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Dunkles Fest der Leidenschaft

Titel: Dunkles Fest der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Raubtier in ihrem Inneren und ließ zu, dass es ihren Körper vollständig eroberte. Geflecktes Fell schob sich über ihre Haut, Muskeln und Sehnen dehnten und streckten sich, messerscharfe Krallen fuhren aus ihren gebogenen Händen, und ihr Gesicht wurde länglich, um sich der Schnauze und dem Gebiss des Jaguars anzupassen. Sie ließ sich auf alle viere fallen und lief geschmeidig los. Kräftige Muskeln und ein biegsames Rückgrat erlaubten dem untersetzten Jaguar, von Felsen auf Baumstämme und sogar von Ast zu Ast zu springen, wenn es nötig war.
    Ich verbiete dir das, stieß Riordan zwischen den Zähnen hervor, während sein Zorn wie dunkle Schwaden in ihr Bewusstsein drang.
    Wie gut, dass ich mich nicht herumkommandieren lasse. Juliette hatte fast ihr ganzes Leben lang gegen männliche Jaguarwesen gekämpft. Sie entführten Frauen, die eine andere Gestalt annehmen konnten, und raubten die Kinder, die einer derartigen Verbindung entsprungen waren. Juliette hatte im Dschungel gelebt und zusammen mit anderen Frauen versucht, etwas dagegen zu unternehmen, doch am Ende hatte sie ihre Mutter und ihre Tante an die Jaguarwesen verloren, und irgendwann war ihre Schwester Jasmine entführt worden. Sie konnte nicht zulassen, dass ihnen erneut eine Frau in die Hände fiel.
    Riordan war ein mächtiger Karpatianer, der seit Jahrhunderten in Südamerika lebte und dabei die dominante und besitzergreifende Art des Lateinamerikaners gegenüber Frauen angenommen hatte, was die ohnehin schon herrischen Züge seiner Spezies noch verstärkt hatte. Juliette wusste, dass ihn der Gedanke, sie könnte in Gefahr sein, rasend machte – vor allem, wenn er eine Gefahr für sie witterte, während er nicht bei ihr war. Außerdem ärgerte es ihn, wenn sie ihm nicht gehorchte.
    Rafael wird mich begleiten. Wir werden den Jaguarmann finden.
    Gut. Dann habe ich Rückendeckung. Beeilt euch lieber.
    Er übermittelte ihr ein tiefes Knurren und das Bild, wie er sie erwürgte. Juliette ignorierte ihn und lief so leichtfüßig wie möglich über den Schnee, wobei sie den Spuren des Männchens folgte und gleichzeitig seine Witterung aufnahm. Das Jaguarweibchen in ihr wehrte sich einen Moment lang und wandte sich wieder zu den Bergen um, aber Juliette lenkte die Katze in die richtige Richtung und trieb sie zu einem schnelleren Tempo an, um das Männchen einzuholen.
    Wie lange hatte er vor dem Haus gelauert und ihr dabei zugesehen, wie sie den Obstsalat zubereitete? Sie hatte darauf bestanden, dass Riordan seinen Bruder besuchen ging, weil Manolito schwer verletzt worden war. Ihr war nie der Gedanke gekommen, sie könnte hier in den Karpaten auf ein männliches Jaguarwesen stoßen – schon gar nicht, da so viele Karpatianer bei den Frauen waren und sie hüteten wie einen kostbaren Schatz.
    Du bist ein kostbarer Schatz, Juliette, obwohl ich in Erwägung ziehe, dir den Hintern zu versohlen, damit du mir endlich gehorchst.
    Ich würde dir gewisse Körperteile abschneiden, während du schläfst.
    Das wäre allerdings ein Problem. Trotz der ernsten Situation musste er lächeln.
    Juliette spürte eine Woge von Liebe. Sie hatte nie geglaubt, je einen Mann zu finden – noch dazu einen extrem dominanten -, den sie lieben und respektieren könnte. Ihr Leben lang war es darum gegangen, Männer zu bekämpfen, aber Riordan achtete sie. Bei ihm würde sie immer vor allem anderen Vorrang haben, auch wenn er versuchte, sie herumzukommandieren. Und eigentlich war es schön, sich auf jemand anders verlassen zu können. Riordan war absolut verlässlich. Er würde zu ihr kommen und andere mitbringen.
    Zielstrebig lief sie weiter, blieb jedoch in Deckung. Es war durchaus möglich, dass der Jaguar sie in eine Falle locken wollte. Wo es einen gab, waren oft noch mehr, insbesondere, wenn sie wegen einer Frau gekommen waren – und das schien hier der Fall zu sein. Der Jaguar, den sie jetzt verfolgte, hatte sich Richtung Süden gewandt. Auf offenem Gelände bewegte er sich sehr schnell und versuchte ansonsten, im Schutz der Bäume zu bleiben.
    Ich kann ihn nicht aufspüren, wenn ich die Umgebung scanne, beschwerte sie sich.
    Riordan fluchte. Juliette, mach, dass du da wegkommst! Brich die Suche ab und warte auf uns! Wir sind ganz nahe, aber du könntest in eine Falle gehen.
    Ich darf ihn nicht in die Nähe der anderen Frauen lassen. Er zieht gerade einen weiten Bogen und schlägt die Richtung zu Rafaels Haus ein. Kehrt wieder um, Riordan. Colby ist mit ihren Geschwistern und

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