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Dunkles Geheimnis

Dunkles Geheimnis

Titel: Dunkles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ritta Jacobsson
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natürlich wissen, was die Jungs hier verloren hatten. Aber Teds Zunge klebte ihm am Gaumen.
    „Geh ins Haus! Und sieh zu, dass du den restlichen Abend drinnen bleibst. Und die da auch.“
    Nico zeigte auf Tea in der erleuchteten Küche. Sie musste den Lieferwagen gehört haben. Seltsam, dass sie nicht herausgekommen war.
    In Teds Kopf rotierten die Fragen, doch die waren vorerst egal. Jetzt gerade war eine einzige Sache wichtig. Sie würden Tea und ihn in Ruhe lassen!
    Er ging ins Haus, verriegelte die Tür und stellte sich an das längliche Fenster im Treppenhaus. Im Schutz der Dunkelheit konnte er hinausschauen, ohne entdeckt zu werden.
    Das meiste draußen spielte sich jedoch außerhalb seines Blickfeldsab. Der Wagen war mit offenen Hecktüren an die Garage herangefahren worden. Nico und sein Kumpan trugen einen Stapel Bretter hinaus und verschwanden damit in der Garage.
    Tea kam in die Diele. Ihre schmale Silhouette zeichnete sich vor der erleuchteten Küche ab.
    „Ted!“, rief sie.
    „Ja-a?“
    Sie fuhr zusammen. Seiner Stimme nach war Ted viel näher, als sie erwartet hatte.
    „Was war das für ein Auto, das da gekommen ist?“
    „Das waren … Handwerker.“
    „So spät? Was machen die hier?“
    Das Geräusch einer Bohrmaschine begleitet von einer Nagelpistole drang in die Diele.
    „Die … reparieren was … in der Garage …“
    „Was reparieren sie?“
    „Ich …“
    Er suchte verzweifelt nach einer annehmbaren Erklärung.
    „Äh … hab ich das nicht gesagt? Ich hab die Garage vermietet.“
    „Wa-as! Warum das denn?“
    „Wir brauchen das Geld.“
    „Tatsächlich?“
    „Es schadet nichts, ein wenig auf der hohen Kante zu haben.“
    „Aber wo stellst du dann dein Auto hin?“
    „Ins Freie. Es steht sowieso meistens draußen.“
    „Kommen die oft hierher?“
    Endlich konnte er ehrlich sein. Er wusste ja wirklich nicht, wofür sie die Garage brauchten. Für irgendeinen Betrieb? Oder für ein Lager? Und wenn, dann wovon? Diebesgut? Autos? Geschmuggelten Alkohol? Drogen?
    Das könnte viel Kommen und Gehen bedeuten.
    „Ich weiß nicht.“
    „So ein Gebohre und Geklopfe! Ich wollte eigentlich früh zu Bett gehen.“
    „Die hören bald auf.“
    „Du hättest vorher mit mir darüber reden können“, grummelte sie.
    „Hast recht, tut mir leid, aber als er mich fragte, hab ich die Idee gleich gut gefunden.“
    „Wer?“
    „Äh … der Vater eines Schülers.“
    „Aha.“
    Das schien sie ein wenig zu beruhigen.
    Der Vater eines Schülers. Das klang solide.
    Aber an und für sich hatten Diebe, Betrüger und Mörder ihre Kinder ja sicher auch in der Schule.
    „Und deine Schüler vorhin? Was wollten die?“
    „Übers Training reden. Hör mal, du hast was von Tee gesagt. Wollen wir …?“
    „Ja, gern. Und bitte die Handwerker auch dazu. Wenn die schon hier herumrennen müssen, möchte ich sie wenigstens kennenlernen.“
    „Heute Abend haben sie keine Zeit. Ich hab sie schon gefragt.“
    „Okay, dann eben nächstes Mal.“
    „Mhm.“
    Doch dazu durfte es nicht kommen.
    Niemals.
    Er zog die Vorhänge in der Küche zu, dann deckten sie gemeinsam den Tisch. Er versuchte wie sonst über alltägliche Dinge zu reden, darüber, was er morgen einkaufen würde und ob sie die Waschmaschine anmachen sollten, bevor sie zu Bett gingen, aber seine Gedanken kreisten immer nur um ein und dasselbe.
    Was treiben die da draußen in meiner Garage?
    Er dachte auch an Anton und die drei anderen Jungs. Ihre versteckten Drohungen waren unangenehm, würden wohl aber leere Drohungen bleiben. Er musste den Burschen energisch klarmachen, dass sie wegzubleiben hatten. Obwohl das natürlich auch den gegenteiligen Effekt haben konnte.
    Bestimmt fragten sie sich, mit was für eigenartigen Typen er eigentlich verkehrte. Man brauchte nicht unbedingt voller Vorurteile zusein, um zu begreifen, dass Nico kein Lehrerkollege war. Er würde ihnen dieselbe Geschichte auftischen müssen, die er Tea erzählt hatte, und hoffen, dass sie darauf hereinfielen.
    Sie durften ihm auf keinen Fall die Sache vermasseln!

FREITAG
    In der Zeit zwischen September und Oktober trieb ich mein Training auf die Spitze. Morgens joggte ich mit Wuff, dadurch bekam sie auch reichlich Zeit, um sich zu erleichtern. Sie hinterließ ihre Tröpfchen zwar weiterhin im Haus, aber weil sie abgesehen davon nicht krank wirkte, machte ich mir darüber kaum Gedanken. Es wurde eher eine Gewohnheit, hinter ihr aufzuwischen, wenn sie besonders munter und eifrig

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