
    »Ich wollte dich sehen. Ich muss mit dir reden.«
    Er machte eine leichte Verbeugung und streckte genauso langsam wie vorhin eine Hand aus, denn er wollte ihr Zeit für einen Rückzug lassen. Als sie nicht weitersprach, schob er eine verirrte blonde Haarsträhne hinter ihr Ohr. »Ich höre.«
    Ihr Lächeln war zaghaft, aber ein Friedensangebot. »Ich wollte dir sagen, dass es nicht an dir liegt. Es liegt an mir. Ich weiß, was eine Gefährtin des Lebens ist, und das mit uns muss ein Irrtum sein. Ich ... ich bin beschmutzt. Ich kann nicht wie andere Frauen sein – werde es nie können.« Sie senkte den Kopf, um seinem Blick auszuweichen. Seine Augen, die so lebendig waren, schienen sich in ihre Haut zu brennen und waren gleichzeitig so kalt, dass sie fror.
    »Es erfordert viel Mut, mir so etwas zu sagen, meine Kleine. Ich danke dir, dass du diesen Mut aufgebracht hast.« Er sprach sehr sanft und unterdrückte den Impuls, sie in seine Arme zu nehmen. Sie war einfach anbetungswürdig, wie sie dastand und versuchte, ihn

Weitere Kostenlose Bücher