Dunkles Fest der Leidenschaft
elektrische Funken tanzten über ihre Haut, und ihre Brüste prickelten. Sie wurde rot und war froh, dass Antonietta nicht sehr gut sehen konnte.
»Magst du Dimitri?«, fragte Antonietta.
»Er verwirrt mich. Einen Moment scheint er der netteste Mann von der Welt zu sein, und im nächsten ist er wie ein Dämon, gefährlich und bereit zu töten.«
»Als er gegen den Vampir kämpfte, meinst du?«
Skyler schüttelte den Kopf. »Ich glaube, damit wäre ich zurechtgekommen, aber ich meine Josef gegenüber. Josef ist einfach ... Josef. Er ist süß und witzig und viel intelligenter, als alle annehmen. Er hätte für mich gekämpft, und Dimitri ist... groß und stark. Du hast ihn ja gesehen. Trotzdem wollte Josef mir helfen.«
»Er hätte Byron holen können, und du hättest Gabriel rufen sollen«, erwiderte Antonietta.
»Ich weiß.«
»Josef macht gerade eine schwierige Phase seines Lebens durch. Er verbringt viel zu viel Zeit im Internet, statt mit Leuten zusammen zu sein. Er braucht mehr soziale Kompetenz. Dich und Josh nach all den Monaten ständiger Kommunikation im Netz zu treffen, war für ihn, als hätte er Freunde.«
Skyler fand es bei Antonietta schwieriger als bei anderen, in ihr zu lesen, doch sie war sicher, dass es bei diesem Gespräch nicht nur um Josef, sondern auch um sie und ihre eigene Neigung ging, sich vor dem Leben zu verkriechen. »Na ja, wenigstens brauche ich mir keine Sorgen wegen des Vampirs zu machen. Er ist jetzt tot, das heißt, ich bin in Sicherheit, und alle anderen, einschließlich Josef, können aufatmen.« Sie hoffte, die Tatsache, dass Dimitri die Bedrohung aus dem Weg geräumt hatte, würde Gabriel davon abhalten, allzu zornig zu werden.
Sie ist überzeugt, dass ihr keine Gefahr mehr droht, teilte Antonietta Byron mit.
Diese Überzeugung teile ich leider nicht. Skyler ist eindeutig zum Ziel unserer Feinde auserkoren worden, und das war bereits der zweite Angriff auf sie. Dimitri sagt, dass ihr Angreifer erst vor ungefähr einem Monat zum Vampir geworden sein kann und noch nicht über seine volle Macht verfügte. Neulinge unter den Untoten werden gern von einem weit mächtigeren Vampir als Marionetten benutzt. Wir wissen, dass sie hier in der Gegend sind, und kein Neuling würde es wagen, gegen so viele Karpatianer anzutreten. Er wurde von einem anderen geschickt, um das Terrain zu sondieren.
Antoniettas Hand flatterte anmutig an ihre Kehle. Dann ist Skyler mehr denn je in Gefahr. Irgendjemand muss es ihr sagen. Es ist nicht fair, sie in dem Glauben zu lassen, dass sie in Sicherheit ist. Wirklich, Byron, ich an ihrer Stelle würde es wissen wollen.
Man wird es ihr zweifellos mitteilen, wenn dieses Durcheinander geklärt ist. Ich würde mir nicht wünschen, es mit Lucian und Gabriel aufzunehmen, schon gar nicht, wenn sie zu zweit sind, aber Dimitri hat sich zu einer Persönlichkeit entwickelt, mit der man rechnen muss. Er hat die Brüder Daratrazanoff kritisiert und seine Rechte ausgesprochen. Dimitri gibt nicht nach und ist nicht bereit, Konzessionen zu machen. Er gibt Gabriel die Schuld daran, dass Skyler in Gefahr geraten ist, und ehrlich gesagt, Antonietta, was kann Gabriel darauf schon entgegnen? Es ist allein seine Pflicht, sie als seine Tochter und erst recht als Dimitris Gefährtin des Lebens zu beschützen. Was im Lauf der Jahrhunderte auch passiert ist, es hat aus Dimitri einen starken, tödlichen Krieger gemacht. Er hat vor, von Mikhail eine eindeutige Anordnung zu erzwingen – oder Skyler mitzunehmen.
Sie ist zu jung ... zu verstört. Sie braucht Zeit, damit ihre Wunden heilen können, Byron.
Ich glaube, dessen ist sich Dimitri bewusst. Er drängt nicht darauf, sie an sich zu binden, sondern verlangt nur, dass seine Wünsche respektiert werden.
»Du sprichst mit deinem Gefährten, nicht wahr?«, vermutete Skyler.
»Mit Byron«, sagte Antonietta. »Ja, er gibt Informationen an mich weiter. Wir haben eine echte Partnerschaft. Er hat mir versprochen, mich immer als gleichberechtigten Partner zu behandeln, und daran hält er sich, auch wenn andere finden, er sollte es nicht tun. Ich bin eine bestimmte Lebensweise gewöhnt, und Byron hat nie von mir verlangt, sie aufzugeben.«
»Er macht dich also glücklich?«
»Sehr sogar. Ich kann mir mein Leben ohne ihn nicht vorstellen. Ohne ihn hätte ich kein Leben.«
»Was geht denn da drinnen vor? Sie sind alle ganz schön wütend. Keiner von ihnen bemüht sich wirklich, seine Emotionen abzuschirmen.« Skyler hob den
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