Dunkles Fest der Leidenschaft
deren Freunden dort. Panik schwang in Juliettes Stimme mit. Sie war immer noch ein Stück von dem Jaguar entfernt, und sie war sich ziemlich sicher, dass Riordan und Rafael auf sie zukamen. Sie würden den Jaguar verpassen, und er würde freien Zugang zu den Frauen und Kindern im Haus haben.
Colby wird die Kinder beschützen. Sie ist sich der Gefahr bewusst und hat entsprechende Vorkehrungen getroffen. Bleib einfach, wo du bist, drängte Riordan sie.
Juliette zögerte. Wie ließ sich verhindern, dass der Jaguar jemandem zu nahe kam? Sie wandte sich in der kleinen Senke, in der sie stand, leicht um und hob den Kopf, um erneut in die Luft zu wittern. Sofort nahm sie den scharfen Geruch des Männchens wahr. Ihr Kopf fuhr herum, doch es war zu spät. Seine Gestalt war nur wie ein verschwommenes Flirren in der Luft zu sehen, so schnell raste er auf sie zu. Das wesentlich schwerere Männchen krachte in ihre Seite, brach ihr die Rippen und warf sie um. Gleich darauf war es über ihr und schnappte nach ihrer Kehle, während es ihr mit seinen Krallen die Flanken aufriss und tiefe Wunden schlug. Sie versuchte, ihre Zähne in das Bein des Jaguars zu schlagen, aber aus irgendeinem Grund gelang es ihr nicht. Sie konnte ihn nicht packen. Sein Blut war heiß und brannte in ihrem Mund.
Juliette hatte schon mit vielen Jaguarmännchen gekämpft, doch dieses hier war unglaublich stark. Trotz ihrer großen Wendigkeit schaffte sie es nicht, sich unter dem Raubtier hervorzuwinden. Sie achtete darauf, ihre Kehle zu schützen, doch der Jaguar hieb seine Krallen in ihre Brust und bohrte seine Hinterpfoten in ihren weichen Bauch, und als sie versuchte, sich herumzurollen, verbissen sich seine Zähne in ihrer Schulter und bohrten sich durch Muskeln und Gewebe.
Ergib dich!, befahl Riordan.
Nein! Niemals! Eher ließ sie sich töten. Ich würde lieber sterben, als mich von seinen schmutzigen Pranken berühren zu lassen.
Riordan fluchte und nahm ihr jede Entscheidung ab, indem er brutal die Kontrolle über ihr Bewusstsein an sich riss. Er war viel stärker, als sie erwartet hatte, und beugte mühelos ihren Willen, sodass das Jaguarweibchen regungslos unter den scharfen Klauen und Zähnen des Männchens lag. Schau ihn an! Sieh ihm direkt in die Augen! Noch während Riordan den Befehl erteilte, erzwang er ihren Gehorsam und diktierte ihr, was sie zu tun hatte.
Juliette lag schwer atmend im Schnee. Aus Dutzenden von Wunden blutend und mit schmerzenden Rippen, starrte sie in den triumphierenden, gelblich schillernden Blick, aus dem reine Bosheit sprach. Ein Ausdruck verschlagener Gerissenheit lag in diesen Augen. Sie ließ in ihrem Blick das Grauen des Jaguarweibchens sehen, das kapitulierte, obwohl sie tief im Inneren spürte, wie Riordan auf den perfekten Augenblick zum Zuschlagen wartete. Sie war nicht allein, sie konnte das durchstehen. Riordan konnte ihn durch sie zerstören. Ein männliches Jaguarwesen weniger, das Frauen terrorisierte. Schaudernd vor Ekel, aber bereit, das Opfer zu bringen, damit Riordan diesem Leben ein Ende bereiten konnte, wartete sie darauf, von dem Jaguar berührt zu werden.
Der Jaguar schob sich nach vorn und beugte sich über sie. Sein Gesicht verzerrte sich, und die Form seiner Brust und seiner Vorderbeine begann sich zu verändern. Sein spitzes Raubkatzengesicht verwandelte sich in einen schmalen, von straffer Haut überzogenen Schädel. Die Mundhöhle klaffte weit auf und entblößte braun gefleckte, scharfe, spitze Zähne.
Juliettes Herz setzte kurz aus, um gleich darauf vor Entsetzen laut zu hämmern. Sie fühlte Riordans Schock und hörte seine Warnung an die anderen Karpatianer. Kein Jaguarwesen – ein Vampir! Juliette begann sofort, ihre Gestalt zu verändern, zog beide Beine an und trat kräftig zu. Ihre Füße trafen den Vampir mitten in der Verwandlung in die Brust. Nichts geschah. Er zuckte nicht einmal zurück. Es war, als hätte sie eine Betonmauer getroffen, mit einer Wucht, die ihren ganzen Körper erschütterte. Sie versuchte, sich von ihm wegzurollen, aber eine verkrümmte Hand packte sie; scharfe Krallen bohrten sich wie Stacheln in ihre Schultern und pressten sie auf den Boden.
Er richtete sich auf, die finstere, schmutzige Verkörperung des Bösen, und grinste sie höhnisch an. Ein Finger wurde zu einer langen, dünnen Kralle. Er hauchte darauf, beugte sich vor und ritzte ihre Kehle auf. Sie spürte den Schwall heißen Blutes auf ihrem Hals und dann auf ihrer Brust. Dann fing die Wunde an
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