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Dunkles Licht

Dunkles Licht

Titel: Dunkles Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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überlegte er, dass er stärker sein müsse als zuvor. Seine Muskeln sahen nicht größer aus, aber er schob jetzt eine fast volle Karre den Abhang hinauf. Da kam Bär herein. Er war vermutlich der Jüngste aus der Menagerie, die Brad am ersten Abend getroffenhatte. Ein schlanker, schwärzlicher Mann mit Hakennase, einem dichten schwarzen Bart und üppigem schwarzen Haar auf den Handrücken. Er setzte sich lächelnd ihm gegenüber.
    Die Einsicht sagte Brad, dass hinter diesem Lächeln eine Spur echter Erheiterung lag, also ermutigte es Brad dadurch, dass er das Lächeln erwiderte, jedoch weiterkaute.
    »Löwe hat dich neulich abends sehr schlecht behandelt, mein Freund.«
    Achselzucken. Jeder Idiot wusste das.
    »Also fangen wir noch mal von vorn an, bitte?«
    Nicken. Kauen.
    »Löwe hat dir gesagt, was er wollte. Was willst du?«
    Das war schon besser, und die Einsicht sagte, dass Bär unbedingt verhandeln wollte.
    »Zunächst brauche ich Geld für Kleidung. Ich kann die hier nicht mal waschen, weil ich keine andere habe.«
    Ärger. »Das habe ich nicht gewusst. Ich kümmere mich darum. Mehr?«
    »Ich möchte wirklich nicht das getan haben, was ich getan habe.« Rafe Dampier, ja, aber sonst niemand.
    »Wunder kann ich keine bewirken. Du musst für sie beten.«
    »Ich möchte nach Gaudry und lernen, wie ich keine Fehler begehe.«
    »Das können wir arrangieren.«
    »Ist es da sicher? Xennia würde mich nicht an Albi übergeben?«
    »Soweit ich weiß, hat es das niemals getan. Ich frag mal nach.«
    Die Einsicht sagte Brad, dass Bär noch nicht gelogen hatte. Natürlich mochte alles, was er versprach, von Löwe missachtet werden, aber er gab sich ganz bestimmt alle Mühe. Brad hörte auf zu essen und leckte sich die Finger. Er streckte eine Hand aus. »Brad Armstrong. War ich nicht immer, aber ich gehe davon aus, dass das der Name auf dem Fahndungsplakat ist.«
    Bär akzeptierte den Handschlag. »Ich bin Matt Hewson, aber du bist erst die dritte Person vom Untergrund, die das weiß.« Erwar gut. Sie hätten ihn beim ersten Mal einsetzen sollen. Natürlich half seine Jugend.
    »Und der Preis, Matt?«
    »Wir benötigen deine Hilfe bei einer sehr wichtigen Sache.«
    »Nur eine?«
    Zögern. »Ich glaube schon.«
    »Erzähl mir davon!«
    »Wir planen«, sagte Matt, »in eine Lagerhalle einzubrechen und etwas zu stehlen, das wir nicht erwerben dürfen. Am Tor sind drei Wächter, keiner im Innern. Ohne deine Hilfe müssten wir sie töten. Du kannst deine, äh, Kräfte bei ihnen einsetzen, damit sie nicht Alarm schlagen und sich hinterher nicht mehr an uns erinnern.«
    Brad nickte. Leben retten war gut. Drei mochte etwas knifflig werden, aber er könnte auch Ablenkung einsetzen. Schwerer Diebstahl erschien jetzt wie ein fast triviales Verbrechen. »Mehr nicht?«
    »Zweitens brauchen wir dich, um die Schlösser an den Toren und Türen der Lagerhalle selbst zu öffnen, alles in allem etwa ein halbes Dutzend. Die Wächter haben keine Schlüssel. Und drittens musst du als Erster hinein und die Läden öffnen, um das Mondlicht hereinzulassen. Nachdem wir weg sind, schließt du sie wieder. Das ist alles.«
    Welcher Schatz mochte wohl von drei Wächtern draußen und keinem drinnen bewacht werden, mit sechs Schlössern und Aufbewahrung in Dunkelheit? Nur einer, den Brad sich vorstellen konnte, und wenn bekannt würde, dass der Untergrund versuchte, ihn in die Hand zu bekommen, würden sowohl die Hierarchie als auch der Kronrat in hektische Aktivität verfallen. Hatten sie Matt gesagt, er solle ihm das alles erzählen, oder hatten sie ihn nur für zu blöde gehalten, um es nach der ganzen Arbeit in dieser Woche herauszubekommen? Oder hatte die Köchin aus diesem Grund ihm sein Abendessen noch mürrischer als sonst ans andere Ende des Tischs gestellt? Er hatte herumgehen und sich dorthin setzen müssen, statt seinen üblichen Hocker einzunehmen und die Platte zu sich herüberzuziehen, aber die Veränderung hatteihn neben das Fenster gebracht, das etwas offen stand. Jemand könnte draußen sein und horchen. Jemand mit einer Waffe. Brad war aus Umberly entkommen; er konnte überall entkommen. Sie würden bei ihm keine Risiken eingehen. Wenn er dieses zweite Angebot nicht annähme, hätte er wahrscheinlich plötzlich bleierne Kopfschmerzen.
    Sein Vorauswissen hatte ihm in letzter Zeit nicht sehr geholfen. Er überprüfte es erneut, aber es war nach wie vor nichts da. Etwa ebenso nützlich wie ein lahmes Maultier.
    »Das ist alles? Hört

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