Dunkles Fest der Leidenschaft
immer in der Lage gewesen, sie zu bändigen. Jetzt wollte die Katze hinaus – wollte Freiheit.
Atme. Das Wort erklang leise in ihrem Bewusstsein. Leise und warm und sehr intim. Du vergisst ständig zu atmen.
Sie wusste, dass sie allein in der Küche war. Riordan, ihr geliebter Gefährte, besuchte gerade seine Brüder. Juliette und Riordan waren aus Südamerika angereist und erst in den frühen Morgenstunden eingetroffen, und Riordan hatte noch keine Gelegenheit gehabt, seinen Bruder Manolito zu sehen, der bei einem Kampf schwer verletzt worden war.
Ich atme sehr wohl. Ich wünschte, du wärst hier. Eine unverhohlene Einladung schwang in ihrer Stimme mit. Riordan verstand es sehr gut, mit einem einzigen Wispern seiner verführerischen Stimme ihr Blut in Wallung zu bringen. Ich muss diesen Obstsalat zubereiten. Du wolltest mir doch helfen. Ihre Brüste prickelten und spannten und fühlten sich schwer an. Juliette hatte die üppigen Kurven einer echten Frau. Ihre Taille war schmal, aber ihre Brüste und Hüften waren großzügig, und in diesem Moment glühte jeder Zentimeter ihrer Haut. Sie wollte ihn. Hier und jetzt. Wenn er nicht bald zurückkam, würde sie sich in den Schnee werfen müssen, um sich abzukühlen.
Bin schon unterwegs. Ich muss mich nur noch verabschieden. Es liegt wohl an dem Salat, den du zubereitest. Mir scheint, Obst bringt dich in Fahrt.
Nur das, was man damit machen kann. Juliette lachte, obwohl ihr im Grunde nicht danach zumute war. Sie war viel zu kribbelig. Die Brüder de la Cruz schienen alle sehr sinnliche Männer zu sein, und in dieser Beziehung passte sie zu ihnen. Sie brauchte Riordan und liebte seinen Einfallsreichtum beim Sex, doch noch nie hatte sie sich so reizbar, fast schon verzweifelt gefühlt.
Sie drehte den Wasserhahn auf, ließ etwas Wasser über die Furche zwischen ihren Brüsten rinnen und schaute dabei aus dem Fenster. Niemand war zu sehen. Sie war ganz allein. Sorgfältig überprüfte sie die Umgebung, wie Riordan es ihr beigebracht hatte, meinte aber immer noch, beobachtet zu werden. Juliette versuchte, das Gefühl abzuschütteln. Sie befürchtete, es könnte ein Überbleibsel der Paranoia aus der Zeit sein, als sie andere Frauen von Jaguarmännern befreit hatte. Sie würde die ständige Wachsamkeit, die erforderlich gewesen war, um im Dschungel zu überleben, wohl nie ablegen. Wieder schaute sie aus dem Fenster, um sicherheitshalber noch einmal die Umgebung zu untersuchen, wobei sie vor allem darauf achtete, sich nicht die geringste Bewegung in der Nähe des Hauses entgehen zu lassen, auch wenn es nur ein Tier war, das über den Boden huschte. Aber niemand war in der Nähe.
Juliette? Jacques hat uns allen mitgeteilt, dass irgendjemand versucht, die Leoparden dazu zu bringen, Shea und ihr ungeborenes Kind anzugreifen. Wer auch dahintersteckt, weiß offenbar nicht, dass in einigen unserer Frauen das Blut der Jaguarwesen fließt. In dir ist es sehr stark. Hast du irgendwelche Probleme?
Juliette stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Mit dem Jaguar konnte sie fertig werden, wenn er es war, der für ihre gereizte Stimmung verantwortlich war. Ja. Aber ich musste mein ganzes Leben mit der Katze in mir zurechtkommen, und ich kann sie kontrollieren. Wenn die Katze paarungsbereit war, konnte es schwierig werden, diese Kontrolle aufrechtzuerhalten. Das könnte die Ursache für ihr problematisches Verhalten sein. Daran hätte sie gleich denken müssen.
Sei vorsichtig, Juliette.
Sie lächelte in sich hinein, als sie die Melonenschalen einsammelte. Natürlich musste Riordan das letzte Wort haben und ihr so etwas wie einen Befehl geben. Er hatte in Südamerika zu lange mit seinen Brüdern zusammengelebt, oder vielleicht waren die Brüder de la Cruz einfach von Natur aus herrisch im Umgang mit ihren Frauen – na schön, mit allen, mit denen sie zu tun hatten. Sie sahen es gern, wenn ihre Frauen folgsam waren, doch weder sie noch Colby, Rafaels Gefährtin, waren sanftmütig und fügsam. Zumindest aus Juliettes Perspektive ergab das eine sehr interessante und hochexplosive sexuelle Mischung.
Sie nahm die Schale mit den Abfällen und trug sie in das dichte Gehölz hinaus, das ihr Haus umgab. In dem Moment, als sie in die Nachtluft hinaustrat, regte sich die Katze in ihr, fuhr ihre Krallen aus und wandte den Blick zu den Bergen – zu Jacques' Haus. Juliette brachte das Raubtier mit einem warnenden Knurren zur Vernunft und drängte es unbarmherzig zurück. Die Katze versuchte
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