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Dunkles Fest der Leidenschaft

Titel: Dunkles Fest der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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sie fast sterben lassen, nicht wahr? Ich hätte in dem Augenblick um Hilfe rufen sollen, als ich sah, wie der Wolf in der Falle seine Gestalt veränderte. Aber plötzlich ging alles so schnell.« Er senkte den Kopf. »Ich konnte mich nicht rühren. Kein bisschen. Ich habe keinen Mut, Byron. Ich hatte Angst.«
    »Mit gutem Grund. Niemand macht bei seiner ersten Begegnung mit einem Vampir alles richtig. Dimitri ist ein Jäger und noch dazu ein verdammt guter. Er jagt die Untoten seit Jahrhunderten ohne jede Hilfe, aber lass dir gesagt sein, bei seinem ersten Vampir ist er genauso wie du vor Schreck zur Salzsäule erstarrt.«
    »Und du?«
    Ein kurzes Lächeln huschte über Byrons Gesicht. »Jacques und ich waren zusammen und fühlten uns ziemlich gut, bis das Ding aus heiterem Himmel vor uns auftauchte und uns einen Mund voller scharfer schwarzer Zähne zeigte. Ich glaube, wir hätten beide fast einen Herzinfarkt bekommen.« Er fuhr mit einer Hand durch Josefs Haar. »Du hast dich gut gehalten. Und du hast dein Möglichstes getan, um Skyler vor Dimitri zu beschützen.«
    »Er hat sie nicht bloß geheilt«, sagte Josef. »Das war eine astreine Anmache.«
    »Dimitri ist ihr Gefährte des Lebens, Josef. Das darfst du nicht außer Acht lassen.«
    Josef zog ein finsteres Gesicht und knallte die Tür hinter sich zu.
    Byron seufzte. »So viel zu dem Versuch, ein guter Leihvater zu sein. Ich wünschte wirklich, meine Schwester würde wieder die Verantwortung für den Burschen übernehmen.«
    »Nein, das stimmt nicht.« Antonietta schmiegte sich an ihn, sodass ihre weichen Brüste ihn streiften, und fuhr mit ihren Fingern durch sein Haar. »Du findest es ganz toll, ein Onkel zu sein.«
    »Der Junge macht mich wahnsinnig. Ich kann mich nicht erinnern, je so jung gewesen zu sein.«
    Antonietta verschlang ihre Finger mit seinen, als sie durch das Haus zu dem gemütlichen kleinen Salon gingen, wo sie sich gern aufhielten, wenn sie unter sich sein wollten. Ihr Haushalt in Italien brachte viele Verpflichtungen mit sich. Antoniettas Familie lebte bei ihnen im Palazzo, und es gab immer wieder große Dramen.
    »Ich fühle das Jaguarweibchen«, gestand Antonietta, ohne ihn anzuschauen. Sie legte eine Hand an ihre Brust. »Sie ist irgendwo da drinnen und reagiert auf etwas, das hier in der Luft liegt. Sie ... sie krallt sich an mir fest. Meine Sehkraft ist schlechter als sonst, aber mit den Jaguaraugen kann ich sehen.«
    Byron wusste, dass die Familie Scarletti, Antoniettas Vorfahren, in direkter Linie von Jaguarwesen abstammten, und in ihr war die Raubkatze schon immer sehr stark gewesen. Er beugte sich zu ihr vor, nahm ihre Hände und zog sie an seinen Mund. »Wann hat das angefangen?«
    »Vor ein paar Stunden. Zuerst war ich einfach ruhelos und gereizt, aber jetzt ist es eher schlechte Laune, das Verlangen zuzuschlagen, eine Wildheit, die ich nicht richtig erklären kann.« Sie machte ein bekümmertes Gesicht. »Ich dachte, ich hätte das alles hinter mir gelassen.«
    »Du bist Karpatianerin, Antonietta, und nicht alles am Jaguar ist schlecht. Manche machen etwas Böses daraus, doch im Augenblick ist es wichtiger herauszufinden, was die Raubkatze in dir geweckt hat.« Er schaute durch das Fenster auf die düsteren Wolken. »Es dauert nur noch ein paar Stunden, bis wir die Dorfbewohner zu diesem Weihnachtsspiel und dem Festmahl im Gasthof treffen. Wir müssen auf jede etwaige Gefahr vorbereitet sein.«
    Sie fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. »Ich war immer in der Lage, das Jaguarweibchen zu beherrschen, doch jetzt kämpft sie gegen mich und versucht zu entkommen, und ich glaube ... « Ihr Blick begegnete seinem. »Ich glaube, sie ist gefährlich.«
    »Du könntest nie jemandem etwas antun, Antonietta«, versicherte er ihr.
    »Du verstehst das nicht. Sie versucht, mir wehzutun. Ich lasse sie nicht heraus, und sie ist zornig.«
    Byrons Augen wurden schmal, und er setzte sich kerzengerade auf, während er alle seine Sinne in die Nacht hinausschickte, um die Umgebung zu untersuchen, zu überprüfen und dabei auf eine kaum merkliche Anwesenheit von Macht zu stoßen, die Einfluss auf diese Seite von Antonietta hatte. Er konnte spüren, dass die Luft leicht aufgewühlt war, aber bei so vielen Karpatianern an einem Ort war es unmöglich zu sagen, ob dieses Phänomen für das Aufbegehren des Jaguarweibchens verantwortlich war.
    »Ich habe gehört, dass die ›Dark Troubadours‹ Ärger mit den Leoparden haben, die sie mitgebracht haben«,

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