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Dunkles Geheimnis

Dunkles Geheimnis

Titel: Dunkles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ritta Jacobsson
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Ob es wohl dieselben waren wie letztes Mal?
    „Ted!“
    Teas Stimme war schrill vor Beunruhigung.
    Er schwankte mühsam die Treppe nach unten und fand sie in der Küche.
    „Was ist?“
    „Ist da draußen jemand?“
    Wie konnte sie das wissen? Er hatte die Jungs nicht kommen sehen.
    Zuerst wollte er es leugnen, sah dann aber ein, dass es sinnlos wäre. Vielleicht würden sie ja klingeln.
    „Ja. Ich glaube, es sind meine Schüler.“
    „Was machen die hier?“
    „Wollen wohl über das Training reden, nehme ich an. Ich war heute ja nicht in der Schule. Ich geh mal zu ihnen raus.“
    „Bitte sie doch herein! Ich stell schon mal Teewasser auf.“
    „Nein!“
    Sie zuckte zusammen.
    „Ich meine, mir geht’s doch nicht gut“, sagte er sanfter. „Vielleicht ist es was Ansteckendes.“
    „Mhm, stimmt. Fühlst du dich besser?“
    „Ein wenig.“
    „Gehst du morgen zur Arbeit?“
    „Ja, das werde ich müssen.“
    Er stieg in seine Schuhe und nahm die Jacke vom Haken. Die Hausbeleuchtung ging automatisch an, als er die Tür öffnete. Sie blendete ihn, sodass er ein paar Schritte in den Kies hinaustreten musste.
    „Hallo, Jungs. Was macht ihr hier?“
    Irgendetwas an ihrer Art, einfach dazustehen, beunruhigte ihn. Angst zog ihm den Magen zusammen, als er sich der Gruppe näherte, aber er zwang sich dazu, mit gestrafftem Rücken auf sie zuzugehen, obwohl es höllisch wehtat. Sie durften nicht merken, wie hilflos er war.
    Bald sah er, mit wem er es zu tun hatte. Ganz vorne Anton und hinter ihm Tobias, David und Ibrahim.
    Sie waren zu viert, er war allein.
    „Wir wollten bloß mal checken.“
    Das war Anton, klar, er war der typische Anführer.
    „Was denn? Seid ihr neulich abends auch hier gewesen?“
    „Nöö. Wir sind noch nie hier gewesen. Aber jemand hat erwähnt, dein Haus würde so einsam liegen. Und das stimmt ja. Was ist, hast du keinen Schiss?“
    „Schiss wovor?“
    Anton und David wechselten Blicke.
    „Hehe, dass dir was passiert oder so. Ich meine, was kannst du schon machen, wenn welche herkommen und …“
    „Und?“
    Er schärfte den Ton seiner Stimme.
    „Was weiß ich? Es gibt doch jede Menge Idioten, denen alles mögliche einfallen könnte. Dich verprügeln, dein Haus abfackeln, sich über deine Freundin hermachen …“
    Er unterließ es darauf hinzuweisen, dass Tea seine Schwester war.
    „Drohst du mir etwa?“
    Anton lachte, als hätte Ted etwas Komisches gesagt.
    „Hat einer von euch irgendwas von einer Drohung gehört?“
    „Nö-ö!“, kam es lärmend zurück.
    „Was wollt ihr denn dann?“
    „Wie gesagt, wir wollten bloß checken, ob das Gerücht stimmt, und das scheint ja so zu sein.“
    Ted wusste nicht, wie er mit der Situation umgehen sollte. Die Jungs waren seine Schüler. Er müsste seine Position als ihr Lehrer markieren, das Kommando übernehmen und sie wegscheuchen.
    Aber sie hatten die Oberhand, indem sie ihn überrascht hatten und so viele waren. Und außerdem war er in denkbar schlechter Verfassung.
    Er wählte eine kumpelhafte Haltung, feige zwar, aber im Moment das Einfachste.
    „Hört mal, Jungs, wollt ihr nicht lieber …“
    Ein lautes Motorengeräusch hinten auf der Straße brachte ihn zum Verstummen.
    Anton und die übrigen Jungs ahnten, dass ihn etwas beunruhigte. Ihre Aufmerksamkeit richtete sich ebenfalls auf das näher kommende Auto.
    Plötzlich kurvte ein Lieferwagen in hohem Tempo in die Auffahrt.Die Reifen schlitterten, quietschten und gruben tiefe Spuren in den Kies, als der Wagen inmitten von aufwirbelndem Staub vors Haus fuhr und anhielt.
    Heraus stieg Nico. Die Lederjacke und die Jeans umschlossen ihn wie eine zweite Haut. Er sah wie eine lebende Werbesäule für Wachstumshormone aus.
    Seine Furcht einflößende Erscheinung brachte die Jungs zum Rückzug. Als ginge es um ein Radrennen, schwangen sie sich schleunigst auf ihre Stahlrösser und strampelten im geschlossenen Trupp davon.
    Unter anderen Bedingungen hätte Ted die Komik in ihrer Flucht gesehen, aber jetzt nahm eisige Angst überhand.
    Was wollte Nico hier?
    Hatten sie ihren Vorschlag bereut?
    Nico deutete auf Ted.
    „Sorg gefälligst dafür, dass sich keine Leute hier herumtreiben!“
    Als ob Ted die Jungs eingeladen hätte.
    „Klar. Selbstverständlich.“
    Auf der Beifahrerseite stieg ein Typ aus, der nicht ganz so grotesk aussah wie Nico, aber auch eine imponierende Menge Muskeln vorweisen konnte. Er trug blaue Arbeitskleidung.
    „Was war denn hier los?“, fragte Nico.
    Er wollte

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