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Dunkles Feuer

Dunkles Feuer

Titel: Dunkles Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elvira Zeissler
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und legte ihr die Hände auf die Schultern. Sanft fing er an, ihren Nacken zu massieren.
Dankbar lächelte sie ihn an. Dann legte sie ihre Hand auf die seine. »Nicht, dass du denkst, ich will mich beschweren, aber wolltest du nicht die nächsten drei Wochen durcharbeiten, damit wir schneller fertig werden?«
»Ich arbeite doch.« Er fuhr fort, ihren Nacken zu massieren. Julie schaute hoch und versuchte, in seinem Blick zu lesen, doch er wandte seine Augen ab.
»Peter, was ist los? Etwas bedrückt dich doch. Sag' es mir.«
Seufzend setzte er sich auf einen Hocker. »Ich weiß es selber nicht, Julie.«
Prüfend sah sie an. »Warum habe ich das Gefühl, dass du doch mehr weißt, als du mir sagen möchtest?«
Er lächelte resigniert. »Wahrscheinlich, weil du mich einfach zu gut kennst.«
»Nun?«
»Das Problem ist, ich weiß wirklich nichts. Ich fühle mich bloß äußerst unruhig.«
»Hat es etwas mit Walter zu tun, du hast dich gestern recht lange mit ihm unterhalten.«
»Er hat mir erzählt, was ‚damals' vorgefallen war. Wenigstens seine Sicht der Geschichte.«
»Und du glaubst ihm nicht?«
»Ich bin mir nicht sicher. Es hatte hier eine Reihe von Unfällen gegeben. Tragische Unfälle, so wie Daniels. Bloß, dass damals Menschen gestorben waren.«
»Oh, mein Gott. Was ist passiert?«
»Nun ja, ein Freund von Walter, der mit seiner Schwester liiert war, ist vom Gerüst gestürzt. Das hat seine Schwester hart getroffen. Noch schlimmer war jedoch, dass dies auch die Nerven von Walters Verlobten so zerrüttet hat, dass das Mädchen Wahnvorstellungen entwickelte und sich das Leben nahm.«
»Das ist ja furchtbar. Da ist es kein Wunder, dass die Leute wieder zu tratschen anfangen. Das muss Walter sehr schwer getroffen haben.« Julie verstummte. Peter nahm sie tröstend in die Arme. »Das kann doch aber nichts mit uns zu tun haben, oder, Peter?«
»Ich weiß nicht, wie es möglich sein sollte. Aber es ist trotzdem beunruhigend.«
»Peter, ich bin nicht beunruhigt, ich habe Angst.«
»Keine Angst, ich werde nicht zulassen, dass dir etwas passiert. Und wenn ich dich einfach die ganze Zeit festhalten muss.«
Julie lächelte.
»Du warst schon immer mein großer starker Beschützer. Du musst aber auch auf dich aufpassen.«
»Was soll uns schon passieren, Julie? Wir haben bisher immer alles gemeistert. Außerdem, wir könnten jederzeit abreisen, wenn es uns hier nicht mehr gefällt.«

An diesem Abend konnte Julie sehr lange keinen Schlaf finden. Walters Geschichte hatte sie zutiefst erschüttert. Und ihre Gedanken kreisten ständig um die Parallelen der beiden Ereignisse, die so weit auseinander lagen. Als sie dann endlich in den Schlaf überging, verfolgten ihre Gedanken sie auch in ihren Träumen.
Doch plötzlich änderte sich der Traum, als hätte jemand einen Film in ihrem Kopf gestoppt und einen neuen eingelegt.

Julie erschauerte. Doch es war nicht die Kälte, die wohlige Schauer an ihrem Rücken entlang über ihren gesamten Körper schickte.
Sie spürte seine Gegenwart mehr, als dass sie ihn sah.
Doch er war da, das wusste sie ganz genau. Sie kannte ihn nicht, und doch schien er ihr so unendlich vertraut.
Langsam löste er sich aus dem Schatten und kam auf sie zu. Sie konnte sein Gesicht nicht erkennen, doch das war nicht wichtig. Sie spürte, dass er sie ansah, und dieser Blick schien sie magisch anzuziehen. Sanft nahm er ihre Hand und hauchte einen leichten Kuss darauf.
Julie war wie verzaubert, sie konnte sich nicht regen. Sie beobachtete nur. Doch sie war alles andere als unbeteiligt. Jede Faser ihres Körpers war aufs Stärkste gespannt, mit allen ihren Sinnen nahm sie seine Gegenwart auf. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, als er vorsichtig um sie herum ging, bis er genau hinter ihr stand. Julie wartete gespannt darauf, was er als nächstes tun würde. Sie war elektrisiert von seiner Gegenwart. Er beugte seinen Mund zu ihrem Ohr und flüsterte sanft ihren Namen.
Es war nur ein Flüstern, doch es lag so viel Sehnsucht, Einsamkeit und Verlangen nach ihr in seiner Stimme. Julie wollte sich nach ihm umdrehen, sein Gesicht sehen. Doch sie konnte nicht. Sein Kuss, den er ihr zum Abschied auf die Wange drückte, brannte in ihr nach, als sie die Augen öffnete.

Sie hatte geträumt. Julie lächelte. Wenn es ein Traum war, dann hoffte sie, dass er nächste Nacht wiederkommen würde. Sie spürte, dass ihre Wangen gerötet waren und ihr Herz in ihrer Brust pochte, und sie konnte noch immer seinen Kuss spüren.
Sie räkelte

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