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Dunkles Feuer

Dunkles Feuer

Titel: Dunkles Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elvira Zeissler
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zugeben, aber sie fühlte sich etwas vernachlässigt, da Frederik sie den ganzen Abend kaum eines Blickes gewürdigt hatte.
Immerhin waren sie Freunde, sie hätte nicht gedacht, dass er so gerne auf ihre Gesellschaft verzichten würde. Sie sah vielleicht nicht so gut aus, wie manche dieser Damen, aber sie hatte geglaubt, dass es ihm nicht nur darauf ankam. Zumindest nicht bei ihr.
Was war es nur mit den Männern, dass sie alles andere vergaßen, wenn ihnen ein paar große blaue Augen über einem viel zu gewagten Dekolleté zuklimperten? Sie spürte das unwiderstehliche Bedürfnis herauszufinden, ob das wirklich alles war, was Frederik wollte.

Frederik sah sie kommen und blickte sie fragend an. Mit einem kaum merklichen Wink gab sie ihm zu verstehen, dass sie gerne nach Hause fahren würde. Er nickte ebenso leicht zurück. Es war noch ein langer Weg.
Elisabeth drückte den Anwesenden ihr Bedauern aus, sie der reizenden Gesellschaft des Earls entziehen zu müssen. Amüsiert stellte sie fest, dass die Gentlemen gar nicht so enttäuscht darüber schienen. Frederik bot ihr seinen Arm an. Als sie den Saal verließen, spürte sie Thommys sehnsüchtigen Blick auf sich ruhen.
»Armer Thommy«, murmelte Elisabeth.
»Es ist Euch also nicht entgangen?« fragte Frederik.
»Nun, Earl. Ich mag in diesem Spiel zwar nicht so bewandert sein, wie die Damen, die Euch den ganzen Abend lang umringten, aber entgegen allen Gerüchten, die ihr heute gehört haben könntet, bin ich auch nicht ganz aus Stein.« Sie sah ihm tief in die Augen.
Frederik schluckte. Irgendwie verlieh dieser Blick ihren Worten eine Bedeutung, an die er vergeblich nicht zu denken versuchte. Dies war definitiv nicht die Elisabeth, die er sonst kannte.
»Ich wollte Euch gewiss nichts Derartiges unterstellen, Mylady«, stammelte er. Zum Glück erreichten sie gerade die Ausgangstür.
»Es regnet, Mylady. Lasst mich den Kutscher vorfahren lassen.«
»Aber nicht doch. Die paar Tropfen tun mir schon nichts, wir beeilen uns einfach.«
Elisabeth hakte sich bei ihm unter, und sie liefen los. Frederik wusste nicht mehr, wann er das letzte Mal etwas derart Albernes getan hatte.
Auf halbem Weg schrie Elisabeth plötzlich auf und wäre gestürzt, hätte er sie nicht rechtzeitig aufgefangen.
»Was ist passiert? Habt Ihr Euch verletzt?«
»Nein, ich glaube nicht. Es sind diese albernen Schuhe. Ich bin mit dem Absatz hängen geblieben und habe meinen Fuß umgeknickt.« Sie sah ihn zerknirscht an. »Erinnert mich bitte das nächste Mal daran, wenn ich zu viel Wein getrunken habe und die falschen Schuhe anhabe, doch lieber auf Euch zu hören, Earl.« Sie lächelte schwach.
»Lasst mich Euch zur Kutsche tragen.«
»Nein, das geht schon. Ihr müsst mich nur stützen.«
Sie versuchte einen Schritt zu gehen und verzog schmerzhaft das Gesicht. Ohne weitere Diskussion nahm Frederik sie auf seine Arme und trug sie zur Kutsche. Als sie protestieren wollte, meinte er, er handle aus purem Egoismus. Anscheinend wäre das der schnellste Weg für ihn, in die trockene Kutsche zu kommen.

In Wirklichkeit kämpfte er um seine Selbstbeherrschung. Noch niemals vorher war er Elisabeth körperlich so nahe gewesen. Er spürte ihre sanften Hände um seinen Hals. Durch den Stoff ihres Kleides konnte er die berauschende Wärme ihres Körpers fühlen. Er umfasste ihre Schulter und war sich fast schmerzhaft dessen bewusst, dass nur einige Inches seine Finger von ihren weichen, runden Brüsten trennten. Und der feuchte Duft ihrer Haare brachte ihn beinahe um den Verstand. Er wollte nichts sehnlicher, als mit ihr allein zu sein, ihren schlanken, warmen Körper zu spüren, wie er sich sehnsüchtig an den seinen schmiegte und sie gemeinsam von den Wogen der Lust davon getragen wurden.
Er war erleichtert und enttäuscht zugleich, dass sie die Kutsche so bald erreichten.
Der Kutscher sprang eilig aus der Kutsche, in der er Schutz vor dem Regen gesucht hatte, heraus und riss die Tür für sie auf, während er Elisabeth besorgt und Frederik misstrauisch musterte.
»Oh mein Gott, was ist passiert, Mylady?« fragte er, als Frederik Elisabeth sanft in die Kutsche setzte.
»Es ist nichts, John. Ich habe mir nur meinen Fuß umgeknickt, und der Earl war so freundlich, mir behilflich zu sein.«
Der alte Kutscher schien nicht ganz überzeugt. »Soll ich nicht einen Arzt holen, Mylady. Es wäre Eurem Vater gewiss nicht recht, dass ...«
»Dass ich so schnell wie möglich nach Hause komme?« unterbrach ihn Elisabeth. »Doch,

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