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Dunkles Feuer

Dunkles Feuer

Titel: Dunkles Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Kenlock
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aufbrausend sein, wenn er bemerkte, dass man ihm nicht aufmerksam zuhörte. Richard verbannte alle anderen Gedanken und konzentrierte sich wieder auf den Alten.
    „Danach. Was ist später? Junge, du musst dir im Leben Ziele setzen, sonst erreichst du gar nichts. Denk’ an deinen Vater.“
    Für diesen Satz hasste er ihn jedes Mal. Verdammt, warum musste er immer wieder an den alten Wunden rühren?
    Arschloch , dachte Richard, nickte aber beflissen.
    „Würdest du gern studieren? Ich könnte dir das Studium finanzieren.“
    Studieren? Darüber musste Richard noch nachdenken, aber die Idee gefiel ihm. Endlich würde er aus diesem elenden Haus mit seinen verstaubten Möbeln und dem Geruch nach Krankheit und Verwesung herauskommen. Ja, das klang cool. Studieren! Möglichst weit weg von hier!
    „Ja, ich würde gern studieren“, antwortete Richard und setzte seinen Hundeblick auf.
    „Gut! Gut, mein Junge. Und was würdest du gern studieren?“
    Scheiße, keine Ahnung. Was soll ich jetzt sagen?
    Onkel Mathew bemerkte seine Verwirrung. „Lass nur, noch ist Zeit. Wir finden etwas für dich.“
    Die knorrigen Finger seines Onkels streichelten seine Hand. Richard gab sich alle Mühe, nicht aufs Bett zu kotzen. Er konnte es nicht leiden, wenn der Alte ihn anfasste.
    „Onkel Mathew?“, fragte er bewusst zaghaft.
    „Ja?“
    „Da ist heute Abend eine Party, und ich würde gern ...“
    „Du brauchst Geld, richtig?“
    Richard nickte stumm. Aus dem Augenwinkel bemerkte er, wie der Alte die Hand unter das Kopfkissen schob und seine lederne Geldbörse hervorfischte.
    „Wie viel brauchst du?“
    „Zwanzig Dollar.“
    Als er endlich das Geld in den Händen hielt, entschuldigte sich Richard mit der Ausrede, er müsse noch für die Schule lernen. Onkel Mathew ließ sich zurück auf sein Kissen sinken. Die Schmerzen wurden stärker, aber er beschloss, mit dem Morphium noch ein wenig zu warten. Er wollte über seinen Neffen nachdenken und dafür brauchte er einen klaren Kopf.
    Richard war ein guter Junge, der Beste. Vielleicht ein bisschen wild und übermütig, aber hilfsbereit. Mit diesem Gedanken nickte er ein.
    Die Schmerzen weckten ihn eine Stunde später. Er rief nach Richard, aber der hatte das Haus verlassen. Nun war niemand mehr da, der ihm die Spritze setzen konnte und er spürte, dass es diesmal wirklich schlimm werden würde.
    Mit zusammengepressten Zähnen wartete er auf die erbarmungslosen Schmerzwellen, und als sie kamen, brüllte er wie ein verletztes Tier, aber niemand hörte ihn.
    Richard lag zwei Blocks weiter mit Susan Gready im Bett. Seine Finger fummelten zwischen ihren Beinen, und sie ließ ihn gewähren. Sie war heiß und feucht.
    Heute würde er endlich seine Unschuld verlieren.
    Es war höchste Zeit.

    Donna Wilson, Professorin an der Georgetown Universität von Washington, zog die Bettdecke über ihre nackte Brust, kuschelte sich näher an Richard und legte ihren Kopf an seine Schulter. Ihre Augen waren geschlossen, und wenn sie hätte schnurren können, hätte sie es jetzt getan. Sie hatte gerade eben den besten Sex ihres Lebens gehabt.
    Richard drehte den Kopf auf dem Kissen und blickte sie an. Sie war nicht reizvoll oder attraktiv, aber wie eine Wahnsinnige im Bett. Nachdem er sie endlich so weit gebracht hatte, mit ihm zu schlafen, war sie unersättlich geworden.
    Sein Blick tastete über ihren verwelkenden Körper. Möglich, dass sie früher einmal eine hübsche Frau gewesen war, aber die Zeit hatte ihre Spuren hinterlassen.
    Das braune Haar war von grauen Strähnen durchzogen. Tiefe Falten gruben sich in die Mundwinkel, und die Haut neben ihren Augen bildete ein Netz aus feinen Fäden. Die Bettdecke verschob sich, und er konnte ihre schlaffen Brüste sehen. Darunter wölbte sich ein ansehnlicher Bauchansatz, an tiefere Stellen mochte er gar nicht erst denken. Gott sei Dank, dass es für heute vorbei war.
    Sie regte sich neben ihm, schlug die Augen auf.
    „Und es macht dir wirklich nichts aus, dass ich zwanzig Jahre älter als du bin?“, fragte sie schüchtern.
    Richard schenkte ihr ein strahlendes Lächeln. „Darling, du bist nicht alt. Du wirst nie alt sein. Nicht für mich. Also denk’ nicht mehr daran. Wir lieben uns, das ist alles, was zählt.“
    Glück schimmerte in ihrem Gesicht, und in diesem Moment war sie fast schön. Leider nur fast. Ihr Atem roch nach beginnendem Alter.
    Er küsste sie zart auf den Mund. „Bald können wir eine Wohnung mieten und zusammenwohnen. Es ist

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