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Dunkles Feuer

Dunkles Feuer

Titel: Dunkles Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elvira Zeissler
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an, als hättest du dich in deinen Traum verliebt.«
»Und du hörst dich an, als wärst du auf meinen Traum eifersüchtig.«
Touché, dachte Peter. »Wie auch immer, du solltest jetzt aufstehen.«
»Nun ja, vielleicht habe ich ja Glück und bekomme heute Nacht noch eine Fortsetzung. Ich kann es kaum erwarten.«
Irgendwo in Peters Kopf regten sich die Alarmglocken, doch er wusste nicht, weshalb. Es war immerhin nur ein Traum.

Am Nachmittag konnte Peter Julie nirgendwo finden. Es sah ihr überhaupt nicht ähnlich, alle Arbeit liegen zu lassen und einfach so zu verschwinden. Langsam machte er sich wirklich Sorgen. Doch im Augenblick galt seine Besorgnis nicht so sehr Julies Gemütszustand als vielmehr ihrem Aufenthaltsort.
Als er an einem der Fenster vorbeiging, die in den Hof hinausführten, bemerkte er aus dem Augenwinkel eine Bewegung. Er konnte gerade noch Julies leichtes Sommerkleid erkennen, als sie um die Ecke bog und in dem Garten verschwand.
Er raste die Treppe hinunter und eilte ihr hinterher. Zum Glück hatte es vor kurzem einen Schauer gegeben, so dass er Julies Fußabdrücke in der feuchten Erde deutlich erkennen konnte.
Julie ging zügig, als hätte sie ein festes Ziel, das sie erreichen wollte. Als er sie endlich einholte, stand sie in der Mitte eines kleinen Pavillons. Die steinernen Säulen waren fast vollständig von wildem Efeu umrahmt, so dass das kleine Bauwerk beinahe wie von der Natur erschaffen wirkte.
Julie stand einfach nur da und blickte sich staunend um. Sie wirkte überrascht, verstört.
»Julie, was machst du hier?«
Julie, die Peters Anwesenheit noch nicht bemerkt hatte, zuckte zusammen. »Ich habe von diesem Ort geträumt, Peter.«
»Und?«
»Die Laube war sauberer und nicht so überwuchert. Aber ich bin mir vollkommen sicher, dass es dieser Ort hier war.« Sie setzte sich auf die Bank. »Das ist doch völlig unmöglich.« Verstört wischte sie sich mit den Händen über das Gesicht. Doch als sie sie herunternahm, saß sie noch immer in der gleichen Laube.
»Und was soll daran so außergewöhnlich sein?«
»Wie kann ich von diesem Ort geträumt haben, wenn ich noch nie zuvor hier gewesen bin?«
»Wie meinst du das?«
»In meinem Traum war ich genau hier. Wir standen da, wo du jetzt stehst. Es sah alles fast genau so aus wie jetzt, bloß viel neuer, als wäre es erst gebaut worden. Deshalb habe ich auch den Weg hierhin gefunden, weil ich ihn im Traum schon einmal gegangen bin!«
Peter sah Julie skeptisch an. »Worauf willst du hinaus?«
»Das weiß ich selber nicht. Es muss einen Grund geben, warum er mich hierher geführt hatte.«
»Wer?«
»Der Mann aus meinen Träumen.«
»Wenn du meinst.« Peter wurde langsam ärgerlich. Er erkannte Julie einfach nicht wieder. »Ich gehe jetzt zurück ins Schloss. Wenn du mit dem Träumen fertig bist, kannst du ja auch nachkommen.«
»Ja, ja. Ich komme bald nach.«
Beim Weggehen sah Peter, wie Julie die Augen schloss und tief in Gedanken versunken verträumt lächelte.

In der folgenden Nacht hoffte Julie, wieder von ihm zu träumen.
Sie wartete auf ihn, doch er kam nicht. Unruhig fing sie an, auf und ab zu gehen. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass das, worauf sie sich den ganzen Tag gefreut hatte, nicht eintraf. Sie musste mit ihm sprechen. Und sie wollte wieder dieses Gefühl haben, das sie immer in seiner Nähe empfand. Das Gefühl, etwas Besonderes und einzigartig Wertvolles zu sein. Noch nie hatte ein Mann sie so behandelt, sie so angesehen, mit dieser Intensität, diesem Verlangen, dieser Kraft. Und noch nie vorher hatte ein Mann ihren Namen mit einer solchen Sehnsucht und Zärtlichkeit ausgesprochen. Auch wenn sie selbst beim Träumen wusste, dass es nur ein Traum war, so war es doch ein perfekter Traum.
Unfähig, länger untätig zu sein, lief Julie in den Garten. Trotz der fortschreitenden Dämmerung fand sie ihren Weg sicher zum Herzen des Parks, dorthin, wo in der Dunkelheit fast unsichtbar die kleine Gartenlaube stand.
Als Julie um die letzte Wegbiegung kam, sah sie Licht durch die verzierten Wände dringen. Ungläubig kam sie näher.
Bei ihrer Ankunft erhob er sich und reichte ihr die Hand, um sie die kleinen Stufen hinaufzuführen. Es war wunderschön. Die Dunkelheit wurde durch den Schein dutzender Kerzen vertrieben.
Einen Arm hatte er hinter seinem Rücken verborgen. Nun reichte er ihr eine einzige langstielige dunkelrote Rose.
»Ich habe gehofft, dass du kommen würdest.«
Julie blickte ihn staunend an. »Wer bist du?«
Er

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