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Dunkles Feuer

Dunkles Feuer

Titel: Dunkles Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elvira Zeissler
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ich es beurteilen kann, auch nicht über Essstörungen. Nach melancholischen Seufzern war mir auch noch nicht zumute.«
»Aber woher soll man denn sonst wissen, dass man ihn liebt?«
In diesem Moment schaute Elisabeth hoch, und ihre Augen trafen Frederiks, der nun schon seit einiger Zeit über die Köpfe der Menschen hinweg ihren Blick suchte. Dieses unsichtbare und ganz private Band wärmte Elisabeths Herz und ließ ihr Gesicht erstrahlen. Frederik lächelte und nickte ihr unmerklich zu. »Ich liebe dich«, sagten seine Augen.
»Man weiß es einfach«, sagte Elisabeth schließlich, als sie ihren Blick widerstrebend wieder ihrer Freundin zuwandte.
Margaret umarmte sie herzlich. »Ja, du hast Recht, man sieht es euch beiden an. So, wie ihr euch anschaut, als wäret ihr allein in einem Raum voller Leute. Ich freue mich ja so für dich!« Sie wurde wieder ernster. "Ich hoffe nur, dass ich auch eines Tages so viel Glück haben werde. Obwohl wir natürlich nicht immer alles haben können, so wie du. Ich wäre schon mit weniger zufrieden."
»Ja, ich weiß«, sagte Elisabeth neckisch. »Jung, hübsch und reich sollte er sein.«
»Und ein guter Küsser.« Margaret kicherte. »Frederik kann bestimmt sehr gut küssen, oder?« Neugierig sah sie Elisabeth an.
»Nicht, dass es dich etwas angehen würde, aber ja, das kann er. Und wie.« Elisabeth spürte, wie eine leichte Röte ihre Wangen hoch stieg.
»Und habt ihr schon mal ...« Margaret blickte sich um und senkte ihre Stimme zu einem Flüstern. »Habt ihr schon beieinandergelegen?«
Elisabeth wich entrüstet vor ihr zurück. »Niemals! Was erlaubst du dir!« Als sie die arglose Miene der Freundin bemerkte, riss sie sich wieder zusammen. »Wie kannst du nur so etwas denken?«
»Nun komm schon, so abwegig ist der Gedanke doch nicht.«
»Hast du etwa schon ...?« fragte Elisabeth argwöhnisch.
»Gott bewahre! Ich bin doch keine Milchmagd!«
Elisabeth zog viel sagend die Augenbrauen hoch.
»Aber schließlich bin ich auch noch nicht verheiratet.«
»Ich doch auch nicht.«
»Aber so gut wie. Es wäre doch wirklich nichts dabei. Es müsste auch keiner erfahren.«
»Ich wüsste es, und es wäre unrecht. Außerdem hast du es selbst gesagt, wir sind schon fast verheiratet, das bisschen kann ich noch warten.«
Margaret warf einen nachdenklichen Blick in Richtung Frederik. »Kann er das wohl auch?«
»Selbstverständlich, wenn er mich liebt.«
»Vermutlich hast du Recht, auch wenn es ihm nicht leicht fällt.«
»Wie willst du das wissen?«
»Na so, wie er dich anschaut, wenn er sich unbeobachtet fühlt.«
Elisabeth spürte, wie sie rot wurde.
»Ich meine nicht diese niederträchtigen ekelhaften Blicke, wenn die besoffenen Männer dich mit den Augen ausziehen, es aber natürlich nicht wagen aus Angst vor deinem Vater. Nein, in seinem Blick ist so viel mehr, ein unstillbares, brennendes Verlangen vermischt mit Zärtlichkeit.«
Elisabeth lachte, um ihre Verlegenheit zu überspielen. »Ich bildete mir ein, oft in Frederiks Augen gesehen zu haben, aber so tief wie du habe ich wohl noch nie reingeblickt.«
»Natürlich nicht. Du würdest so etwas nie bemerken. Manchmal bist du einfach so unglaublich ...«
»Was? Anständig? Tugendhaft? Sprich dich ruhig aus.«
»Naiv«, kam es leise über Margarets Lippen.
Elisabeth prustete los. »Da es aus dem Mund einer so welterfahrenen Frau kommt, muss ich das wohl sehr ernst nehmen. Wie viel Wein hast du eigentlich bereits auf mein Wohl getrunken?«
»Mehr, als ich sollte«, gab Margaret kleinlaut zu. »Aber da bin ich in guter Gesellschaft.« Sie deutete auf Elisabeths leeres Glas, das ein Diener wieder einmal nachfüllte.
»Elisabeth, wie ist es eigentlich?«
»Was denn?«
»Einen Mann zu haben, den man liebt und der dich auch liebt? Wie ist es, wenn er dich in seinen Armen hält?«
»Wunderschön. Aber auch berauschend und verlockend.« Sie senkte ihre Stimme und lächelte leicht ironisch. »So ganz naiv, wie meine beste Freundin zu glauben scheint, bin ich nun auch wieder nicht. Immer, wenn wir zusammen allein sind, spüre ich, wie die Versuchung zwischen uns steht. Wie schwer es ist, ihn Abend für Abend wegzuschicken. Ich weiß, dass es richtig ist und dass er es versteht, und doch kann er seine Enttäuschung vor mir nicht verbergen.« Ihr Ton wurde nüchterner. »Denn seien wir mal ehrlich, so etwas ist ein Mann wie Frederik einfach nicht gewöhnt.«
Margaret drückte Elisabeth Hand. »Ich verstehe dich. Aber ihr seid so gut wie verheiratet. Wenn

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